
Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Moderator: kraut_ruebe
Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Kreislaufwirtschaft 

Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Wenn der Bauer auf dem Traktor nicht gefüttert werden müsste wäre es ja fast ein Perpetum Mobile. 

Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Wenn der Bauer nur Mais ist, dann ist es eines.centauri hat geschrieben:Perpetum Mobile.

Jetzt mal eine Frage an die Experten hier, ich habe dazu keine vernünftigen Zahlen gefunden.
Wieviel Diesel braucht ein Traktor durchschnittlich um einen ha zu bearbeiten (Ackern bis Ernte)
Wieviel Energie benötigen die Herstellung von Spritzmittel und Kunstdünger.
Wie hoch ist der Energiewert (Mais) der geerntet werden kann.
Welchen Wirkungsgrad hat die Raffinierung von Mais zu Biosprit.
Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Da ein Bäcker, der in unserer Ecke auf Urlaub war, den Mühlentag besuchte, gleich 100kg mitgenommen hat -mehr Platz war nicht im AutoEmil, 2000€/t...
...nimms mir nicht böse, aber
träume weiter.![]()


Es ist schon erstaunlich, dass es für die meisten Bauern mittlerweile unvorstellbar ist, Preise zu erzielen, von denen sie leben könnten. Die Milchbauern legen ja auch nur noch drauf..........Reiner hat auch immer so einen Standardspruch: deine Zeit darfst du in der Landwirtschaft nicht rechnen.............brauch ich einen Handwerker hab ich ruckizucki 40€ /Std. am Bein und meine Zeit ist nichts wert? Da muss schon ein ganz schönes Umdenken stattfinden.....
Doch da
haben die meisten gar keinen Spielraum um solche "Experimente" zu machen. Aus meiner Sicht haben 90% der Bauern den Kopf schon in der Schlinge, es hat nur noch keiner den Hocker unter den Füßen umgeschmissen. Das passiert aber ganz schnell, wenn z.B. die Subventionen wegfallen würden.........das Saatgut, was ja jedes Jahr neu gekauft wird auf einmal das x-fache kostet......traurig aber war............Aber die Menge in der Qualität die gefordert wird, zu dem Preis der gezahlt wird und das mit der Ertragssicherheit, das ist mit Bio nicht möglich
- emil17
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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Ich wollte schon mal den Eiffelturm rot anmalen, aber die Franzosen waren dagegenOelkanne hat geschrieben: Will man die derzeit benötigte Menge Getreide auf Manuelas Art erzeugen bräuchte man 31,35 Millionen Hektar, bei den 50% Anteil 62,7 Mio ha,
oder das 5,225fache der jetzigen deutschen Gesamtfläche,
du könntest auch ganz Frankreich zu einem großen Acker machen um Deutschland zu versorgen,
oder auf den Ackerflächen von DE, F, und der Ukraine nur für Deutschland Getreide produzieren.
Wo die Franzosen dann aber Wohnen ...

