Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

Lometas
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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#181

Beitrag von Lometas » Mo 3. Mär 2014, 21:50

spellon hat geschrieben:Oh ja, das ist dasselbe. Stimme zu, eine Schande !
Sowas wird auch mit dem alten freistehenden Kotten meiner Tante passieren. Früher mal ein voller Selbstversorgerhof, den die Schwiegertochter vor 30 Jahren sogar wieder richtig in Schwung brachte, neue Hecken gepflanzt, neue Obstbäume gepflanzt, Gemüse usw. usw.
Schafzucht, Hühnerzucht, zwei Hobby-Pferde. Die alten Leute fanden das super. Mein Cousin ist jetzt inzwischen Witwer geworden, die drei Kinder volljährig und außer Haus, kein Interesse daran. Mein Cousin hatte sowieso nie Interesse an der Landwirtschaft, bringt ja nix ein.

Vor einigen Wochen meinte er zu mir: Das wird alles verkauft, egal ob der Käufer alles platt macht. Und die alte Tante(93)stand daneben, noch lebt sie ja noch.

spellon
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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#182

Beitrag von spellon » Di 4. Mär 2014, 07:20

"die drei Kinder volljährig, kein Interesse daran !
Das ist typisch für den heutigen "Zeitgeist". Ich verstehe nicht wie man kein Intersse an solch einem Hof haben kann, vor allem wenn man dort audgewachsen ist.
Dieser Zeitgeist ist eigentlich die alte "Sch ..." von anno dazumal .was sich auch am Erfolg der CDU bei Wahlen ausdrückt.
Alles besssere Wissen (wie es auch hier im Forum verbreitet wird) ist an diesen Jungspießern spurlos vorüber gezogen.

Vielleicht könnte der Hof der Tante an neue Selstversorger vermittelt werden.

spellon
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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#183

Beitrag von spellon » Di 4. Mär 2014, 07:43

65375 hat geschrieben:
spellon hat geschrieben: Meine Großeltern waren noch Selbstversorger, mit allem drum und dran. Aus heutiger Sicht bewundernswert.
Und von welchem Amt haben Deine Großeltern Geld gekriegt? Wenn Du Deinen Großeltern nacheifern willst, arbeite!

Keinem hier gefällt, was Deine Schwester da treibt, es ist entsetzlich, aber wenn Du Bäume pflanzt, auf Land, das Dir nicht gehört, mußt Du damit rechnen, daß der Eigentümer andere Verwendung für seinen Grund hat.

Die Fehlentscheidungen in der Erbaufteilung hast Du unreflektiert mitgetragen, anstatt Dich zu informieren. Die "Entmündigung" Deiner Mutter hast Du selbst in die Wege geleitet.

Was erwartest Du jetzt?! Daß wir uns zusammentun und Deine Schwester bekehren? Oder sie vertreiben? Oder gar lynchen?

Zu diesen Argumenten hatte ich weiter oben schon was gesagt.
Hier ist eine besondere Situation gegeben, nämlich gerade weil ich auf dem Hof gearbeitet habe, konnte dieser erhalten werden und ist im Wert enorm gestiegen.
Ich war nicht gezwungen dort zu bleiben, dann hätten andere mein Haus und einen Teil des Lands gekauftund es gäbe dort vermutlich keinen Baum mehr (außer Koniferen) ich hätte dann anderswo, mit welchem Geld auch immer, was aufbauen können. Ich wäre dann auch vermutlich im Testament nicht schlechter gestellt worden, denn die Benachteiligung war objektiv nicht gerchtfertigt. Sie erfolgte nur weil ich am Ort geblieben bin und zur Zielscheibe von Schuldzuweisungen wurde (damals durch den Vater)
Denn mein Vater bezeichnete mich schon als "Schmarotzer" weil ich angeblich nicht arbeitete..Er wie auch heute A erkannten meine freiwllige Arbeit nicht an,doch A macht heute die Riesengeschäfte mit meiner alternativen Vorleistung. !!!
Diese Zusammenhänge habe ich auch in meiner Testamentsanfechtung genannt, doch die Richter gingen nicht darauf ein.

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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#184

Beitrag von emil17 » Di 4. Mär 2014, 09:13

spellon hat geschrieben:Hier ist eine besondere Situation gegeben, nämlich gerade weil ich auf dem Hof gearbeitet habe, konnte dieser erhalten werden und ist im Wert enorm gestiegen.
Komisch, dass das ausser Dir keiner gemerkt hat ?
Deshalb gibt es die segensreiche Tradition, dass man, wenn man aus den Windeln ist, ein paar Jahre auswärts geht. Dort lernt man arbeiten, denn dort gibt es weder besserwisserische Eltern noch Hotel Mama. Dort lernt man auch Dinge wie dass man Klopapier kaufen muss, bevor es aus ist - zu Hause lernt man das gewöhnlich nicht, denn es ist immer alles da und das findet man normal und schätzt es deshalb nicht.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#185

