Obstgarten und Spalierobst

hobbygaertnerin
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Obstgarten und Spalierobst

#1

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 17. Aug 2011, 09:51

Welche Obstbäume stehen in euren Gärten, welche Bäume, welche Sorten hättet ihr gerne? Wer hat Spalierobst Wein, andere empfindlichere Obstsorten an den Mauern und Wänden?
Gruss
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zaches
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Re: Obstgarten und Spalierobst

#2

Beitrag von zaches » Mi 17. Aug 2011, 11:57

Hi Du - plants Du einen Obstgarten?

Wir haben so ca 22 Hochstämme und 5 Halbstämme, sowie Wein an einer Westwand.

ÄpfeL: Roter und grüner Boskop, James Grieve (gute Befruchtersorte), Gravensteiner, Jakob Lebel, Winterglockenapfel, Goldrenette, Fr.v. Berlepsch, Delicius...
Kirschen: Gr Schw Knorpelkrische, Napoleon, Schattenmorelle
Zwetschgen/Pflaumen: Wengenheimer Frühzwetschge, Hauszwetschge, Graf Althans Reneclaude, Mirabellen versch.
Birne: Wiliams, Conference, eine Sorte zum Dörren, ...
Quitte: Sorte?
Wein: Sorte?
Maulbeere

Und nun stirbt gerade eine Kletterrose ab und ich plane sie durch einen Pfirsich oder so zu ersetzen.

Und nun sollte ich wohlendlich meinen Sortenplan erneuern, ich merke, daß mein Gedächnis mich im Stick lässt.... :oma:

lg, zaches
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hobbygaertnerin
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Re: Obstgarten und Spalierobst

#3

Beitrag von hobbygaertnerin » Mi 17. Aug 2011, 12:39

Hallo Zaches,
mir gehts mit meiner Anfrage eher um einen Erfahrungsaustausch rund um das SV-Obst. Apfelsaft, Most, Lagerhaltung des Obstes, finde, dass es wert wäre, darüber zu schreiben.

Unser Obstgarten ist eine Mischung aus alten Streuobst- und Schattenbäumen für unsere Weidetiere und von uns angepflanzten Bäumen für den Genuss.
Wir müssen auch die Beschriftungsschilder wieder erneuern und den Bepflanzungsplan aktualisieren.
Was steht bei uns
die alten Sorten muss uns ein Pomologe bestimmen, haben wir schon ewig vor, aber ......
neue angepflanzte Sorten:
weisser Klarapfel, Danziger Kant, einen Korbiniansapfel, roter Winterrambur, einen Winterkalvill, Kanadarenette, einen Marienapfel, Jakob Fischer, Jonagold, Schweizer Glockenapfel,
Birnen: Williams, Gräfin von Paris, Madam Verte, Alexander Lukas, 2 grosse Mostbirnbäume,
Apfel und Birnenquitte,
Schwarze Knorpelkirschen, Hedelfinger Riesen, einmal Sauerkirschen, einmal unbekannter Kirschbaum,
Mirabellen, Reneclouden, Hauszwetschgen,
einen frühen Sommerpfirsich (Kernechter vom Vorgebirge), eine Nektarine, einen Aprikosenbaum, einen aus Kern gezogenen Pfirsichbaum, der als Veredlungsunterlage für eine Sortenvielfalt ausersehen wurde, ich nur von Veredlung noch keine Ahnung habe.
2 Maronen, 2 Walnussbäume,
Wein: Regent, Muscat bleu, die anderen Reben sind entweder alt und namenlos, eine Vanessa, angeblich kernlos, mir gehen leider die Spalierwände für die Reben aus,
hab heuer von mich interessierenden Reben Reiser gepflanzt und wenn es gut geht, können sie am normalen Drahtgerüst wachsen, die ganz ausgefallenen und empfindlicheren Sorten sind im Kübel angewachsen und sollen versuchsweise als Hochstämmchen gezogen werden.

