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Baumscheiben

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 20:56
von fripon77
Hallo zusammen,

ich habe 2008/09 einen alten, verlassenen, seit 10 Jahren nicht bewirtschafteten Garten (Mülldeponie...?) an einem Südhang mit einigen Obstbäumen übernommen. Unter Baumscheiben hatte ich bis vor kurzem immer so ordentliche Kreise um den Baum verstanden, in denen die Erde schön sichtbar war. Ich fand das fürchterlich. Kürzlich erst habe ich gelesen, dass die Pflege der Baumscheibe jedoch unheimlich wichtig wäre, dass die knapp unter der Oberfläche verlaufenden Wurzeln die Nährstoffe für den Baum aufnehmen würden und deshalb eine regelmäßig gemulchte, gedüngte und idealerweise mit Blumen und Kräutern bestellte Baumscheibe wichtig wäre. Okay. Klingt gut :-)
Wie gesagt, die Bäume stehen schon eine Weile, sind aber erst bis max. 5 Meter hoch (außer den Kirschen, die sind größer). Unter den Bäumen wächst alles Mögliche, ich nenns mal "Wiese". Ich vermute, die Wiese zu entfernen und den Boden zu lockern zwecks Blumen- und Kräuteranbau ist keine gute Idee. Daher die Frage an euch, ob folgender Plan Sinn macht:
  • aufgrund Hanglage, baue ich aus Haselstöcken eine kleinen Wall (ca. 15cm hoch) zum Tal hin, die Mulch und Erde am Abrutschen hindern soll
  • dann mulche und dünge ich um den Stamm, die Wiese lasse ich flach geschnitten stehen.
  • Erde-Kompost-Mischung auf die Mulchschicht drauf
  • Blumen & Kräuter säen anpflanzen
  • ggfs. dazwischen bis zum vollständigen Bewuchs weiterhin mulchen
Was meint ihr: Könnte so die nachträgliche Anlage von biologischen Baumscheiben gelingen?

Andere/Bessere Idee?

Wiese lassen und gar nix machen?

Danke! :-)

Daniel

Re: Baumscheiben

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 21:11
von Benutzer 72 gelöscht
hallo!
fripon77 hat geschrieben:aufgrund Hanglage, baue ich aus Haselstöcken eine kleinen Wall (ca. 15cm hoch) zum Tal hin, die Mulch und Erde am Abrutschen hindern soll
Wir haben teilweise Haselsträuche neben den Obstbäumen und die machen recht viel Schatten - sind aber "oben" am Hang und gegen Süden. Also ich muss die immer wieder runterschneiden :im:
(solltest damit rechnen, dass die anwachsen)

Falls du Zeit zum Lesen hast: Im "Museum" ist mal darüber diskutiert worden :wink_1:

liebe Grüße!

Re: Baumscheiben

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 21:24
von Buchsbaum
Hallo Daniel,

Kommt drauf an wie die Bäume tragen. Wenn sie gut tragen, würde ich nix machen. Bei mir haben die Bäume aber jahrelang keine guten Erträge gebracht und deshalb werfe ich ohne eine Bodenbearbeitung jedes Jahr im Februar/März Kompost auf die Baumscheiben. Das mache ich mittlerweile seit eingen Jahren und merke, daß es mittlerweile besser wird. In geringen Mengen mische ich Hornspäne bei. Da ich selbst natürlich nicht die Mengen an Kompost habe, hole ich den von der Kompostanlage bei uns im Ort. Dieses Jahr waren es sechs Hänger. Im Juni nach dem ersten Schnitt mulche ich noch mit Heu.

Re: Baumscheiben

Verfasst: Mi 16. Mär 2011, 22:06
von fripon77
hi ihr zwei,

nee, "meine" stöcke wachsen nicht mehr an :-) ist eher wie so ein flacher zaun gedacht. mittelgroße natursteine talseitig wären vielleicht auch eine idee...?
aber der museumsbeitrag ist sehr gut, danke. ja, im prinzip gehts mir auch genau darum. --> ich werde das ausprobieren

ja, ich hatte die letzten beiden jahre auch gemeinde-kompost geholt. allerdings für die gemüsebeete. an die obstbäume habe ich weniger gedacht.
was die trageleistung (sagt man so?) angeht, wars von baum zu baum unterschiedlich.

danke erstmal.

Re: Baumscheiben

Verfasst: Do 17. Mär 2011, 12:04
von Ex-User
Hallo,

Du möchtest durch das mulchen ein Durchwachsen der Gräser behindern, um Kräuter anzusiedeln?

Ich habe sowas auch gemacht und bin so vorgegangen:

Ich habe im Herbst ein wenig Laub und Holzschnitt auf der Baumscheibe verteilt, danach die Fläche mit starker Pappe ausgelegt. Darüber habe ich eine dicke Schicht Heu gelegt, und alles über den Winter liegen gelassen. Die Heuschicht ist schon stark zusammengeschrumpft.

