Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

Sabi(e)ne
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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#11

Beitrag von Sabi(e)ne » Mo 11. Nov 2013, 22:38

@rübchen: mein Glas ist doch gebogen - ich kann da nirgendwo irgendwas anheften. :rot:
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Spottdrossel
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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#12

Beitrag von Spottdrossel » Mo 11. Nov 2013, 23:25

Sabi(e)ne hat geschrieben:@rübchen: mein Glas ist doch gebogen - ich kann da nirgendwo irgendwas anheften. :rot:
Muß das denn außen sein? Gibt doch auch Nutzgartenpläne, wo das Spalierobst den Zaun ersetzt.
Das Bäumchen hat dann zwar keine warme Wand im Rücken, aber das Glasdach dürfte ihm dafür anderes Ungemach vom Hals halten und paar Grad mehr Wärme liefern, oder?
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Fred
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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#13

Beitrag von Fred » Di 12. Nov 2013, 02:40

kraut_ruebe hat geschrieben: jetzt hätt ich noch platz für spalierobst. es gibt angeblich ein paar birnen-leckerbissen die anders gar nicht wachsen mögen und ein paar andere ideen hab ich auch noch.
Diese Aussage ist immer in Relation zur Umgebung zu sehen und gilt vorallem für Gegenden mit etwas rauheren Klima.
An der Hauswand wächst eine Pflanze als Spalier in einem lokalen Kleinklima, das etwas wärmer und meist sonniger ist. So daß die ein oder andere Sorte, die HIER auf dem freien Feld nicht ausreifen würde, bzw. nicht genüg süße etwickeln würde, an der Hauswand doch noch was wird. Und da mit der Qualität der Obstsorte meist auch die Ansprüche an Wärme und Sonne wachsen, ist scheint es eben so, wie von dir gesagt, und wurde in der Vergangenheit logischerweise auch so gehandhabt.
Daher würde ich empfehlen, dich bei Fachleuten vor Ort informieren, die wissen, wie das in eurem Gebiet ist. Wenn wir dir die für Alb und Allgäu klassische Spaliersorten empfehlen, dann kann sein, daß die bei dir auch so gedeihen würden, während bei dir noch was anspruchvolleres wachsen könnte.
Vorallem auch auf Frost-Situation bei dir achten. Die Pflanzen die am sonnigen Plätzchen als erstes austreiben sind auch am exponiertesten, wenn nochmal ein Kälteeinbruch kommt. Vorallem bei ungeschützer Südwand.
Zuletzt geändert von fuxi am Do 14. Nov 2013, 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitatmarkierung korrigiert

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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#14

Beitrag von zaches » Di 12. Nov 2013, 07:08

also meine Freundin hat ziemlich lange suchen müssen, bevor sie bei einer Baumschule ein unverdorbenes Quittenpflänzchen bekommen hat - es wächst nun seit JAhren vor der erhöhten Terasse am Geländer und bringt unglaublich viel Quitten hervor. Sie schneidet 2x im Jahr . Normaler Dressurschnitt im zeitigen Frühjahr und Sommerschnitt, da sonst zuviel Laub und senkrecht schiessende Triebe.

Sie hat damals eine völlig unbeschnittenden Busch gekauft. Mit so ca 3-5 Trieben dran. 2x hat sie den Busch wieder ablehnen müssen, weil die Baumschule vor dem Versand doch n och schnell eine Frisur verpasst hat.... :motz:

Also Platz auswählen, und je nach gewünschter Höhe Busch oder Halbstamm kaufen. Möglichst unfrisiert! :)

lg, zaches
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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#15

Beitrag von kraut_ruebe » Di 12. Nov 2013, 08:07

Spottdrossel hat geschrieben:
Sabi(e)ne hat geschrieben:@rübchen: mein Glas ist doch gebogen - ich kann da nirgendwo irgendwas anheften. :rot:
Muß das denn außen sein? Gibt doch auch Nutzgartenpläne, wo das Spalierobst den Zaun ersetzt.
Das Bäumchen hat dann zwar keine warme Wand im Rücken, aber das Glasdach dürfte ihm dafür anderes Ungemach vom Hals halten und paar Grad mehr Wärme liefern, oder?

ja, innen wär auch ne idee. hab ich auch schon von gelesen.

aussen ist kein problem, das bäumchen kriegt ein gebogenes spalier, so wie hier (website kann ich nicht direkt verlinken weil ich g-produkte blocke. aber von dem bild weg kommt man zur HP wenn man will): http://www.pinterest.com/pin/454230312388217259/

südseiten für birnen, aprikosen, trauben und nordseiten für äpfel. west und ost für alles andere.
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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#16