Was ich noch lernen möchte- Veredeln, von unseren alten gut bewährten Sorten auf die neuen Bäume, damit sie erhalten bleiben und um die Sortenvielfalt zu vergrössern.
In diesem Jahr tragen fast alle in den vergangenen Jahren gepflanzten Bäume- die Auswahl ist wie in der Obstabteilung eines grossen Supermarktes :)
Auch wenn ich mit meiner Obstsammelleidenschaft eher belächelt werde, ich empfinde diese Vielfalt als echten Reichtum und finde es schade, dass die Obstkultur ein Stück weit verloren gegangen ist.
Gruss
hobbygaertnerin

zaches
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Re: Obstgarten und Spalierobst

#4

Beitrag von zaches » Mi 17. Aug 2011, 14:21

Gestern waren bei mir 2 Freudninnen zu Besuch und insgesamt hatten wir damit 11 Kinder zwischen 4 und 10 aufm Hof. Es war einfach wunderbar. Die Kidner haben sich mit dem Obstpflücken und verschmausen, dem Stall anstreichen und dem SchafeanderLeineherumführen vergnügt. Und wir haben Zwetschgen, Äpfel und Birnen eingesammel und verarbeitet. Dabei war die ganze Sache total entspannt und lustig.

Kann aber auch anders sein: letztes Jahr hatte ich sich ne Tonne Zwetschgen zu verarbeiten, mein Kerl gerade ausgezogen und ich im Heultief. Da wurde jede Frucht zur Last - ich stand innerlich tital unter Druck das alles verarbeiten zu müssen/Wollen und war total frustriert, fertig mit den Nerven, am Ende meiner Kräfte. :platt:
Bis ich mir irgendwann gesagt habe: die Früchte hier sind ein GESCHENK!!! ICh nehme sie an und ich nehme an, daß ich nur schaffe, was ich schaffe. UNd seitdem fluppt es auch. Die Frühzwetschge habe ich dieses Jahr verpasst - erst n och unreif, dann lange Regen, dann lagen sie alle aufm Boden. Ich sehe das nun so: schade, aber keine Tragik. Es reicht was ich habe.

Derzeit fühle ich mich immer wieder wie im Paradies! Die Früchte wachsen mir direkt in den Mund, die Kinder schwelgen, Freunde kommen und können auch n och versorgt werden. Alles einfach schön.

ICh habe vor einem Jahr von Wurzelechten Trauben gehört - mich aber nicht wieter mit deren Vorzügen beschäftigt. Weißt Du etwas darüber?
Spalierobst kann ja auch als Pergola oder als überwachsener Gang/Weg gezogen werden! Damit ergeben sich n och ein paar Möglichkeiten :)

lg, zaches

PS: bin n och wauf der Suche nach eine Gaesdonker Renette - sie kommt von hier, ist aber hier n icht mehr zu bekommen.
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Benutzer 72 gelöscht

Re: Obstgarten und Spalierobst

#5

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Mi 17. Aug 2011, 21:31

hallo!

Wir haben das Glück, dass auf unserem Grundstück ein paar alte Obstbäume stehen (noch vom Vater des Vorbesitzers gepflanzt und die Sortennname leider gänzlich unbekannt....):
Walnüsse (soweit ich das beurteilen kann Sämlinge - einer zumindest sicher), (Knorpel-?)Kirsche und Äpfelbäume...