Deine Hochrechnung leidet daran, dass sie überall lineare Zusammenhänge unterstellt.
1. Getreide zu 2.50 das Kilo wird nicht zur Hälfte weggeworfen, wodurch sich der Flächenbedarf halbiert und nicht nochmals verdoppelt.
Bedarf ist das, was der Markt abnimmt. Was der Käufer damit macht, einschliesslich wegwerfen, ist nach marktwirtschaftlicher Logik seine Sache. Mir wäre es als Produzent von was auch immer überhaupt nicht egal, wenn die Hälfte weggeschmissen würde, dafür wäre ich mir zu schade
aus den 31.35 Mio ha würden dann 16.17 und nicht 62.7 Mio ha.
2. Irgendwo in diesem Faden steht, dass nur 7% des Getreides Brotgetreide seien, Rest für Futter, Biogas oder was weiss ich ---> es würden also schon nur wegen dem Preis viel mehr andere Sachen verfüttert, z.B. Rauhfutter, was dann auch der Fleischerzeugung die Hauptkritik nähme, nähmlich die Nahrungskonkurrenz zum Menschen. Natürlich geht die Nahrungsmittelerzeugung insgesamt zurück, aber das wäre nicht unbedingt zum Schaden der Leute, solange hierzulande mehr an Überfressen denn an Hunger sterben.
Symptomatisch und schade finde ich, dass hier offenbar jemand eine gangbare Lösung gefunden hat und du das nun als exotische Nische und unwesentlichen Spezialfall abtust.
Denn es passt doch:
1. ist es Landwirtschaft = Nahrungsmittelproduktion
2. hat der Landwirt einen anständigen Preis
3. stimmt die Qualität
4. müssen weniger oder keine Agrochemikalien verwendet werden, die das Publikum nicht mag
5 wird der Boden und die Umwelt nicht so beansprucht, das weniger Ertrag pro Fläche rausgepumpt werden muss, damit sich die Sache rechnet, was 6. wohl auch weniger Stress des Bauern bei nicht optimaler Witterung bedeutet.
Kein Problem, für deinen Weizen bezahle ich nicht sovielOelkanne hat geschrieben:Emil, 2000€/t...
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Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Ich weiß nicht ob es jetzt 90 % sind aber mehr als die Hälfte der Bauern sind eigentlich hoffnungslos überschuldet.Manuela hat geschrieben:Aus meiner Sicht haben 90% der Bauern den Kopf schon in der Schlinge, es hat nur noch keiner den Hocker unter den Füßen umgeschmissen.
Nur darf man dabei nicht vergessen, auch ein miserabel bedienter Schuldendienst ist für die Bank noch ein Gewinn, solange der Bauer nicht selbst am Strick hängt wird man versuchen es möglichst lange hinaus zu zögern. Ist ja schließlich immer ein guter Tausch wenn die Bank Geld aus dem Nichts erschafft und verleiht und dann echtes Geld durch ehrliche Arbeit zurück bekommt.
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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Emil, es IST eine Nische wenn's nicht jeder macht. Stell dir vor jeder zweite hätte Emmer und Einkorn, was meinst was es dann für Preise geben würde? Abgesehen davon dass wir soviel Emmer, Einkorn und Waldstaudenroggen vermutlich gar nicht brauchen.
Ein jeder spinnt auf seine Weise, der eine laut, der andere leise... (Ringelnatz)
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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
Ich weiss dazu nur, dass wenn du so rechnest, sich ein chinesischer oder bolivianischer Kleinbauer viel besser stellt als ein amerikanischer oder deutscher Grossbauer.RichardBurgenlandler hat geschrieben: Jetzt mal eine Frage an die Experten hier, ich habe dazu keine vernünftigen Zahlen gefunden.
Du musst dann noch den Energiebedarf für Düngerherstellung hinzurechnen, das ist bei Stickstoffkunstdünger ziemlich viel.
Allerdings darfst du Energiegehalte der Nahrung nicht 1:1 mit dem Aufwand gegenrechnen, denn wenn ich dir statt 10 Liter Benzin 40 Kilo Holz gebe hast du zwar gleich viel Energieinhalt, aber kannst doch nicht mehr rumfahren, und weder Holz noch Benzin kann man essen.
Im wiki-Artikel zu Biodiesel findest du als groben Anhaltspunkt:
Anders gesagt, 2/3 der Ernte geht für die Erzeugung drauf.Bei der Gewinnung, einschließlich der Weiterverarbeitung zu Biodiesel (Pflügen, Säen, Behandeln mit Pflanzenschutz, Düngen, Ernten, Verestern), muss eine Energiemenge von 25 MJ/kg aufgewendet werden. Demgegenüber hat Biodiesel einen Heizwert von 37 MJ/kg.
Bei Bioethanol durch Vergärung muss noch der Zucker gewonnen und vergärt und der Alkohol abgetrennt werden, weshalb sich dies noch schlechter stellt.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
ach, ich hab ja ganz vergessen zu erwähnen, dass wir das Einkorn gar nicht ganz abgeerntet haben.....ein Streifen mähdrescherbreit, mmmh 2,50/3m?- blieb stehen. Ich bin mit Reiner auf dem Mähdrescher mitgefahren, Frau Neuschier muss ja alles erkunden
. Da sind sooooo viele Schmetterlinge aufgeflogen, ein Traum
mein Blick ging rundherum....wo sollen die denn jetzt alle hin? Bitte lass was stehen, die wollen doch auch leben.....wir haben so gut geerntet, da können wir doch als Dankeschön was stehen lassen......hier nutzt es mehr, als den Altar in der Kirche zum Erntedank zu schmücken.....und Reiner hats gemacht, zwar zähneknirschend, weil er meinte die anderen halten ihn dann für total bekloppt, worauf ich sagte: sag einfach die Stelle war zu nass.........so Ecken gabs ja letztes Jahr genügend
Da wurde ja Mähdrescherversenken im Akkord gespielt 




- emil17
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Re: Alternativen zu Glyphosat und anderen Totalherbiziden?
@Rohana: Eine Nische ist nur eine nische, wenn es nicht alle machen.
Es gibt aber nichts, was alle machen können.
Sobald viele das Gleiche machen, entscheidet Konkurrenz, Effizienz und Grösse. Bei einer Schraubenfabrik mag das Sinn machen. Bei der Landwirtschaft ist das besonders katastrophal, weil die Konsumenten und die Umwelt und die Produzenten die Kollateralschäden davon ertragen müssen.
Der Nachteil einer Nische ist, dass man sie sich suchen muss - gäbe es ein Patenrezept dafür, wäre es keine Nische mehr. Aber die Nische eines Marschbauern in SH ist sicher anders als die einer bayrischen Alm oder eines Gemüsebetriebes in der Oberrheinebene.
Mir scheint Direktvermarktung, also Ausschalten von Zwischenhändlern und unnötigen Verarbeitungsschritten, ein grundsätzliches Prinzip.
Bei uns kostet die Milch beispielsweise mindestens das Dreifache dessen, was der Bauer kriegt. Bei Getreide weiss ich es nicht. Es ist wichtig, an einen lokalen Bäcker und nicht an eine internationale Fertigpizzakette zu liefern.
Es gibt aber nichts, was alle machen können.
Sobald viele das Gleiche machen, entscheidet Konkurrenz, Effizienz und Grösse. Bei einer Schraubenfabrik mag das Sinn machen. Bei der Landwirtschaft ist das besonders katastrophal, weil die Konsumenten und die Umwelt und die Produzenten die Kollateralschäden davon ertragen müssen.
Der Nachteil einer Nische ist, dass man sie sich suchen muss - gäbe es ein Patenrezept dafür, wäre es keine Nische mehr. Aber die Nische eines Marschbauern in SH ist sicher anders als die einer bayrischen Alm oder eines Gemüsebetriebes in der Oberrheinebene.
Mir scheint Direktvermarktung, also Ausschalten von Zwischenhändlern und unnötigen Verarbeitungsschritten, ein grundsätzliches Prinzip.
Bei uns kostet die Milch beispielsweise mindestens das Dreifache dessen, was der Bauer kriegt. Bei Getreide weiss ich es nicht. Es ist wichtig, an einen lokalen Bäcker und nicht an eine internationale Fertigpizzakette zu liefern.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.