Fragen zu Streuobstwiese

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#21

Beitrag von hias90 » Do 12. Dez 2013, 14:33

Danke schonmal für die Antworten. Bevor ich euere Meinungen in meine Planungen einbeziehe habe ich noch eine grundlegende Frage:

Was passiert mit einer Wiese, die nie gemäht wird?
Emil17 schreibt, dass diese verfilzt. Was genau bedeutet das und welche Konsequenzen hat das?
Wie sieht es denn aus, wenn ich die Wiese einfach wachsen lasse, und einfach nur während den ersten fünf Standjahren die Baumscheiben mit einer Motorsense freischneide?

Benutzer 72 gelöscht

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Do 12. Dez 2013, 15:00

Was soll da groß passieren?

kann dir versichern: nichts schlimmes! :)

Wir haben einige "Wiesenstellen". wo nie gemäht wird.
Ich geh allerdings ca. 2 mal jährlich durch und reiss junge Bäume/Brombeeren raus - sonst wär es bald keine "Wiese" mehr.
Wiese ist sowieso eine Sache - wie ein "schöner Rasen" sieht es dann nicht mehr aus, und die großen Stauden gewinnen bald die Oberhand (welche, das hängt von der Umgebung/vom Boden und von den Lichtverhältnissen ab).

Aber die Insekten lieben es!!
Und auch die Kröten, Salamander und anderes Kleingetier (Wühlmäuse... :pft: ).
Zum Nüsse-Sammeln und Fallobst aufklauben ist es aber nicht geeignet, weil man nichts mehr findet!
Die Wiese wird ziemlich schnell uneben und löchrig.
Und es siedeln sich ganz andere Pflanzen an als in einer regelmäßig gemähten Wiese - könnte eventuell ungünstig sein, wenn du dann später mal doch wieder umstellen willst.

Als Futterwiese taugt es dann auch nicht mehr wirklich so toll (es vermischt sich bald Verrottendes mit frischem und so) - außer vielleicht Leckerbissen für Ziegen/Pferde?? weiß ich nicht - ?

Aber Bienenhotels musst du dann keine mehr bauen! ;)

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Reisende
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Re: Fragen zu Streuobstwiese

#23

Beitrag von Reisende » Do 12. Dez 2013, 15:30

eine wiese, die nicht gemäht oder beweidet wird, wird irgendwann zu wald, das nennt man sukzession.
da ich laktose und gluten hervorragend vertrage, leiste ich mir als ausgleich dafür einige intoleranzen im zwischenmenschlichen bereich.

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Re: Fragen zu Streuobstwiese

#24

Beitrag von emil17 » Do 12. Dez 2013, 16:10

Grünlandpflege würde mindestens bedeuten, einmal im Jahr die Maulwurfs-und Ameisenhaufen breit zu machen, ebenso Kuhfladen, das Totholz aufzusammeln, und unerwünschte Stauden nachzumähen oder zu entfernen. Tut man das nicht, kann man bald nicht mehr richtig mähen, und der Futterwert der Wiese nimmt ab.
Einmal, weil es seine dichte Streu- und Grasfilzauflage gibt, und dann weil sich konkurrenzstärkere Pflanzen wie Brombeere oder Brennessel oder Goldruten einfinden, die aber die Mahd nicht vertragen. Wenn man beispielsweise zwei, drei Jahre gegen Brombeeren nichts macht kommt man nachher dem Zeug nur noch mit Riesenaufwand bei.
Nach einigen Jahren kommt es zum Gebüschaufwuchs und spätestens dann wird die Hauptnutzung "Obst" stark beeinträchtigt. Es ist sehr angenehm, wenn man mindestens vor jeder Obsternte mäht, weil das die Ernte erleichtert. Darauf kommst du durch Versuch leicht selber.

Es gibt bei euch in der Nähe sicher Ödland in allen Stadien der Verbrachung, schau dir mal an wie das so werden kann.

Man kann selbstverständlich Totholzhaufen anlegen oder Wildblumenecken stehen lassen, aber zu "einfach nichts machen" ist das ein gewaltiger Unterschied.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

ludwig
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Re: Fragen zu Streuobstwiese

#25

Beitrag von ludwig » Do 12. Dez 2013, 17:49

Zu Deinen ganzen Fragen wäre es auch sinnvoll wenn Du uns mal die Grösse von Deinem Projekt verrätst.
Bei 1000 qm kann man gut mit dem Balkenmäher zwei mal im Jahr drübergehen, bei 10000 qm ist ein Balkenmäher fast schon zu klein und bei 100000 qm würde ich mir einen Bulldog anschaffen.
Einzäunen ist bei einer Beweidung natürlich Vorraussetzung, das geht aber ganz gut und nicht allzu teuer mit Estrichmatten, und die Bäume anbinden musst Du eh. ( ich geh jetzt mal von einer Beweidung durch Schafe aus, vielleicht treibt ja ein Nachbar seine drüber )

Die Frage ist auch noch wie sieht es mit Hasen- Rehverbiss aus, musst Du vielleicht komplett einzäunen oder zumindest die Stämme schützen.

