(Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

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Sonnenschein
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(Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#1

Beitrag von Sonnenschein » Do 10. Mai 2012, 16:15

Hallo!

Suche Rat wegen meines neuen Kirschbäumchens. Habe es vor ca. 1,5 Monaten auf unserem Grundstück gepflanzt (lt. Baumschule ist es 2 Jahre alt), wo es auch schon nach kurzer Zeit ein wenig geblüht hat. Als wir nach einigen sonnigen, trockenen Tagen wieder hingefahren sind, um es zu gießen, waren allerdings alle Blüten und fast alle Blätter total vertrocknet. Und das, obwohl wir es beim Pflanzen sehr gut eingeschlämmt hatten und der Boden sehr lehmhaltig ist :ohoh: . Jetzt weiß ich nicht recht, ob es Sinn macht, die Zweige etwas einzukürzen, um einen neuerlichen Austrieb anzuregen. Ich möchte dieses Bäumchen unbedingt retten. Hat wer eine Idee? Ich habe mit Obstbäumen leider überhaupt keine Erfahrung :aeh: .

LG
Sonnenschein, die die Gießintervalle nun wohl deutlich verkürzen muss ...
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citty
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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#2

Beitrag von citty » Do 10. Mai 2012, 16:26

Hallo Sonnenschein,

so schnell vertrocknet ein Baum nicht. Regelmaessig waessern ist jetzt die Hauptsache. Erst wenn sich die Aeste leicht abbrechen lassen kannst Du sie zurueck schneiden, vorher nicht.

Viel Erfolg, Citty
Dr. Roger Liebi fan :)

Sonnenschein
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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#3

Beitrag von Sonnenschein » Fr 11. Mai 2012, 17:31

Danke Citty, das stimmt mich wieder optimistischer :) . Aber ist es für den Baum kein Problem so komplett "laublos" zu sein? Ja, klar, im Winter ist er es auch, aber jetzt während der Vegetationsperiode? Ohne Blätter gibt's ja auch keine Photosynthese :hmm: .
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Manfred

Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#4

Beitrag von Manfred » Fr 11. Mai 2012, 18:07

Ausgehend von der Beschreibung würde ich ihn trotzdem zurückschneiden oder wenigstens die verbliebenen Blätter entfernen. Alles, was den Wasserverbraucht senkt, hilft dem Kleinen beim Überleben. Wenn er mehr Wurzeln getrieben hat und die Wasserversorgung sich verbesser, treibt er wieder aus.
Ich habe vor 2 oder 3 Wochen bei brütender Hitze (wie heute...) einen Johannisbeerbusch und einen kleinen Holler verplanzt. Beide haben beim Ausgraben den Großteil der Wurzeln vorloren. Habe sie um gut 3/4 zurückgeschnitten und jeden mit einer großen Kanne Wasser angegossen. Inzwischen haben beide neue Triebe. Bis zum Herbst dürften sie den Großteil des Rückschnitts wieder aufgeholt haben.

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citty
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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#5

Beitrag von citty » Fr 11. Mai 2012, 21:06

Hallo Sonnenschien,

laublos koennte der Baum auch sein wenn die Blaetter abgefressen waeren, davon stirbt er auch nicht gleich. @Manfred: ich sehe das anders, die Aeste wuerde ich erstmal dran lassen um zu sehen was noch lebt. Es ist in dem Fall noch zu frueh das zu beurteilen. Abgeschnitten sind sie schnell.

LG Citty
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emil17
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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#6

Beitrag von emil17 » Fr 11. Mai 2012, 21:38

Vielleicht hast Du Engerlinge oder Drahtwürmer im Boden, die an den Wurzeln fressen.
Wenn die Pflanze wurzelnackt in den Boden kam, hilft nur radikales Zurückschneiden, auch wenn es schmerzt. Das hätte schon vor dem Austrieb geschehen sollen. Wenn solche Pflanzen nicht sehr gut durchtreiben, würde ich im Pflanzjahr auch alle Blüten entfernen.
Da es bei uns sehr trockene und steinige Böden hat, pflanze ich wurzelnackte Bäumchen und Sträucher nicht gerne direkt ins Freiland, sondern in sehr grosse Töpfe, die beim Haus bleiben, bis die Pflanze sicher angewachsen ist. Da kann man sie schattieren und giessen. Da beim Verpflanzen von Topfbäumen keine Wurzeln verletzt werden, kann man das dann jederzeit machen. Nachteil ist der zusätzliche Aufwand und das grosse Gewicht der Töpfe.

Wenn die Wurzeln die Blätter nicht mit Wasser versorgen können, geht der Baum ein. Wenn er schon eintrocknet *alles* was Wasser verdunsten könnte wegschneiden. Aber bitte oberhalb der Veredelungsstelle - sonst hast Du nachher Zweige und Früchte der Unterlage. Der Baum hat normalerweise im Holz genug Reserven, um Feinwurzeln und danach neue Triebe zu bilden - wenn er noch lebt.
Mulchen der Baumscheibe hilft, das Austrocknen des Bodens etwas zu verzögern.
Eine andere Möglichkeit auf schweren Böden ist eine plötzliche Welke durch Ersäufen, weil dann die Wurzeln im Boden ersticken bzw. weil sich durch den Sauerstoffmangel im zu lange überstauten Boden giftige Substanzen bilden. Sieht aber anders aus als Vertrocknen.
Noch eine andere Möglichkeit wäre sehr starker Befall durch Zweig-Monilia (Monilia laxa), Davon sind aber eher Aprikosen und Sauerkirschen betroffen. Auch in dem Falle müsste man zurckschneiden.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#7