Beitrag von greymaulkin » Di 4. Mär 2014, 16:26

@emil: Da sind wir ganz bei dir. Mit reichlich Nachwuchs gesegnet, stellten wir fest, daß wenn Nachwuchs in mehr oder weniger Ferne, selbiger durchaus lernt Böden zu wischen, Katzenklos rechtzeitig zu putzen und daß Frettchen nicht für die Haltung in einem 20stöckigen Studentenwohnheimhochhaus geeignet sind. Gut, in der ersten Zeit kamen - v.a. am Monatsende - Anrufe, die wir dann mit der lapidaren Frage:"Wieviel?" entgegengenommen haben, aber jede/r hat gelernt, den Kühlschrank zu füllen, selbständig. Jetzt nach einigen Jahren des Flüggewerdens und -bleibens schauen wir uns die Mannschaft nachdenklich an und überlegen, wer von denen wohl selbst unseren klitzekleinen SV-Hof übernehmen möchte, ohne alles plattzumachen. Wir sehen einige gute Ansätze und hoffen, daß uns noch genug Jahre bleiben, um auch eine Enkelschau zu halten (sowohl zwei- wie auch vierbeinig :grr: )
Aber egal: ohne das weggehen hätten sie das Nachhausekommen, egal welches (unseres oder ein selbstgeschaffenes) nie zu schätzen gewusst.

@spellon: wir geben gerade eine gepachtete Koppel ab und beglückwünschen uns, daß wir noch keinen lebenden Zaun aus zukünftigen Kopfweiden geschaffen haben und die angepflanzten Obst- und Nussbaumpflanzungen ausnahmslos im EIGENEN Boden stehen (...und daß der Unterstand zufällig tatsächlich mal abbaubar ist :pfeif: ) Deine Pflanzungen waren wunderschön, sicherlich ist es bedauernswert, sie zu roden, aber sicher sind solche Projekte nur auf eigenem Boden zu eigenen Lebzeiten.

Gruß, Bärbel und Harald

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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#186

Beitrag von spellon » Di 4. Mär 2014, 20:35

In der Landwirtschaft war es früher so dass der erste Sohn den Hof erbte. In dieser Tradition bin ich noch erzogen worden. Später wurde die Landwirtschaft aufgegegeben, doch dieses Erbmuster steckte weiter in mir drin.
Ich wurde nur aufgrund falscher Befürchtungen und Vorurteile der Eltern enterbt Doch ich ging davon aus, wer immer Eigentümer wird, der Erhalt der Baumbestände würde 100% sicher sein.
Auch ging aus dem Testament der Eltern hervor dass sie davon ausgingen dass A das Vermögen erhalten wird und dass auch zB. die Nebengebäude stehen blieben.
Nun ist fraglich ob das rechtlich bindend ist

Was die Bindung an die Eltern betraf so war diese bestimmt nicht der Grund am Ort zu bleiben. Es war nur die logische Einsicht, dass hier Land nicht mehr gebraucht wurde und billig verpachtet wurde während es für die SV ideale Bedingungen bot.
Die Rückkehr zur SV hatte ich nicht zuhause, sondern bei längeren Aufenthalten im Ausland gelernt und hab versucht diese Lebensweise auf dem Grundbesitz der Eltern fortzusetzen.
Ich denke viele erwachsene Kinder die weit weg von den Eltern leben, aber doch im gleichen "system" leben und arbeiten , sind weniger weit weg von den Eltern als ich es trotz räumlicher Nähe war.

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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#187

Beitrag von Lometas » Di 4. Mär 2014, 23:52

spellon hat geschrieben:"die drei Kinder volljährig, kein Interesse daran !
Das ist typisch für den heutigen "Zeitgeist". Ich verstehe nicht wie man kein Intersse an solch einem Hof haben kann, vor allem wenn man dort audgewachsen ist.
Dieser Zeitgeist ist eigentlich die alte "Sch ..." von anno dazumal .was sich auch am Erfolg der CDU bei Wahlen ausdrückt.
Alles besssere Wissen (wie es auch hier im Forum verbreitet wird) ist an diesen Jungspießern spurlos vorüber gezogen.

Vielleicht könnte der Hof der Tante an neue Selstversorger vermittelt werden.

Ich besuche meine alte Tante ein oder zweimal im Jahr, ist leider 700 km entfernt. Bei meiner Tante habe ich meine halbe Kindheit verbracht.
Der Kotten liegt total super, ganz ruhig mit einem mindestens 300 Meter Privatweg, fern jeder stark befahrenen Straße, aber doch nicht so sehr weit entfernt von der nächsten Autobahn mit 30 km Entfernung zum Ballungsgebiet.
Ich wette drum, daß wenige Monate nachdem die Tante gestorben ist, mit über 90 kann das sehr schnell gehen, der Cousin seinen Kotten an den meistbietenden verkaufen wird und höchstwahrscheinlich nicht an einen Selbstversorger, außer an jemanden mit einem dicken Geldbeutel. Der Boden wird seit mindestens 30 Jahren biologisch bewirtschaftet, für mich ist es dort irgendwie wie ein kleines Paradies.
Der Cousin will sich dann in der Stadt ein Haus kaufen, nur mit kleiner Terasse und Mini-Grundstück. Garten macht ja nur Arbeit!
Seine Frau würde sich im Grabe umdrehen.