Steinhaufen für Kreuzottern um die Mäuse in Schach zu halten wären auch schön.

Grüsse

ludwig
Wir alle stehen in unserem eigenen Licht.

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#26

Beitrag von hias90 » Fr 13. Dez 2013, 18:27

Es handelt sich um 5000 qm.
Das mit der nicht gemähten Wiese leuchtet mir schon ein, und eine komplette Arbeitsverweigerung wollte ich auch nicht machen. Eine Streuobstwiese benötigt viel Aufwand und Pflege, das weiß ich schon.

Ich denke, ich werde Fahrgassen einbauen, die breit genug sind, dass man mit unserem Schlepper + Mähwerk durchfahren kann.
Was ich zwischen den Bäumen mach weiß ich noch nicht. Per Hand dauert es natürlich ewig, bis man die 5000 qm mal abgegangen ist.....

Ich werde mal weiter planen und wenn ich soetwas wie eine grobe Skizze habe diese hochladen, damit ich mir eure Meinung einholen kann.

Vielen Dank derweil.

Edit:
Weil ich es schon öfters gelesen habe: Eine Beweidung ist vorerst nicht (mehr) vorgesehen.

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#27

Beitrag von hias90 » Do 2. Jan 2014, 16:01

Ich hab da gleich noch eine Frage:

Ich spiele mit dem Gedanken das Obst selber zu verarbeiten und zum Beispiel als Saft oder Most zu verkaufen. Hat hier jemand Erfahrung mit Saftpressen?
Natürlich gibt es diese einfachen Varianten, die man per Hand und mit einer Gewindestange betätigt, doch kann man damit doch keinen halben Hektar Streuobstwiese verarbeiten.
Dann gibt es die Pressen, bei denen man in Holzrahmen und Filtertüchern das zerkleinerte Obst übereinanderstapelt. Doch auch das erscheint mir reichlich arbeitsaufwändig.
Schließlich bin ich auf Bandpressen gestoßen, bei denen man nur noch oben das Obst reinfüllen muss und den Saft und den Trester unten auffangen muss. Hat jemand Erfahrung mit Pressen? Gerade die Bandpressen würden mich stark interessieren. Was kostet denn ein Einsteigermodell dieser Sorte?

Ich hab zum Beispiel diese Firma hier gefunden, aber dort werden keine Preise erwähnt:
http://www.voran.at/maschinen/lieferpro ... ndpressen/

Das kleinste Modell hat eine Leistung von 300 kg/h, das hört sich für mich schonmal nach einer guten Kennzahl an.

Bei intensiven Obstanlagen im Tirol kann man ja mit 50 Tonnen Obst pro Hektar rechnen. Wenn ich nun annehme, dass ich mit meiner extensiven Streuobstwiese, dem schlechteren Klima und einem halben Hektar auf 8 Tonnen komme, dann wäre ich "nur noch" 26 Stunden beschäftigt. Das könnte man dann ja innerhalb von einer Woche verarbeiten....

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#28

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 2. Jan 2014, 16:54

Ein schönes Modell aber ich fürchte wenn du den Preis hörst kriegste Schnappatmung.Die kleinen sind für meine Zwecke 500kg im Jahr gut aber bei mehr wird das glaube ich sagen wir mal langwierig. :)
Hast du schon mal drüber nachgedacht das Obst entsaften zu lassen ?? ist wahrscheinlich günstiger und ruft keine Behörden auf den Plan ( Hygiene ) Anfragen kostet ja erstmal nix .
Ich finde deine Ideen gut nur manchmal schwerer unmsetzbar wie es auf den ersten Blick scheint. :)

hias90

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#29

Beitrag von hias90 » Do 2. Jan 2014, 17:35

Ich versuche schon immer realistisch zu bleiben, aber manchmal überrent mich meine Umtriebigkeit.
Wahrscheinlich hast du Recht, dass es am besten ist, die Äpfel zum Entsafter zu bringen. Nur gibt es keine größere Mosterei oder Safthersteller in meiner Umgebung, erst so ab 200km. Aber wenn ich ab dem 5. bis 10. Jahr wirklich mit 8 Tonnen Obst rechnen kann, dann würde es sich wahrscheinlich auch lohnen, einen LKW vollzupacken. Mal gucken, noch hab ich ja etwas Zeit :-)

Benutzer 2354 gelöscht

Re: Fragen zu Streuobstwiese

#30

Beitrag von Benutzer 2354 gelöscht » Do 2. Jan 2014, 19:09

dann kaufst du dir so ne Maschine bastelst die auf einen Anhänger und bietest ne mobile Lohnmosterei an , Ich denke das " lohnt "

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