Trauben am Waldrand

Antworten
Benutzeravatar
poison ivy
Beiträge: 1893
Registriert: Mi 29. Jan 2014, 22:46
Wohnort: vom Winde verweht

Trauben am Waldrand

#1

Beitrag von poison ivy » Do 12. Feb 2015, 15:44

hab zufaellig zwei Tafeltrauben-Pflaenzchen erstanden
ohne darueber nachzudenken, wo ich sie unterbringe
hatte noch nie Trauben und entsprechend keine Ahnung was die moegen oder brauchen
volle Sonne kann ich nur am inzwischen sehr lichten Waldrand bieten
soll ich ein richtiges Beet anlegen, mit Kompost und Pferdemist, oder die Pflaenzchen einfach zu Fuessen eines Baums eingraben?
was brauchen sie als Kletterhilfe? ein Dachlattengeruest? oder reicht Draht oder Gurtband zwischen 2 Baeume gespannt?

Danke fuer jeglichen Input

Benutzeravatar
Thomas/V.
Förderer 2017
Förderer 2017
Beiträge: 9386
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 17:00
Familienstand: verheiratet

Re: Trauben am Waldrand

#2

Beitrag von Thomas/V. » Do 12. Feb 2015, 19:39

Volle Sonne, aber in Eurem Klima dürfte Waldrand mit Halbsonne auch reichen.
Eigentlich ist Wein ja auch mal ne Kletterpflanze am Waldrand gewesen.
Gedüngt werden muß er nicht sonderlich, guter, normal humoser Boden sollte reichen, gelegentlich mit Kompost nachdüngen.
Nur ins Pflanzloch sollte ein Eimer abgelagerter Kompost, dann etwas Erde drüber und dann der Wurzelballen. Anschließend mit der ausgehobenen Erde auffüllen und gut wässern.
zum Anbinden kann man Schnüre oder Latten nehmen, wahrscheinlich würde er auch an nem Baumstamm mit vielen Ästen hochklettern.
Spaliere nimmt man, damit die Äste einen regelmäßigen Abstand haben und die Trauben nicht von Blättern bedeckt werden, der Wind durch kann und alles schnell trocknet. Auch ne Pergola oder Carport kann mit Wein überwuchert werden, gibt Schatten und sieht dann etwas "wilder" aus.
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

Olaf
Beiträge: 13594
Registriert: Mi 4. Aug 2010, 14:25
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Havelland BRB

Re: Trauben am Waldrand

#3

Beitrag von Olaf » Do 12. Feb 2015, 20:40

wahrscheinlich würde er auch an nem Baumstamm mit vielen Ästen hochklettern.
Ja.
Wir hatten mal ein Ferienhaus in der Slowakei, mit einem total vergammelten Garten(*), wo mindestens 10 Jahre keiner was gemacht hat. Da stand ein Birnenbaum, denk mal so 8 m, und da war ein Wein reingewachsen. Bis oben. Da hingen auch Trauben. Aber nur da oben.
:hmm:
OLaf
(*) Das war ziemliche Walachei, ich glaube, kanns aber nicht beschwören, dass wir da einen Wolf in freier Wildbahn gesehen haben
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6361
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Trauben am Waldrand

#4

Beitrag von 65375 » Do 12. Feb 2015, 21:57

Die Römer haben wohl ursprünglich so Weinbau betrieben. Die "Weinberge" waren mit Bäumen bepflanzt, in denen die Reben wuchsen. An der Saar hab ich mal einen Versuchsweinberg dieser Art im Anfangsstadium gesehen. Hab leider nicht verfolgt, was draus geworden ist.

EDIT: Hier ist ein Artikel drüber:
http://mobil.volksfreund.de/nachrichten ... 03,2235032

Benutzeravatar
kraut_ruebe
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 10734
Registriert: Di 3. Aug 2010, 09:48
Wohnort: Klimazone 7b - pannonisches Klima

Re: Trauben am Waldrand

#5

Beitrag von kraut_ruebe » Do 12. Feb 2015, 22:42

fred hat vor ein paar tagen nen atikel von bernhard gruber verlinkt, der absichtlich zu den apfelbäumen je einen wein gepflanzt hat (allerdings begründet er das damit dass wühlmäuse wein nicht so mögen und dann die apfelbäume in ruhe lassen. ist aber als zusatznutzen auch nicht zu verachten)

mir gegenüber liegt ein ungepflegtes grundstück, wo der wein fast 20 meter hoch die laubbäume raufwächst. die trauben schmecken tadellos, und sind um nix schlechter als 'normal' gepflantze.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Benutzeravatar
65375
Förderer 2019
Förderer 2019
Beiträge: 6361
Registriert: Fr 16. Dez 2011, 05:58
Wohnort: Rheingau

Re: Trauben am Waldrand

#6

Beitrag von 65375 » Fr 13. Feb 2015, 00:40

Sind halt schwierig zu ernten, 20 m hoch.
Hier wachsen die Reben in den offengelassenen Weinbergen auch meterlang mangels Bäumen in die dann aufkommenden Brombeeren. Auch schlecht zu ernten.
Die Einzelbeeren bleiben allerdings klein, wenn die Reben nicht geschnitten werden, sind aber in der Traube locker angeordnet, was für bessere Durchlüftung sorgt und damit für längere Gesundheit und Pilzresistenz im Herbst.

hias90

Re: Trauben am Waldrand

#7

Beitrag von hias90 » Do 16. Apr 2015, 12:51

Den besten Wein bekommst du natürlich, wenn du ein ordentliches Gerüst hast und einen ordentlichen Pflanzschnitt betreiben kannst. Nur somit kann man die Beerenzahl reduzieren und ein gutes Blatt/Frucht Verhältnis schaffen. Aber natürlich schmecken Weintrauben auch ohne besonderen Schnitt immer noch sehr gut :)

Ich empfehle dir auch, die Trauben entweder an Bäumen hochwachsen zu lassen. Du kannst ja trotzdem ein wenig Pflanzschnitt betreiben, und z.B. einen niedrigen Ast aussuchen, an dem sie rumwachsen sollen. Alles was hinauswachsen will kannst du ja einfach abschneiden. Das ist das schöne bei Wein. Er macht alles mit und man kann ihn Formen wie man will.
Im Endeffekt kann man ja den Wein ungefähr so schneiden, wie im professionellen Weinbau:
Bild
Nur, dass er eben an einem/zwei passenden Ästen entlang wächst.

Auch könntest du einfach die Pflockmethode wählen. An einem Pflock hochwachsen lassen und jedes Jahr einfach auf halber Höhe abschneiden.

Benutzeravatar
si001
Beiträge: 4100
Registriert: Mi 18. Aug 2010, 16:24
Familienstand: glücklich verheiratet
Wohnort: Kraichgau
Kontaktdaten:

Re: Trauben am Waldrand

#8

Beitrag von si001 » Do 16. Apr 2015, 13:27

Im Halbschatten bei Weinbauklima geht sicherlich, besser für den Geschmack ist aber Sonne. (Nicht nur) ich entferne bei den Weinstöcken sogar die Blätter, die direkt vor den Trauben hängen.
Weinstöcke einfach so wachsen lassen bringt nicht viel. Die brauchen für eine gute Ernte einen gute Rückschnitt.
Liebe Grüße, si001!
-----------------------
www.miteigenenhaenden.de

Antworten

Zurück zu „Beerenobst, Weinreben“