Gepflanzt haben wir Äpfel (u.a. Boskoop), Zwetschken, Marillen, Kirschen (Köröszer Weichsel - njam! njam!!) und diversers Beerenobst (Aronia, schwarze Johannisbeeren - die roten wachsen wild bei uns im Wald! und Himbeeren) sowie Haselnuss, die wilden sind meistens hohl, aber die gekaufte trägt gut - leider hab ich den Sortennamen vergessen, aber es ist eine, bei der die Nuss in einer Hülle steckt. Das soll angeblich vor den Käfern schützen und meiner Erfahrung nach stimmt das.
Spalierobst mag ich nicht, einfach weil ich es hässlich finde :rot: ist ein Vorurteil wahrscheinlich, ich weiß. Aber wenn genug Platz ist, warum nicht "große Bäume"?
zaches hat geschrieben:ICh habe vor einem Jahr von Wurzelechten Trauben gehört - mich aber nicht wieter mit deren Vorzügen beschäftigt. Weißt Du etwas darüber?
Wir haben von einem Freund ein paar Zweige "Uhudler" bekommen - genauer Sortenname leider unbekannt.
Bei ihm wuchern die wirklich! Sie überwachsen fast das ganze Haus (er pflegt sie gar nicht, schneidet also auch nicht), und sie tragen mehr als er essen kann. Der Geschmack ist na ja- schon "anders", meine Mutter ist süchtig danach, ich bin nicht sooo begeistert davon. Mit der Zeit werde ich mich vielleicht dran gewöhnen! :pft: Es ist ein recht großer Kern in der Mitte drin, die Schale schmeckt ursauer, der Rest recht süß.
Bei uns sind sie inzwischen auch so groß gewachsen, dass wir sie jetzt anbinden müssen - die ersten Früchte sind auch schon dran - sehr robuste Pflanzen!
Wir haben die Zweige damals einfach in die Erde gesteckt, sind alle angewachsen.

p.s.: Pomologen....
ich war mit meinem Lieblingsapfel bei denen und irgendwie glaube ich ihrer Diagnose gar nicht :im: ist kein Delicious!!
Hier hab ich darüber geschrieben - vielleicht kennst du meinen Apfel? Der ist total unkompliziert in der Lagerung! Hält sogar Frost aus.
Ich wollte eigentlich heuer im Frühling veredeln, aber dann ist mir was dazwischen gekommen und weil das Frühjahr so trocken war, dass er es wahrscheinlich schwer gehabt hätte (oder?), bin ich wieder froh drüber...
Und: wie man das genau macht, ist mir auch noch ein bisschen rätselhaft :aeh:
Vor allem welche Äste/Zweige vom Originalbaum man da am besten nimmt....

liebe Grüße!

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Re: Obstgarten und Spalierobst

#6

Beitrag von kraut_ruebe » Mi 17. Aug 2011, 21:43

uhudler braucht sehr sehr viel sonne, damit da geschmacklich was draus wird. der wächst nicht umsonst in einem ziemlich eng begrenzten gebiet.

uhudler ist wurzelecht, und deswegen unter EU-beschuss. wurzelechte trauben haben mangels unterlage das 'anti-reblaus-gen' nicht in sich und gelten deswegen als gefährdung und sollen zur rodung verdammt werden.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

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Re: Obstgarten und Spalierobst

#7

Beitrag von greymaulkin » Fr 19. Aug 2011, 08:46

Wir haben eine "Gute Graue" Birne, die nach der Ernte gefällt werden muß. Sie neigt sich gefährlich der Scheune und dem Heizungsraum zu. Wir haben schon in Bielefeld eine Baumschule entdeckt, die diese Sorte im Angebot hat. Sicherlich eine Pflanzung, von der die, die nach uns herkommen, was haben werden.
Mehrere alte Apfelbäume. Einer ist saulecker, schmeckt wie nach Weihnachtskeksen. Den wollten wir auch immer noch durch Propfen retten.
Einen Boskop Hochstamm, leider vom Pflug des Pächters etwas in Mitleidenschaft gezogen. Hat uns schon zwei Probieräpfel gebracht.
Zwei Walnußbäume.
Eine Konstantinopler Apfelquitte.
diverse namenlose Pflaumen, Äpfel, Haselnüsse, eine Süßkirsche (?), der der Befruchter (?) fehlt.
Eine Schattenmorelle, die aber nicht tragen will. Vielleicht sollten wir sie umsetzen.
Wo Platz war, haben wir Beerenobst gesetzt, auch weil's rasch Ertrag bringt, genauso wie die kleinen Bäumchen vom Discounter.
In den Hecken Wildobst.
Dieses Jahr wollen wir Wein herstellen. Mein Favorit wäre ja Birne-Schlehe. Aber Apfel soll einfacher sein? Echten Wein haben wir zweimal versucht, beidemale eingegangen.

