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Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Di 3. Mai 2011, 19:08
von Spottdrossel
Der Herr des Hauses hat anscheinend überschüssige Kräfte und angefangen, einen Teich zu buddeln.
Dabei wurden 2 große Wurzeln des Kirschbaums (Hochstamm) gekappt.
Wir haben jetzt überlegt, ob man den Aushub (pi mal Daumen 2 Tonnen Gewicht) auf den Bereich der verkürzten Wurzeln packt, um den verminderten Halt auszugleichen (im Prinzip wie wenn man einen Stein auf den Sonnenschirmfuß legt).
Jetzt die Preisfrage: bleibt die Wurzel bei max. 1 m Mutterbodenschüttung, unverdichtet, am Leben?
Oder findet die das blöd und stirbt ab und wir haben dann weniger Stabilität als ohne Auflast?
Als Plan B gegen Sorgenfalten bei Sturm steht noch Stahlseil & Erdanker zur Debatte.
Wer kennt sich aus mit Wurzel-Wellness?
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Di 3. Mai 2011, 20:11
von Benutzer 662 gelöscht
man hackt keine großen wurzeln ab- das tut doch weh
aber mal Spaß beiseite, je nachdem wie weit vom Stamm entfernt die Wurzeln gekappt wurden wird die Standfestigkeit des Kirschbaums unterschiedlich beeinträchtigt.
Seid Ihr, schuldigung, ist Er beim abhacken schon so gut wie unter der Krone raus, wird gar-nichts passieren. Der Baum bildet an den "Wundstellen" neue Wurzeln.
Ist vom Kronenradius aber nur noch ein drittel übrig sollte man sich für die nächsten Jahre etwas einfallen lassen. Lockerer Gurt etwa 10cm breit mit Seil und Erdanker sind da schon gut. Kein Seil direkt um den Baum schlingen, das beschädigt unnötig die Rinde. Wenn sehr starke Wurzeln beschädigt wurden, kann auch eine gegenüberliegende Kronenentlastung helfen, dicke Äste zurückschneiden mindert zwar erstmal den Ertrag, rettet aber vielleicht den Baum.
Von einer schweren Wurzelbeschwerung rate ich ab. Jede Pflanze hat ihre eigene Wurzeltiefe. Viele Pflanzen reagieren m.o.w. empfindlich auf Erderhöhungen.
Viel Glück
Kleinerklaus
Plan C
Verfasst: Di 3. Mai 2011, 21:25
von Das Faultier
wäre ein maßvoller Rückschnitt
( insbesondere dann, wenn er die Blätter hängen läßt )
sonst kann ich nur mein vollstes Entsetzen zum Ausdruck bringen
und zwar ganz allgemein zu dem, was ich lese, was ich sehe
und wie dieses Land allerorten zugrunde gerichtet wird )
Das Faultier
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Mi 4. Mai 2011, 07:29
von kubistru
Naja,
wegen einiger Wurzeln einer Kirsche wird nicht gleich das ganze Land zu Grunde gerichtet.
Aber ein Rückschnitt ist mit Sicherheit die beste Variante um den Baum zu stabilisieren.
gruß
Thomas
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Mi 4. Mai 2011, 21:02
von Spottdrossel
Kleinerklaus hat geschrieben:
Von einer schweren Wurzelbeschwerung rate ich ab. Jede Pflanze hat ihre eigene Wurzeltiefe. Viele Pflanzen reagieren m.o.w. empfindlich auf Erderhöhungen.
Viel Glück
Kleinerklaus
Das war auch so meine Vermutung - er hat ja schließlich seine Gründe, warum er in einer bestimmten Tiefe wurzelt...
Und was der Untergang der Welt wegen einem Kirschbaum mit angeknabberter Zehe angeht: erstens hat er Bleiberecht, obwohl er nur die Vögel beliefert.
Zweitens werde ich ihm als Entschädigung eine Monsterzypresse vom Hals schaffen, die ihm momentan Sonne und Wasser klaut, ich hoffe, das er mir dann verzeiht

.
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Mi 4. Mai 2011, 21:53
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!
Spottdrossel hat geschrieben:Zweitens werde ich ihm als Entschädigung eine Monsterzypresse vom Hals schaffen, die ihm momentan Sonne und Wasser klaut, ich hoffe, das er mir dann verzeiht

.
Einspruch!
Auch Monsterzypressen haben Gefühle ....
liebe Grüße!
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Mi 11. Mai 2011, 19:34
von Spottdrossel
ina maka hat geschrieben:hallo!
Spottdrossel hat geschrieben:Zweitens werde ich ihm als Entschädigung eine Monsterzypresse vom Hals schaffen, die ihm momentan Sonne und Wasser klaut, ich hoffe, das er mir dann verzeiht

.
Einspruch!
Auch Monsterzypressen haben Gefühle ....
liebe Grüße!
Is mir wurscht... auch mein Haus hat Gefühle, und die sind vermutlich ziemlich niedergeschmettert, wenn der große Brummer draufliegt...
(außerdem sehe ich nicht ein, sämtliche 70er-Jahre-Gartensünden des Vorbesitzers weiterzuführen...)
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Mi 11. Mai 2011, 20:20
von jow
vielleicht nen bißchen spät: die wurzel sauber! abschneiden, also mit einer scharfen säge (eine die nur auf zug schneidet, mit "japanischen" blatt) so das die ränder nicht ausfransen, und möglichst die wurzel nicht an der luft lassen.
auf keinen fall ein "gegengewicht" draufschütten.
wenn ihr ihr noch was richtig gutes tun wollt, dann noch ein spezielles baumsubstrat zum verbesserten neuwurzeln im bereich der gekappten wurzel einbringen.
grüße, auch an den patienten
jow
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Do 12. Mai 2011, 19:44
von Spottdrossel
Danke an alle.
Inzwischen frage ich mich aber, ob der Kamerad (auch ohne unser Attentat) noch besonders viel Motivation hat.
Die Hauptäste sehen stellenweise wie vernarbt aus (keine Ahnung, was ihm da passiert ist), überall in der Krone sind abgestorbene Äste zu finden, im Sommer tropft Harz und er ist immer Sommer schon "oben ohne", was die Blätter angeht.
Wenn ich mir mein restliches Gestrüpp so anschaue, dann scheint der Kirschbaum der zu sein, der sich am wenigsten wohlfühlt.
(und um die Unlogik komplett zu machen: paar Meter weiter steht der Kirschbaum vom Nachbarn, eingequetscht zwischen den Häusern, weil sich vergangene Generationen in der Größe verschätzt haben, und der gedeiht prächtig und trägt ohne Ende)
Re: Frage zu Kirschbaumwurzeln
Verfasst: Fr 13. Mai 2011, 20:24
von emil17
Gummifluss bei Kirschen ist ein Zeichen für Krankheiten (z.B. Zweigmonilia).
Da Kirschen recht gut regenerieren, Krone stark zurücknehmen (hätte man im Februar oder März machen sollen) oder dann in den Ofen damit und neu pflanzen.
Obstbäume sollen "Schub" haben, kümmernde Bäume machen keine rechte Freude.