Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

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Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#1

Beitrag von 65375 » Do 18. Okt 2012, 04:21

Unsere Nachbarin, eine ganz liebe, hat einen beeindruckenden, alles überragenden Walnußbaum, ca. 4 "Stockwerke" hoch, beansprucht geschätzte 150 qm Fläche in Garten und katzenkopfgepflastertem Hof (ganz schlecht zu kehren!); die Leute bleiben auf der Straße stehen, um ihn anzustaunen.

Dieses Jahr hatte er ungewöhnlich wenig Nüsse, um die die normalerweise grüne Hülle als schwarzer Schmodder kleben geblieben ist. Angeblich ist hierfür ein Virus verantwortlich.

Die Nachbarin hat schon öfter angedroht, wenn sie mal alt ist, läßt sie ihn fällen, weil er irre viel Arbeit macht und auch beim unumgänglichen Rückschnitt Kosten verursacht.
Jetzt hat sie einen Kostenvoranschlag machen lassen: 1500,- Eus für die Fällung eines Baumes, der die Dimensionen eines Mehrfamilienhauses hat!
Abgesehen davon, daß mir das unseriös vorkommt, möchte ich den Baum retten, der Lebensraum für unzählige Vögel und anderes Getier ist, unser Kleinklima in der schmalen Straße entscheidend verbessert (das wird sich hinterher erst bemerkbar machen, wenn es zu spät ist!), das Kindergartenaußengelände im Sommer wunderbar beschattet und einfach schön ist!
Von der Straße ist er übrigens einige Meter weg, alles Laub etc. bleibt im Garten.

Mit einem Nachbarn habe ich schon geredet; Nüsse sammeln und Laubbeseitigung könnten wir ihr schonmal anbieten. Mein Kleiner (3,5, aber größer wird er ja schnell und von ganz allein) will auch ganz dringend helfen, daß der Baum stehenbleiben darf. Mehr Nachbarn zu motivieren, könnte evtl. auch noch machbar sein.
Was könnten wir noch tun?!
Seit 2004 gibt es bei uns keine Baumschutzsatzung mehr, was ich grundsätzlich begrüße.

Bunz
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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#2

Beitrag von Bunz » Do 18. Okt 2012, 06:36

Du könntest einen Rückschnitt des Baumes organisieren und natürlich auch bezahlen.
Wird aber nicht ganz billig!!!!
lg
Bunz
Ach so...wennn bei den 1500 Euro die Entsorgung mit dabei ist (was ich annehme), dann ist das ein völlig normaler Preis.
Wenn Dir das zuviel erscheint, dann mache mal die Arbeit. Da kommt nämlich allerhand Aufwand zusammen.
Der Rückschnitt wird keinesfalls billiger, weil der Aufwand gleich groß ist, nur eben etwas anders gelagert.
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#3

Beitrag von 65375 » Do 18. Okt 2012, 08:05

Nicht zuviel. Ich denke, das ist zu wenig! Mir ist nicht klar, wie man zu dem Preis kostendeckend arbeiten kann.

Private Baumfällung hab ich schon gemacht. Wenn man das nicht gut organisiert, nimmt die Arbeit kein Ende, bis man alles vom Grundstück hat. Das waren Birken und mal ne Fichte, die dank Fallrichtung Pool dann sogar noch als Weihnachtsbaum zu verkaufen war. Aber Walnuß und diese Dimensionen, das übersteigt meine Fähigkeiten.

Einen Rückschnitt hatte sie mal machen lassen. Was der gekostet hat, weiß ich nicht, aber der Baum hat das in weniger als zehn Jahren mehr als ausgeglichen.

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Theo
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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#4

Beitrag von Theo » Do 18. Okt 2012, 08:36

Wie alt ist der Baum ungefähr?
Gruß
Theo

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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#5

Beitrag von Benutzer 146 gelöscht » Do 18. Okt 2012, 09:25

Wenn das Argument der Nachbarin mit der vielen Arbeit nicht vorgeschoben ist, müsste Euer Angebot, die Arbeit zu übernehmen, und ggf. auch die Pflegekosten, eigentlich überzeugen, denn die Nachbarin spart viel Geld.

Unser Walnussbaum im Taunus hat dieses Jahr auch wenig getragen (und das Wenige haben sich die Eichhörnchen geholt), - ich bezweifle aber, dass da mehr als eine ungünstiger Witterungsverlauf ´dran schuld ist.

Ich lasse gerade eine Weide fällen, die 50 Jahre alt und ca. 3 Stockwerke hoch ist (70cm Stammdurchmesser), weil sie den Abwasserkanal zerstört, - das soll mich 700,- inkl. Entsorgung kosten, ausgeführt vom Profi in Klettertechnik...

Gruß

frodo

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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#6

Beitrag von zaches » Do 18. Okt 2012, 09:26

den Preis halte ich auch für "normal".

Ein Rückschnitt ist jetzt zu dieser Jahreszeit sowieso n icht möglich.

ICh denke, es handelt sich um ÜBerforderung - ich kann die alte Frau ja verstehen. Ich karre aus unserem Innenhof auch jeden Herbst 20 Schubkarren mit Zedernsamenständen raus und bin nicht begeistert davon.....