Beitrag von kraut_ruebe » Di 12. Nov 2013, 08:31

Fred hat geschrieben:
Diese Aussage ist immer in Relation zur Umgebung zu sehen und gilt vorallem für Gegenden mit etwas rauheren Klima.
danke für den hinweis. ich weiss zwar nicht wie du auf rau, alb und allgäu kommst (pannonisches und illyrisches klima ist der raum ungarische tiefebene, slowenien von österreich bis fast zum mittelmeer und das südlichste zipfelchen von österreich) aber natürlich ist es wichtig zu prüfen was man nehmen kann. für meine südwand geht nur was was quasi gegrillt werden will, also birnen aus dem mittelmeerraum, sehr frühe pfirsiche und marillen mit jeweils ihren eigenen befruchtern wegen der früheren blüte.

der näheste profi bei mir ist 50 km weit weg, das klima dort passt noch bedingt. leider hat er weder ne website noch offen, da ist schon winterpause. als plane ich mal alleine, was meinem ausgeprägten SV-gen eh sehr zugute kommt ;)
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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#17

Beitrag von emil17 » Di 12. Nov 2013, 12:54

Spalier: Zweidimensionale Krone.
Zweck ist gewöhnlich, Obstsorten noch ziehen zu können an Orten, wo das Klima schon zu rauh ist.
Die meisten Obstsorten wollen aber nicht mehr Hitze im Sommer, sondern kein nasskaltes Frühjahr und ausreichend lange Zeit zum Ausreifen.
Überdachung hat den Vorteil, dass viele Pilzkrankheiten kein Problem mehr sind: Monilia, Gitterrost, Mehltau ... alle Pilze, die nasse Pflanzenoberflächen zum Keimen brauchen. Sie kann auch gegen Spätfröste schützen.
In alten Obstbaubüchern, oder auch den dicken Gartenbüchern für interessierte Laien aus der Vor- und Nachkriegszeit wird oft genau beschrieben, wie man zu einem Spalier kommt (solche Bücher findet man auf dem Flohmarkt oder, teurer, Antiquariat). Wichtig ist eine passende Unterlage. Da es viel Geduldsarbeit ist, passt das nur für hochwertige Sorten. Weil heute alles ganzjährig per Flugfracht in die Supermärkte kommt, ist Spalierobst nicht mehr interessant. Wer schneidet schon jedes Jahr stundenlang an Spalierbirnbäumen herum, um dann 20 Gute Luise Birnen Ende Oktober zu haben.

Zur 'unverdorbenen' Quitte: Gewöhnlich ist ein kräftiger Rückschnitt vor dem Verpflanzen nötig und gut, weil der Baum zuwenig Wurzeln hat. Die Baumschule weiss schon, warum sie zurückschneiden.
Bei Pflanzen in Plastiktöpfen ist das nicht so ein Problem, dort muss man hingegen aufpassen, keine zu alte Ware zu bekommen: Was jahrelang im Topf war, wird nie mehr ein richtiges Wurzelwerk machen, weil unterirdisch alles verdreht und verzopft ist.
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Re: Wann ist ein Obstbaum ein Spalierobstbaum?

#18

Beitrag von Fred » Di 12. Nov 2013, 17:52

kraut_ruebe hat geschrieben:
danke für den hinweis. ich weiss zwar nicht wie du auf rau, alb und allgäu kommst (pannonisches und illyrisches klima ist der raum ungarische tiefebene, slowenien von österreich bis fast zum mittelmeer und das südlichste zipfelchen von österreich) aber natürlich ist es wichtig zu prüfen was man nehmen kann.
Ich habe das als Beispiele genommen, da es bei mir in der Nähe ist. Ich wohne z.B. im Remstag mit gut 9°C Jahresdurchschnitt. Die von mir genannten Regionen sind meist unter 7°C mittlere Temperatur. Für mich ist das Klima dort dann eben "rauh" ... sprich "immer ein Kittel mehr anziehen. Dort muss manche Sorte, die hier normal ausreift als Spalier gezogen werden. Unsere Obswiese liegt dort angrenzend (knapp 8°C Jahresmittel). Und der Baumschulverkäufer hatte guten Grund, meinem Vater die Williamsbirne für Streuobst nicht verkaufen zu wollen... Bei meiner Wohnung hier im Tal, wäre das kein Problem.

Ich schätze, daß bei dir die Verhältnisse deutlich wärmer ein, daß man am Spalier ev. über Zitrusfrüchte/Trauben nachdenken könnte, Eben ein Obst aus der nächsten Klimazone, wenn genug Frosthart. Aber aus der Ferne wirklich was konkretes raten kann man eben nicht.

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