Es hat hier ja niemand behauptet das die Produktion von Getreide nicht ohne Mineraldünger und chemischem Pflanzenschutz geht.
Auf meinem Lehrbetrieb letzes Jahr haben wir circa 1250t Getreide nach produziert, dazu 180t Leguminosen (Erbsen, Ackerbohnen, Soja), 300t Körnermais sowie 900t Speisekartoffeln und das alles nach Biolandrichtlinien.
Aber die Menge in der Qualität die gefordert wird, zu dem Preis der gezahlt wird und das mit der Ertragssicherheit, das ist mit Bio nicht möglich.
emil17 hat geschrieben:Oelkanne hat geschrieben:
Freut mich das du einen Vermarktungsweg suchst um deine Exoten abzusetzen.
Der Biobrotweizenpreis liegt derzeit bei etwa 300€/t (vgl. konventionell 140€/t) das macht 1500€/ha.
Du müsstest also mindestens 1,12€/kg oder 1120€/t erzielen für dir selben Einnahmen.
Den vierfachen Marktpreis halte ich selber bei diesen Exoten für unwahrscheinlich.
Aber sie hat ja grade vorgerechnet, dass sie 2.50 pro Kilo ungemahlen kriegt.
warum sollte sie dann die 5fache Menge konventionellen Weizen aus dem Boden herauspressen wollen, wenn der nur 14 ct bringt??
Das ist doch gegen jede marktwirtschaftliche Vernunft.
Ach so, wenn das jeder machen würde! Aber es macht eben nicht jeder.
Wenn das mit den Mühlen klappt könnten wegen Grossabnehmerpreis immer noch 2E pro Kilo drinliegen, und wenn sich noch Bäcker anhängen und so eine Kette zum Verbraucher entsteht, der das Brot nicht nur wegen Weltanschauung kauft, sondern weil es gut ist, dann klappt das doch, und du bist kein Kunde von Monsanto & Co.
Emmer. Roggen und Dinkel sind keine Exoten, die wurden schon vor Weizen hier angebaut, weil weniger anspruchsvoll und z.T. besser ans ozeanische Klima angepasst.
Emil, 2000€/t...
...nimms mir nicht böse, aber
träume weiter.
Deutschland hat etwa 12Mio ha Ackerland, auf ca. 50% wachsen Weizen, mit einem Durchschnittsertrag von 7/tha und einem Preis von ca. 130€.
Das gibt einen Warenwert von 5,46Mrd.€.
Baue ich jetzt wie Manuela auf 6Mio. ha Getreide an, und verkaufe es zu deinem Preis von 2000€/t kommt man auf einen Warenwert von 16,08Mrd. €
Der Wert der Jahresernte steigt auf das dreifache an, gleichzeitig fehlen circa 34 Milionen Tonnen (!) Getreide.
Will man die derzeit benötigte Menge Getreide auf Manuelas Art erzeugen bräuchte man 31,35 Millionen Hektar, bei den 50% Anteil 62,7 Mio ha,
oder das 5,225fache der jetzigen deutschen Gesamtfläche,
du könntest auch ganz Frankreich zu einem großen Acker machen um Deutschland zu versorgen,
oder auf den Ackerflächen von DE, F, und der Ukraine nur für Deutschland Getreide produzieren.
Wo die Franzosen dann aber Wohnen, wie du Flüsse, Seen und Paris zu Ackerland machst oder mit was du Franzosen und Ukrainer verköstigst während das Getreide nach DE transportiert wird,
das überlasse ich dir.
Manuela darf ihr Getreide so anbauen und vertreiben wie sie will, mir ist das egal.
Sie hat eine Nische gefunden, besetzt und nutz diese jetzt um gut Geld zu verdienen, ist doch ok.
Wenn ich jetzt ganz böse wäre, würde ich zum wiederholten Male auf die Energiebilanz der Agrarindustrie hinweisen. War da nicht was mit 14 benötigten KW Energie für ein erzeugtes KW Energie an Nahrung ? Ähm... einige Leute behaupten DAS schafft erst den Hunger auf der Welt.
Hast du dir schon mal Diesel statt Saft in den Tee, oder vorlauter Heißhunger ein Brikett gegessen?
Ich nicht, kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen das das gesund und lecker ist.