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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#188

Beitrag von spellon » Do 6. Mär 2014, 20:22

Hier die Fortsetzung meiner Geschichte:
Heute war vor dem Amtsgericht eine Verhandlung wegen meines Antrags auf Stopp der Eingriffe in meinem Nutzungsbereich.
Wie gesagt habe ich ein dauerhaftes Nutzungsrecht an einer "Obstwiese" Leider wurde bei der Verhandlung im Jahr 2011 nicht genau festgelegt worin meine Nutzung besteht. Bisher bestand diese in der Nutzung von allen Gehölzen die sich auf der Fläche befanden, Das hatte ich dem Gericht lang und breit schriftlich mitgeteilt.
Doch in der Verhandlung übernahm heute A das Kommando. Sie sagte mein Nutzungsrecht beziehe sich nur auf ein paar Obstbäume. Dabei kann sie diese im kahlen Zustand noch nichtmal von andern Gehölzen unterscheiden. Und zählen nicht auch Nusssbäume , Kornelkirschen u.a. zu den Obstbäumen ?

Die Richterrin folgte aber den Anweisungen von A.Sie sagte dasselbe wie A: Ich habe nur ein Recht die Obstbäume zu nutzen. Der Stopp der Baumfällungen wurde aufgehoben.
Der Landwirt der die Obstwiese bisher friedlich neben meiner Nutzung für Rinderhaltung nutzte , war als Zeuge geladen. Obwohl dieser mich bisher nie kritisiert hatte, stand er jetzt ganz auf der Seite von A.Er sagte, auf der Wiese müsse mal augeräumt werden. Und zufälligerweise ist sein Sohn der Auftrags-Holzfäller.

Als ich zurück an den Wohnort kam, sah ich das Ergebnis dieser Verhandlung: Eine schöne hohe Hecke am Rand der Obstwiese sowie seltene Bäume (ein großer Tulpenbaum u.a.) lagen flach !
Dabei fanden diese Fällungen erneut im Landschaftsschutzbereich statt wo das definitiv verboten ist ! Die Behörde hatte ich nochmals informiert

Das ist Faschismus, ein Verbrechen an mir und all den Lebewesen.
Nicht nur die Bäume werden zerstort, sondern ein ganzer Lebensraum und mein "Werk"

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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#189

Beitrag von osterheidi » Sa 8. Mär 2014, 10:16

hallo...hatte gerade nach etwas anderem in diesem thread gesucht. aber eure diskussion ähnelt der situation die ich hier habe. sowohl was bäume betrifft als auch wie gehts weiter.
zu den bäumen, passend zum thread, kann ich nur sagen: bei uns werden zur zeit sogar seltene naturschutzwälder eingeschlagen. natürlich nicht erlaubt, aber passiert eben. baumbestand ist zum teil recht alt, wenn im wohngebiet , dann werden die alten bäume aus sicherheitsgründen zu tode "gepflegt" oder gleich ganz gefällt. habe selbst so alte eichen auf dem grundstück und zwei nachbarn schneiden da einfach ab was ihnen nicht passt.

und von hier direkt zum privaten wie gehts weiter?
unser grundstück wurde vom urgroßvater gekauft, weil er und seine familie im ersten weltkrieg so hunger gelitten hatte, dass sie sich nun selbstversorgen wollten mit einigen dingen: streuobstwiese, geflügelhaltung, gemüsegarten. funktionierte im zweiten krieg dann auch noch ganz gut, danach ging aber dann der baumboom um münchen los und ein teil wurde schon verkauft. uns wird es jetzt auch zu groß, wir müssen ja arbeiten gehen....meine kinder und enkel sind bisher weit weg, aber selbst bei interesse wäre es hier sehr schwierig sich weiter selbst zu versorgen denn der boden und der grundwasserspiegel ändern sich wegen der bebauung. das ist jetzt von mir nur eine vermutung aber in den 70er jahren konnten wir uns als kinder noch im hohen gras verstecken, heute wächst fast kein gras mehr. die letzten 20 jahre hatten wir noch milchschafhaltung hier, aber das futter ist zu wenig etc.. etc..

selbstversorgung wird nun wohl zum gspinnerten hobby? :schaf_1:

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Re: Waldweg"pflege" durch Sägetrupps

#190

Beitrag von spellon » Sa 8. Mär 2014, 11:03

Aktuell:
Es ist ganz grässlich.
Sie sägen weiter wertvolle Bäume ab, trotz Landschaftsschutzgebiet Bäume zu denen man ein vertrautes Verhältnis hatte.
Die Entscheidung des Gerichts war das Todesurteil. Es ist wie Krieg.

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