Bäume für Kamin anbauen

tiggar

Bäume für Kamin anbauen

#1

Beitrag von tiggar » Do 1. Dez 2011, 15:02

Hallo ich habe eine sonderbare Idee.
Ich habe 1600m² Ackerland über, und habe drüber nachgedacht Eschen anzubauen.
Da sie schnell wüchsig sind, und einen guten Heizwert haben, wäre es mein Baum der Wahl.

Hat damit schon jemand erfahrung, z.b. kann man die einfach aussäen, woher günstig kaufen.
Wie schnell wachsen sie wirklich.
Wie vielen brauchte man nach z.b. 10 Jahren für X Raummeter Holz?


LG
Dom

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kraut_ruebe
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Re: Bäume für Kamin anbauen

#2

Beitrag von kraut_ruebe » Do 1. Dez 2011, 16:03

ich denke nicht, dass ackerland so mirnixdirnix zu wald gemacht werden darf - die flächen haben normalerweise ne widmung und die hat man einzuhalten
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

mindsmith
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Re: Bäume für Kamin anbauen

#3

Beitrag von mindsmith » Do 1. Dez 2011, 16:08

Für Pappeln bekommst Du Subventionen, wachsen sogar noch schneller. Nach 4-5 Jahren kannst da die ersten umsägen für den Ofen.
Nur wie mit Salat wird das nix, im Frühjahr aussähen und im Winter Heizen.

Dazu müsstest Chinagras (Miscanthus) anbauen und Pellets machen.

Wir hatten ein Stück zum aufforsten, war sumpfig. Haben vor etwa 15 Jahren Eschen gepflanzt (3 Jährige Bäumchen) letztes Jahren haben wir die ersten raus geschnitten (auslichten) die waren so ca. 12 bis 16 cm im Durchmesser. Viel erwarten kannst davon nicht.

Aussähen kannst sowieso knicken, das werden die wenigsten überleben. Jungwuchs von Samen klapp eigentlich nur wenn schon ein richtiger Wald vorhanden ist. Wir machen das im Altwald so, nur vereinzelt die grossen Bäume raus schneiden, die man als Feuerholz braucht. Aber auch wir müssen immer wieder den Jungwuchs freischneiden und mit Draht vor dem abfressen schützen.

Ne Regel die mein Vater immer sagt hat zum Thema Wald. Opa pflanzt, Papa pflegt und das Kind hat warm.

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Re: Bäume für Kamin anbauen

#4

Beitrag von Moosi » Do 1. Dez 2011, 17:26

Also bei uns wachsen Eschen wie Unkraut. Die säen sich alle selber aus.Wir haben zwei große Bäume und deren Samen machen seit Jahren uns das Leben schwer. An einigen Stellen lass ich sie nun wachsen, da eben herrliches Hartholz für den Kamin. Aber mitten im Blumenbeet oder sonstwo ..ätzend. Die kann man nicht einfach rausziehen, selbst wenn sie noch ganz klein sind. Die sind äußerst widerstandsfähig.

Habe jetzt mal einen Beitrag über Bambus gesehn. Klang echt verlockend... sicher eine bessere Alternative.Geht extrem schnell und man hat jedes Jahr seinen Bedarf gedeckt.

Liebe Grüße

Moosi

Manfred

Re: Bäume für Kamin anbauen

#5

Beitrag von Manfred » Do 1. Dez 2011, 17:42

Hier im Umkreis hat einer einige Miscanthus-Pflanzungen angelegt. Kannst du hier vergessen. Wohl zu kalt. Sehr geringer Ertrag. Die Pflanze scheint für wärmere Gegenden gemacht zu sein. Außerdem braucht man zum Verheizen spezielle Öfen.

Aufforsten mit Eschen würde ich mit 2-jährigen Forstpflanzen. Kosten ca. 0,9 bis 1 Euro pro Stück. Entweder Sammelbestellun güber die örtliche Waldbauerngemeinschaft oder z.B. von http://www.die-forstpflanze.de
Für eine Aufforstung brauchst du aber eine Genehmigung, weil es sich um eine Umwandlung in Wand handelt.

Kurzumtriebsplantagen sind was anderes. Die behalten den Ackerstatus. Da brauchst du aber für die Ernte Lohnunternehmer mit aufwändiger Erntetechnik. Und wegen so einer Mini-Fläche werden die allenfalls höchst widerwillig und gegen Aufpreis anfahren.