Gruß, Bärbel

Das Faultier
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Anmerkung

#8

Beitrag von Das Faultier » Di 30. Aug 2011, 12:43

Entscheidend ist aber, wie das Grundstück genutzt wird,
- Wohngrundstück, Gartengrundstück, Ranch, Streuobstwiese,
- sind Kinder anwesend ?

Am Haus hab ich eine große Vielfalt an Beerenobst sowie einige
Äpfel als Buschbaum.
Die großen Massenträger stehen in den Obstgärten.

Empfehlen kann ich u.a.:
- Rote Stachelbeere "Rolanda"
- Schwarze Johannisbeere "Titania"
- Blauer Wein "Nero"
- Äpfel: "Rubinola", "Topaz"

Das Faultier

Manfred

Re: Obstgarten und Spalierobst

#9

Beitrag von Manfred » Di 30. Aug 2011, 13:47

Die Eignung verschiedener Sorten kann stark vom lokalen Klima abhängen.
Selbst bei gleichen Temperaturen und vergleichbaren Böden kann eine Sorte für den Hobbyanbau ohne Spritzung an einem Standort gut sein, während sie am anderen (wegen mehr Taubildung z.B.) verpilzt.

Die Gartenbauvereine haben oft Schau- und Versuchsgärten auf Kreisebene und erfahrene Obstbauberater.
Das sind meist supernette Leute, die für lau wertvolle Infos liefern. Und sie beißen nicht. Man muss nur den eigenen inneren Schweindehund überwinden, hingehen und fragen.

Ich muss ganz einfach zugeben: Der Ex-Vorsitzende unseres Gartenbauvereins und Obstbauberater ist ein echter Kenner. Die Bäume, die im Umkreis auf seine Empfehung gepflanzt wurden, tragen regelmäßiger und bessere Fruchtqualität als das Zeug, das ich nach meinem Gusto zusammengekauft habe. Wenn ich wieder einen neuen Garten anlege, werde ich mich von ihm gut beraten lassen.

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Re: Obstgarten und Spalierobst

#10

Beitrag von hobbygaertnerin » Di 30. Aug 2011, 14:43

Hallo Manfred,
gute Beratung liefern auch Baumschulen, die sich auf alte Kulturobstsorten spezialisiert haben, man kann die Früchte im Herbst auch teilweise besichtigen.
Äpfelmärkte sind ebenfalls eine gute Infoquelle, denn der Apfel, die Birne soll auch vom Geschmack her überzeugen.
Nur hier macht Lage, Boden dann auch wieder einen Strich durch die Rechnung, besonders Birnen sind hier sehr heikel.
Da ein Baum eine langfristige Investition ist, es viele Jahre dauert bis eine Ernte zu erwarten ist, sollte man das Sprichwort-
Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was besseres findet. :) beim Kauf beachten.
Und manchmal muss man auch einfach mutig sein und sich was trauen, manche Bäume passen angeblich nicht in unser Klima, sie haben sich aber doch ohne Probleme aklimatisiert.
An den Maronen hängen nach ein paar Jahren bereits Früchte- von 1o Jahren Wartezeit und vielen ach und ohs- war die Rede.
15o l sortenreiner Apfelsaft ist jetzt schon mal vorhanden, für Most, Obstwein und Obstessig werden wir noch fleissig auflesen.
Möchte in diesem Jahr auch versuchen, Traubensaft zu machen, für alles andere hab ich Rezepte gefunden, für die Traubensaft bin ich noch auf der Suche.
Die Reben wachsen inzwischen auch am Spalier gezogen ohne Hauswand, meine Befürchtung, dass diese freistehenden Reben wesentlich krankheitsanfälliger sein würden, hat sich in diesem Jahr nicht bestätigt.
Hab allerdings jede Rebe vorbeugend gegen Mehltau usw. behandelt.
Heuer hängen zentnerweise die Trauben dran.
Gruss
hobbygaertnerin

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