Weil einzelne Grashalme schon wieder durchwachsen, habe ich schwarze Erde in das Heu "eingerieben", Urgesteinsmehl aufgestreut und Weissklee gesäht. Jetzt ist alles durch den Regen schön feucht. Ich hoffe, dass der Klee die Gräser am wachsen behindert.

Später werde ich dann einzelne Pflanzen in die Baumscheibe einsähen oder pflanzen und noch einen Steinhaufen und Totholz-Haufen anlegen.

Viele Grüße

Re: Baumscheiben

Verfasst: Do 17. Mär 2011, 13:34
von fripon77
grottenolm? okay...

hallo grottenolm :-)

ja, so ähnlich habe ich mir das auch gedacht. danke dir!

viele grüße
daniel

Re: Baumscheiben

Verfasst: Do 17. Mär 2011, 21:17
von emil17
Ich weiss nicht, ws Du unter Hanglage verstehst, aber gewöhnlich legt man Obstgärten nicht an so steilen Orten an, dass sich da der Mulch von selbst bergab davonmacht.
Für den Baum wäre an sich Streu, nicht Gras der ideale Unterwuchs.
Ich verwende gewöhnlich das Unkraut ab Juni (wenn es in Samen ist) zum Mulchen, denn unter den Bäumen ist es egal, ob es aufläuft oder nicht.
Stein- und Totholzhaufen sind gut, aber sie erschweren die Bewirtschaftung, also überlegen wohin.

Re: Baumscheiben

Verfasst: Fr 18. Mär 2011, 08:59
von fripon77
okay, mit den alpen kann ich kaum mithalten... bei mir sinds ungefähr 15% gefälle. das mulchmaterial wird nicht runterkullern, da hast du recht. aber vielleicht erde/kompost, die ich frisch auf die baumscheibe drauf geben wollte...?

ich werde einfach mal ausprobieren, auf jeden fall aber baumscheiben mit blumen/kräutern anlegen.

schönes wochenende an alle :-)

Re: Baumscheiben

Verfasst: Fr 18. Mär 2011, 18:06
von AnamPrema
aus dem alten Selbstversorgerforum, habs mal rausgesucht.

DANKE fürs Museum ih besuche es öfters und freu mich drüber.
Zur Zeit stelle ich für uns hier mal nen neuen Thread "Richtige Lagerung und Haltbarmachung"
daraus zusammen - dauert aber noch ein wenig :)

AnamPrema
Re: Obstbaum-"Wiesen" - oder was ?

Beitragvon zaunreiter » 02.04.2010, 09:20
Wenn die Bäume in Gras stehen, sind sie auch mit Krankheiten gesegnet.

Größere Tiere wie Pferde ( :evil: ) und Rinder haben unter Obstbäumen nix zu suchen, da sie die feinen Haarwurzeln zerstören, die unterhalb der Erdoberfläche flach verlaufen.

Wer die Obstbäume derart "misshandelt", der braucht sich dann nicht wundern, wenn er übermäßige Pflege betreiben muss.

Mit Kräuter sind Pflanzen wie zum Beispiel Beinwell gemeint, Tiefwurzler und Flächendecker.

Jeder kann mit einem Baum ausprobieren, wie sich eine Bepflanzung der Baumscheibe positiv auswirkt, zusammen mit einer Ringkompostierung unterhalb der Baumtraufe. Die Unterschiede sind offensichtlich! Genauso unterschiedlich, als wenn Bienen im Obstgarten stehen!

Ich habe in den vergangenen Jahren ein paar sehr alte Obstbäume, die nicht mehr viel trugen!, mit dieser Methode wieder stark tragend bekommen. Ohne Schneiden und den ganzen Kram.

Wer den Unterschied nicht kennt, der wird weiter darauf beharren, dass es keine Unterschiede gibt. Daher bitte ich alle, mit einem Obstbaum zu beginnen und die Baumscheibenbepflanzung einfach auszuprobieren. Und haltet die großen Tiere von der Baumscheibe fern! Hühner und Enten sind gut für den Obstgarten, aber keine Huf- oder Schalentiere. Klar trägt der Baum, aber seine volle Fruchtbarkeit und Gesundheit wird er nicht entfalten.


Viele Grüße

Bernhard

Re: Baumscheiben

Verfasst: Mo 21. Mär 2011, 22:40
von fripon77
hab jetzt mal bei fünf bäumen angefangen...

untergrund vorsichtig gejätet (wie dicht unter der erdoberfläche verlaufen denn die ersten baumwurzeln?)
bluemerde und dünger drüber
trockenes, langes gras von nachbars wiese als schutz drüber, fürs blumen & kräuter säen/setzen ist es noch etwas früh.
kleiner wall drumrum

so siehts jetzt aus:
http://issmehrsalat.de/wp-content/uploads/P1050880.jpg