Wenn du gezielt Brennholz für den Eigenbedarf erzeugen willst:
Hohl dir eine Aufforstungsgenehmigung und mache ein Mischpflanzung mit stockaustreibsfähigen Arten. Esche, Ahorn, Hainbuche, Eiche, Birke, Erle, in wärmeren Gegenden evtl. Esskastanie und Robinie. Wenn du eine frühe Ernte willst, nimm ein paar Energieholz-Pappeln und -Weiden dazu. (Aber gezielt Energieholzklone kaufen. Andere Sorten/Unterarten wachsen teils viel langsamer.)
Die Normale Umtriebszeit im Niederwald liegt bei ca. 25 Jahren. Bis zur ersten Ernte ist der Zuwachs leider relativ bescheiden. Sobald der Niederwaldbetrieb läuft und die Bäume nach der Ernte aus den vorhandenen dicken Stücken wieder austreiben, ist der Zuwachs viel höher. Der Unterirdische Teil des Baumes ist ja quasi schon vorhanden und muss nur zum Teil neu gebildet werden.
Natürlich musst du nicht alle 25 Jahre alles auf einmal umhauen, sondern kannst jährlich Abschnittsweise oder Einzelbäume ernten.
Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, kannst du vor dem ersten Hieb einige wertholztaugliche Bäume auswählen (auf deiner Fläche gut verteilt 10 bis 15 Stück) und diese vorsichtig hochasten, um astfreie Stämme zu produzieren. Die bleiben dann stehen und bringen deinen Nachfahren evtl. mal gutes Geld, während zu das Unterholz nutzt.

Google mal nach Niederwald. Dann findest du diverse Infos. Waldbaulich derzeit nicht wirtschaftlich. Aber für den Brennholz-Eigenbedarf ganz gut zu gebrauchen.

ingetraut
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Re: Bäume für Kamin anbauen

#6

Beitrag von ingetraut » Do 1. Dez 2011, 18:58

Birke macht sich gut, neben dem Kamin, und der Heizwert ist auch ok.

(eventuell als Holz-arbeiter in der Umgebung arbeiten, und dann das übernehmen, dh. aufarbeiten, was die Leute gern weghaben möchten.)

Benutzer 662 gelöscht

Re: Bäume für Kamin anbauen

#7

Beitrag von Benutzer 662 gelöscht » Do 1. Dez 2011, 20:55

Dem Manfred ist (mal wieder) kaum was hinzuzufügen! :daumen: :daumen:

Eine Möglichkeit wäre noch die sogenannte Kurzumtriebsplantage.
Nach meinem beschränkten Wissen muß die alle 5? Jahre geerntet werden und auch irgendwann in Ackerland zurückgewandelt werden. Hier werden überwiegend Energieholzauslesen von Papal, Robinie oder Weide geplanzt.
Ob das aber bei der Dir zur Verfügung stehenden Fläche wirtschaftlich ist ??
Frag mal Tante Gogle.

Kleinerklaus
der nur beim denken helfen will

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Re: Bäume für Kamin anbauen

#8

Beitrag von matt23 » Do 1. Dez 2011, 21:36

Wann die Kurzumtriebsplantagen geerntet werden können hängt von der Baumart und dem Aufwuchs ab. Aber ich denke so mit 5 Jahren kann man gut rechnen.
Nach der ersten Ernte ist der Wiederaufwuchs tatsächlich schneller, wie bereits beschrieben.

Kurzumtriebsplantagen müssen spätestens nach 20 Jahren wieder in Acker umgewandelt werden um den Status als Ackerland zu behalten. Das heißt mit aufwendiger Technik den Boden bearbeiten und die Wurzelstöcke entfernen, fräsen oder sonst wie kleinkriegen.
Die Ernte ist auch sehr aufwendig. Bei dieser Fläche könntest es vielleicht noch manuell machen, wenn du dich da auskennst.
Die Wirtschaftlichkeit ist allerdings fragwürdig.

Von einer Umwandlung in Wald würde ich absehen. Wenn es bisher gutes Ackerland war, wäre es meiner Meinung nach zu schade für eine Umwidmung in Wald. Denn so leicht bekommst das nicht mehr rückgängig gemacht. Wenn Pech hast ist irgendwann dann auch noch Naturschutz drauf und du wirst dieses Land nie mehr als Acker nutzen können. Da würde ich lieber ein bereits vorhandenes Stück Wald kaufen oder pachten oder mein Holz irgendwie sonst beschaffen und den Acker verpachten, als Brache in die Fruchtfolge integrieren oder... irgendwas würde mir schon einfallen.

Ist aber natürlich jedem seine eigene Entscheidung
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Re: Bäume für Kamin anbauen

#9

Beitrag von tipopaar » Fr 2. Dez 2011, 09:54

hi!
ich hab mir so was ähnliches auch überlegt und bin auf die weide gestoßen.
weidenholz hat lt. den tabellen die ich gesehen habe einen höheren heitzwert/ kg als buche.
richtiges kaminkolz gibts allerdings nicht ich würde so ca alle 2 jahre die Ruten "mähen" und schreddern..

cu E

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Re: Bäume für Kamin anbauen

#10

Beitrag von roland » Fr 2. Dez 2011, 10:23

mindsmith hat geschrieben:Für Pappeln bekommst Du Subventionen,
was, das kann nich sein, bei uns bekommst Du lob(vermutllich auch Geld ;) ) fürs wegmachen - Reihenweise an Gräben und Straßen entlang werden die Pappeln weggemacht.

bei Miskantus ect und so sollte man halt eines bedenken- die gehen sicher nicht nachhaltig ohne düngen, oder?? Nur langsamwachsende Bäume können aus Sonne und Luft Holz und auch noch Humus machen ;)
Oder lieg ich da falsch?

Roland

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