marion hat geschrieben:Ich möchte mir ja ein Erdbeerbeet anlegen, aber irgendwie schmecken mir die Erdbeeren, die man so kaufen kann, nicht so wirklich. Die, die ich im Garten stehen habe, schmecken genauso mies wie gekaufte Supermarkterdbeeren : sauer, wässerig, fad.
Ja Marion, das ist ein weites Thema. Bei den heutigen Anbaumethoden stehen mehr viel Ertrag und die Verkaufbarkeit als der Geschmack im Mittelpunkt, und das wirkt bis in den Kleinanbau hinein. Guten Geschmack zu bekommen, ist auch mein Grund sich mit Selbstanbau zu beschäftigen, und ja, so ganz bin ich noch nicht da wo ich sein will.
Ein wichtiger Punkt wurde bereits genannt: Sonne und Wasser, nur wenn Pflanzen gute Bedingungen für Photosynthese haben, können sie auch Geschmack ausbilden. Das ist jedoch nicht alles, die Pflanzen sollten auch gesund wachsen können, was bedeutet eine für die günstige Umgebung und alle erforderlichen Nährstoffe! und zwar nicht nur die Klassischen 3 (N-P-K) sondern alle 50 oder mehr (Forschung schreitet ja voran). Und dann natürlich Sorten, die nicht auf Masse, sondern auf Geschmack gezüchtet sind von Vorteil.
Ich habe gerade die Vorträge von
Dan Kittredge angesehen, der arbeitet sehr an dem Thema: Gesunde Pflanzen, Guter Geschmack, läßt sich gut verkaufen.
Bei der passenden Umgebung hat
Elaine Ingham interessantes herausgefunden, daß alle Pflanzen für sie geeignetes Bodenleben brauchen, durch das sie dann optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Dabei gibt es zwei extreme: Der rein Bakteriendominierte "Unkraut-Acker" und der Wald, wo Pilze im Bodenleben dominieren.
Für Erdbeeren, die ja vom Wald/Waldrand kommen bedeutet dies, daß die ausgeglichene bis deutlichen Pilzdominierte Böden bevorzugen. Bei Kulturböden, die regelmäßig gepflügt/umgegraben/gelockert/gefräßt werden, werden bei diesem Prozess jedesmal 90%..99% der Pilzemyzele zerstört, was Bakterien bevorzugt.
Die geschmacklich besten Erdbeeren waren Ausläufer, die sich selbst zwischen einer Stein-Rasenkante (=Wärme) neben einem halbverotteten Brett, das nebenan vergessen war (=Pilznahrung) verbreitet hatten.
Wer Geschmack seiner Früchte optimieren will, lohnt sich auch mit dem Thema Refraktometer/Brix-Messung zu beschäftigen. die Webseite von Crossroads.ws, wo ich das ursprünglich herabe ist leider nicht mehr online, scheint jetzt als PDF
hier zu sein.