Also: Hilfe anbieten! DAS ist das Beste Argument. Vielleicht auch Hilfe über den Walnussbaum hinaus. Gibt es schon eine Bank um den Stamm? Wo sie sich ausruhen könnte, während Ihr die Arbeit macht?

Ach ja - einer Freundin von mir hat ein Drechsler der Region den Walnussbaum sehr gut zurückgeschnitten. Er hat das Holz bekommen und Ihr als Dank eine keline sehr schöne Holzschüssel geschenkt. es war ein gelungener Tausch! UNd der Baum treibt wieder aus, trägt genug Nüsse und STEHT NOCH!

lg, zaches
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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#7

Beitrag von michi » Do 18. Okt 2012, 09:48

es gibt jetzt, zumindest bei uns im ösiland einen käfer (?), der die nüsse schädigt. ob er den gesamten baum schädigt und er dann über kurz oder lang sowieso zu fällen wäre, weiß ich nicht.
vor ca 5 jahren wollte ich meinen uraltnussbaum auch erhalten. damals sagte der baumpfleger zu mir, dass nussbäume nicht zurückgeschnitten werden sollen, sie vertragen es nicht so gut. bald darauf kam ein riesenast direkt vor mir runter, da wurde der baum dann doch umgeschnitten.
ich weiß...kein argument pro nussbaum... :hmm:

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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#8

Beitrag von 65375 » Do 18. Okt 2012, 10:23

Danke für die Antworten!
Stammdurchmesser ca. 75 bis 80 cm (mißt man in 1 m Höhe, wenn ich mich recht entsinne?), Alter ca. 60 Jahre.
Die Nachbarin ist noch nicht alt, Mitte 50 und gesund. Ich dachte, sie wartet noch so zehn bis 15 Jahre.
Das mit den Schmiernüssen hat sie wohl genervt. Keine Ahnung, ob das jetzt jedes Jahr so wird oder ein vorübergehendes Phänomen bleibt. Dieses Jahr haben das viele Nußbäume hier. Ich werde mal in Geisenheim an der Forschungsanstalt fragen, ob die was genaueres wissen.

Ihre Söhne sind beide aus dem Haus, der große ist schon lange weg, der kleine hat eh nie was geholfen.
Das ist auch noch so eine Befürchtung, daß die Söhne, denen das Haus und Grundstück von der Oma überschrieben wurden, wenn sie den freien Platz sehen, die Idee kriegen, den Garten als Bauplatz zu verkaufen. Dann ist auch die letzte Lücke in der Straße geschlossen.

Eine Idee habe ich, die vielleicht nützen könnte. Der Kindergarten macht immer Naturtage. Das kann Wald oder Weinlese sein. Ein Spaziergang am Rhein mit Vogelbeobachtung etc.
Vielleicht ja auch mal Laubrechen im Nachbargarten. Ich werde das anregen!



Zitat michi ".....dass nussbäume nicht zurückgeschnitten werden sollen, sie vertragen es nicht so gut......"

Wenn das Laub unten ist, sieht man, daß es ihm nicht so gut bekommen ist, die Neuaustriebe sehen sehr unharmonisch aus, aber Nußbäume in der Größenordnung stecken das weg. Der Baum im Garten meiner Kindheit hat solche Angriffe auch gut überstanden.

Die Schmodderhülle wird wohl, laut Wiki, durch die Walnußfruchtfliege verursacht. Ob man die wieder loswird?

michi
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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#9

Beitrag von michi » Do 18. Okt 2012, 11:04

gegen den schädling wird geraten, hühner unter dem baum zu halten, die picken die larven aus der erde.
abdecken könnte man die fläche unter dem baum auch einige zeit, dann ersticken die larven. müsste nur zur rechten zeit sein.
alles gute dem baum und dir!

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Re: Nußbaumfällung! Hilfe! Gegenargumente!

#10

Beitrag von Postelein » Do 18. Okt 2012, 11:11

Ich kenne es nicht anders, als daß am "Ende der Saison" immer diese schwarzen Schmodderschalen an den Walnüssen kleben und herumliegen; der Horror, weil sie unter den Schuhsolen kleben bleiben und mit ins Haus geschleppt werden. In diesem Jahr ist es besonders schlimm. Von Fruchtfliegen habe ich noch nie gehört, interessant.
Auch ich stehe kurz davor, meinen Nussbaum zu fällen, weil er krank ist und schon viel Totholz hat. Ich versuche mal, Fotos einzustellen. Ich habe schon in einem Baumforum nachgefragt, aber keiner kennt diese Krankheit. An den Stamm-Ast-Gabelungen sind sich immer mehr vergrößernde Wunden, so als ob die Rinde aufbricht und darunter ist auch schwarze Masse. Wir haben dann mal einen Ast abgesägt; er war in der Mitte dunkelbraun. MMn schreitet diese Krankheit fort und irgendwann werden auch die großen Äste abfallen. Leider steht der Baum mitten im Garten und der Weg führt drunter her.
Gruß Hanne
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