Selbstversorger Forum e.V.

Hallo, ich hoffe, ihr könnt mir helfen.
Folgende Problematik ist aufgetreten: Ein Bekannter von mir hat sich ein Haus gekauft. Er will jetzt viel am Grundstück ändern.
Unter anderem will er eine Sauerkirsche und einen Walnussbaum fällen. Wenn ich will, kann ich beide haben.

Stammdurchmesser jeweils ca 15 + X cm. Höhe jeweils so um die 5 (Walnuss) bis 7 (Kirsche) Meter.

Ich dachte mir jetzt Folgendes:
Krone der Kirsche auf ca 3,5m abwerfen, nur wenig über lassen und auf Neuaustrieb warten. Das Kirschen da viel abkönnen, weiß ich durch einen Baum bei mir, dem fast die ganze Krone abbrach und der jetzt wieder gut aussieht. Dann im Winter mit ca 1 m Ballen oder mehr mut Minibagger ausgraben, Ballen mit viel Folie umwickeln, Baum mit Schlepper aus Grube heben, auf den Anhänger hinter den Trecker und ab zu mir. Dort mit meinem Trecker mit Frontlader in vorbereitete Pflanzgrube und mit mehreren Pfählen anbinden.

Bei der Walnuss hätte ich mehr Bedenken mit so einem krassen Rückschnitt. Da weiß ich nicht, was die vertragen. Den Baum hätte ich aber gerne, weil der schon trägt.

Ich weiß, dass das alles sehr verrückt klingt, aber bevor die Bäume zu Brennholz werden, würde ich einen Rettungsversuch starten wollen. Im schlimmsten Fall würden sie im nächsten Winter wieder ausgegraben, falls sie tot sind und dann zu Brennholz. Aber es täte nur in der Seele weh, so tolle Bäume einfach umzusägen.

Ich bin für alle Tipps und Hinweise für den Versuch dankbar. Würde dann wohl auch Fotos der Aktion hier einstellen.

Gruß, Hendrik

ich habs noch nie getestet, aber es soll helfen, rund um den wurzelballen im vorfeld einen graben auszuheben.

dabei werden kleine wurzeln schon gekappt, und er baum macht sich im stammbereich neue, die ihm dann nach dem umpflanzen bei der nährstoffversorgung wertvolle hilfe leisten. wie lange die zeit im vorfeld sein soll, weiss ich nicht, ich hätte auf ein halbes jahr oder ein jahr getippt.

Danke. Das hört sich auf jeden Fall sinnvoll und einleuchtend an. Schaden kann es ja auf keinen Fall, werde ihn also einfach mal machen.

Genau.
Ich würde jetzt schon einen Graben in Ballengrösse um den Baum ziehen und mit der Erde wieder auffüllen.
Und zum ausgraben da würde ich mir Ballentuch und Balliergewebe besorgen (Jutestoff und Maschendraht).
Im späten Herbst dann ausgraben. Ist etwas kompliziert aber es geht. Minibagger würde ich nicht benutzen.
Das geht per Hand besser und schonender da der Baum untergraben werden muss.
Dort wird dann das Ballentuch mit dem Gewebe auf einer Seite untergezogen und oben schon mal verrödelt.
Dann gehts auf der anderen Seite weiter bis sich der Baum zur schon geggrabenen Seite neigt.
Ballentuch und Gewebe auf der Seite einziehen, verknoten und mit dem anderen Gewebe verknoten.
Zum rausheben würde ich ein Ballengeschirr verwenden welches man sich leicht selbst anfertigen kann.
Und mach dir wegen der Nuss keine Gedanken die schafft das auch.
Ich hoffe das war einigermaßen verständlich.

Wenn die Bäume wieder in die Erde kommen kannst auch noch Drainage mit einbuddeln und dann damit bewässern. Da kommt dann gleich das Wasser dahin wo es hin soll.

Hab jetzt noch mal die Stammdurchmesser in 1 m Höhe bekommen:
Walnuss 12 cm
Kirsche 20 cm

Wie gesagt, ich werde das ganz entspannt testen. Wenn sie anwachsen, freue ich mich. Wenn sie nicht anwachsen, dann wird es zum übernächsten Winter kurz warm. Und den Platz können dann selbst veredelte Äpfel, Birnen, Pflaumen oder weiß der Geier einnehmen. Der Versuch kostet bloß etwas Kraft und Sprit...

Und Zeit. Wenn du sonst keine wichtigeren Baustellen hast und wenns wirklich wohlschmeckende Sorten sind, würd ichs mir auch überlegen.
Ich schneide auch sehr ungern Bäune im besten Ertragsalter um.

Bei der Sauerkirsche, finde ich, lohnt der Aufwand nicht, auch wenn es sehr schade um den Baum ist. Besorg Dir eine Unterlage (oder mehrere), warte bis es im August - hoffentlich - richtig heiß ist, schneid ein Edelreis vom Baum und veredele Deine Unterlage(n).

Beim Nußbaum solltest Du Dir sicher sein, daß die Nüsse wirklich gut sind. Einen Rückschnitt verträgt der besser als man glaubt; hier in der Nachbarschaft gibt es einen Baum, der jedes Jahr massiv zurückgeschnitten wird und zumindest belaubt ganz manierlich aussieht und sogar Nüsse bringt.

hallo, ich habe vor ein paar jahren mal tanja einen walnußbaumsämling, der ca. einen meter hoch war , ausgegraben und zu einem forentreffen mitgebracht.
der kleine baum hatte eine sehr tief wurzelnde pfahlwurzel.

ich wünsche dir viel erfolg beim umsetzen.

mein eigener walnußsämling ist von mir so beschnitten worden, daß er in einen kleinen garten paßt. die krone beginnt schon in ca 1.50 m höhe. tragen tut mein baum schon das dritte jahr und tatsächlich ist der baum erst ca. 9 jahre alt.

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