Um in Bayern eine landwirtschaftliche Fläche von Ackerland in Grünland zu verwandeln und darauf Streuobstbäume zu pflanzen, benötigt man keine Genehmigung.
Eine Förderung ist möglich durch:
-EU-Flächenprämie. Voraussetzung dafür ist, dass man entsprechende Zahlungsansprüche erwirbt und ingesamt mind. 1 ha antragsfähige Fläche bewirtschaft. Um die Flächenprämie zu erhalten, muss man neben dem einmaligen Erwerb des Zahlungsanspruchs
(z.B. über
http://www.bayerischerbauernverband.de/za-boerse-start
jährlich bis zum 15. Mai. den entsprechenden Mehrfachantrag beim zuständigen Landwirtschaftsamt stellen:
http://www.stmelf.bayern.de/agrarpoliti ... ng/001141/
Und man muss sämtliche Cross-Compliance-Auflagen einhalten:
http://www.lfl.bayern.de/iem/qualitaetssicherung/18376/
Die Betriebsprämie beträgt derzeit ca. 350 Euro pro ha. (Dieses Jahr ist der Höchststand erreicht, weil jetzt über mehrere Jahre im Rahmen der Vereinheitlichung sämtliche frühren Ausgleichszahlungen wie Bullenprämien, Schlachtprämien, Prämien für Sonderkulturen usw. auf die Fläche als alleiniges Kriterium umgelegt wurden.) Zahlungen über 5000 Euro werden um 10% gekürzt. Wie es mit der Prämie ab 2014 weitergeht, ist noch unklar. Es ist die Rede von einer Neuverteilung der Zahlungsansprüche und einer jährlichen Kürzung aufgrund der Umverteilung innerhalt der EU und des knapperen Budgets. Klar ist jedenfalls, dass die Flächenprämien wieder sinken werden. Real sinken die Prämien sowies seit Jahren, weil kein Inflationsausgleich erfolgt.
-Bayerische Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete.
Betrifft vorallem die Gebirgs- und Mittelgebirgslagen in Bayern. Voraussetzung: Entsprechende Einstufung der Fläche durch die Landwirtschaftsbehörden und Erhalt der EU-Flächenprämie. Antragsstellung per Mehrfachantrag, siehe oben. Betrag zwischen 50 und 200 Euro pro ha, wenn die Fläche als benachteiligt eingestuft ist und je nach Schwierigkeit der Bewirtschaftung.
-Bayerisches Kulturlandschaftsprogramm.
http://www.stmelf.bayern.de/agrarpoliti ... ng/001007/
Derzeit ist keine Antragstellung möglich. Es gibt jährliche eine Antragsfrist, die bei den Landwirtschaftsämtern zu erfragen ist. Dieses Jahr war für die meisten Programme gar keine Antragstellung möglich, weil die EU noch keine Zusage für die zukünfitge Kofinanzierung dieser Programme gemacht hat. Was 2014 kommt, weiß noch niemand.
Wenn die Programme bleiben wie sie sind und die EU mitmacht, käme für eine Streuobstwiese evtl. eines der folgenden Programme in Frage:
A11 - ökologischer Landbau (nur für den gesamten Betrieb möglich. Vorsicht bei kleiner Fläche, es fallen hohe Zertifizierungskosten an und jährliche Kontrollgebühren an)
A34 - Umwandlung von Acker in Grünland (Antragsstellung nur für Flächen entlang von Gewässern und in sensiblen Gebieten (z.B. Trinwasserschutz, Biotopschutz) möglich)
A45 - Streuobstbau
Die verschiedenen Kulap-Programme sind teilweise kombinierbar, teilweise schließen sie sich gegenseitig aus, und teilweise sind sie kombinierbar, es wird aber nur das jeweils höchste Programm ausbezahlt.
Voraussetzung:
Erhalt der EU-Flächenprämie
-Rechtzeitige Antragstellung für das entsprechende Kulap-Programm, jeweils mit 5 Jahren Vertragsbindung und natürlich unter Einhaltung aller Auflagen des Programms
-Jährliche Antragsstellung auf Auszahlung der Kulap-Mittel im Rahmen des Mehrfachantrags
Außerdem wird manchmal die Anschaffung der Bäume durch Programme der Landkreise oder der Naturschutzverbände gefördert. Am besten bei den üblichen Verdächtigen (untere Naturschutzbehörde, Bund Naturschutz, etc.) nachfragen, ob irgendein Zuschuss möglich ist.
Wenn es nur eine relativ kleine Fläche ist:
Scheiß auf die Förderung. Damit hast du eine Menge Bürokratie und regelmäßige Kontrollen am Hals.
Wenn es eine Fläche von mehreren ha ist, wirst du für die Bewirtschaftung die öffentlichen Gelder benötigen (außer du willst es dauerhaft aus eigener Tasche bezahlen). Übrig bleibt trotzdem wenig bis nichts.
Eine Möglichkeit wäre evtl. dass ihr einen Landwirt findet, der das Einsäen und die Mahd der Fläche übernimmt und die Fläche dafür auf seinen Betrieb mit beantragt, um die Kosten zu decken. Bei entsprechender Flächengröße und wenn so gepflanzt wird, dass der Maschineneinsatz nicht gar zu kompliziert wird, sind evtl. auch ein paar Euro Pacht möglich. Dann braucht ihr euch nur um die Bäume zu kümmern.