Beitrag von Sonnenschein » Sa 12. Mai 2012, 16:33

Das Bäumchen war Containerware. Die Zweige haben wir vor dem Pflanzen um ca. 1/3 eingekürzt. Die Ursache für seinen jetzigen Zustand dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Trockenheit gewesen sein, denn auch einige der im Herbst gesetzten Wildobsthecken sahen "durstig" aus (aber nicht so schlimm wie das Bäumchen, das ja erst Anfang April gepflanzt worden war). Wie gesagt, hatte nicht damit gerechnet, dass eine Woche Trockenheit einem gut eingeschlämmten und im Lehmboden stehenden Bäumchen ernsthaft was anhaben könnte. Aber wahrscheinlich hatte der ebenfalls herrschende starke Wind einen nicht unwesentlichen Anteil an der raschen Austrocknung. Mittlerweile ist die Baumscheibe mit Wiesenschnitt gemulcht. Heute regnet es. Morgen werde ich wieder nach dem Rechten sehen (wohne ja leider etwas weiter weg von diesem Grundstück, sonst hätte das ja alles gar nicht passieren können).
Mit dem Einkürzen möchte ich gerne noch ein bisschen zuwarten, vielleicht kommt ja doch noch ein Lebenszeichen. In letzter Konsequenz würde ich es aber tun. Soll ich die verdorrten Blätter/Blattknospen abbrechen oder ist das auch schon wurscht?

LG
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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#8

Beitrag von emil17 » Sa 12. Mai 2012, 23:53

Sonnenschein hat geschrieben:Das Bäumchen war Containerware.
Darf ich mal raten? 3 Liter Topf und darinnen ein 1.50m hohes Bäumchen? Unten schon Wurzeln rausgekommen, wurden beim wegnehmen vom Standplatz beim Händler abgerissen oder abgeschnitten?
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#9

Beitrag von marion » So 13. Mai 2012, 06:41

Guten Morgen,

dennoch würde ich Emil`s Vermutung mal überprüfen. Meine jungen Obstbäume, speziell die Kirschen, haben ähnlich ausgesehen wie deine ... heute stehen sie nicht mehr :ohoh:
Der Grund dafür ist mir mal die Tage eingefallen, als ich in einem anderen Beitrag schrieb, das ich prima Erde bei meinem Bauernhaus habe, aber alles was in der Erde wächst nichts wird, sprich Kartoffeln, Möhren u.s.w.
Da meine Mieter den kompletten Garten umgebgraben haben um neuen "Rasen" einzusähen :dreh: , war bei mir der Gedanke gekommen: die armen, armen Maikäfer ( hab ich gaaaanz viele von in der Erde und auch diese großen blauschimmernden Käfer ).
Dann 1 und 1 zusammengezählt und ein Rätsel war gelöst. Meine ich zumindestens...

Ansonsten: gießen,gießen und nochmals gießen.

Viel Glück,
Marion
Ich fühl mich, als könnte ich Bäume ausreißen.
Also, kleine Bäume.
Vielleicht Bambus.


Es wird ... :-)

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Re: (Halb)vertrocknetes Kirschbäumchen

#10

Beitrag von Sonnenschein » So 13. Mai 2012, 21:16

emil17 hat geschrieben:Darf ich mal raten? 3 Liter Topf und darinnen ein 1.50m hohes Bäumchen? Unten schon Wurzeln rausgekommen, wurden beim wegnehmen vom Standplatz beim Händler abgerissen oder abgeschnitten?
Nein, daran kann's auch nicht liegen. Wir haben dieses Bäumchen extra bei einer guten Baumschule gekauft. Der Topf fasst ca. 8 oder 10 Liter, Wurzeln blieben unbeschädigt.
War heute wieder vor Ort. Die Zweige sind noch biegsam, um sie abzubrechen, bräuchte es rohe Gewalt. Es besteht also noch Hoffnung.
Habe noch mal gegossen und die Mulchschicht verstärkt, damit das Bäumchen bis nächstes Wochenende nicht wieder durstig wird.

@ Marion: Ich kann es natürlich nicht mit Sicherheit ausschließen, aber ich glaube nicht, dass es mit dem Boden zu tun hat. Alle Sträucher und das Zwetschkenbäumchen gedeihen gut. Da ich die allerdings schon vorigen Herbst gepflanzt habe und das Kirschbäumchen erst im April scheinen erstere mit ihren Wurzeln einfach schon tiefere Schichten erreicht zu haben. So erkläre ich mir zumindest die ganze Situation :aeh: . Hoffe, dass ich Recht habe, denn sollte es doch eine Krankheit sein, ist das Bäumchen wohl nicht mehr zu retten. Das täte mir sehr leid, weil es eine ganz besondere Bedeutung für mich hat :ohoh: .

Vielen Dank euch allen für eure Tipps und Ratschläge!!
Ich werde jetzt einfach mal weiter beobachten und häufiger gießen.
Haltet mir die Daumen, dass es nochmal austreibt.

LG
Sonnenschein, die den Durst ihres Bäumchens nicht noch einmal unterschätzen wird
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