Plenterwald ist ne schöne Sache, aber nicht für überall und eben wirklich nicht für alle Baumarten (funktionieren tut das Prinzip in unseren Breiten klassisch mit Fichte, Tanne und Buche, evtl. noch mit Douglasie).
Hier im Schwarzwald wurden/werden die alten Bauernwälder traditionell so bewirtschaftet, dass regelmäßig die stärksten, dicksten Stämme entnommen wurden und so Platz gemacht wurde für die Jungbäume, die sich unter dem Schirm der alten, großen Kronen entwickelt haben.
Aber: das klappt nur mit Baumarten, die es als Jungbaum ertragen, im Schatten zu stehen (für Buchen und Tannen ist das ideal, für die meisten anderen geht es nur bedingt, für manche gar nicht):
manne63 hat geschrieben:Funktioniert mit Kiefer und Eiche als Lichtbaumarten aber nicht wirklich
Ein großes Problem hier bei uns ist, dass die früher so begehrten dicken Stämme von Fichte, Tanne und Buche inzwischen kaum noch verkäuflich sind bzw. nur zu sehr unbefriedigenden Preisen, sofern sie nicht von seeehr guter Qualität sind (und das liegt wiederum an der Weiterentwicklung der Sägewerkstechnologie, die meisten Sägewerke können nur noch bis max. ca. 70 cm dicke Stämme verarbeiten).
Die Folge ist, dass sich die Bewirtschaftung der alten Plenterwälder für viele Waldbesitzer "nicht mehr lohnt". Die alten Bäume bleiben stehen, der Jungwald drunter verkümmert und stirbt in vielen Fällen irgendwann ab. Der Bewirtschaftungskreislauf Plenterwald bricht damit zusammen.
Auf den damit entstehenden kleinen "Freiflächen" entsteht natürlich wieder Wald; wenn der Standort passend ist irgendwann auch wieder mit den gleichen Schattbaumarten wie vorher, es dauert eben sehr viel länger (in Menschenzeit gerechnet, nicht in Waldzeit

).