Erdbeeracker vorbereiten?

sybille
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Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#31

Beitrag von sybille » Fr 27. Jul 2012, 20:06

Joe, es gibt Erdbeeren für Hängeampeln und auch solche, die hoch klettern.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

Manfred

Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#32

Beitrag von Manfred » Fr 27. Jul 2012, 22:49

Hier am Dorfrand lässt gerade unser Erdbeer-Großbauer einen Acker zurecht machen.
Gestern haben sie die Fläche abgemulcht (war zuletzt Stilllegung), planiert und gekalkt, heute wurden von der Kompostieranlage mehrere Großkipper Kompost angekarrt, um Humus einzubringen.
Habe mich letztes Jahr mit dem Mann unterhalten. Er meinte, Erdbeeren wären extreme Humuszehrer. Deshalb müsste nach jedem Erdbeerdurchgang auch eine Pause von mind. 5 bis 6 Jahren eingelegt werden, in denen die Fläche mögl. mit Mist oder Kompost gedüngt wird und humusaufbauende Kulturen angebaut werden.
Ist also sicher kein Schaden, reichlich Kompost oder Mist einzuarbeiten und (nach Bedarf) zu kalken, bevor man Erdbeeren pflanzt.

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luitpold
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Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#33

Beitrag von luitpold » Fr 27. Jul 2012, 22:56

in der kleingärtnerliteratur gelten erdbeeen als schwachzehrer.

dieser humusoverkill erklärt womöglich den wässrigen geschmack.
Es muß sich alles ändern, damit es bleibt, wie es ist.

Manfred

Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#34

Beitrag von Manfred » Fr 27. Jul 2012, 23:05

schwachzehrer bezieht sich auf den stickstoffbedarf.
humuszehrer ist was anderes.

Benutzer 72 gelöscht

Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#35

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Fr 27. Jul 2012, 23:32

hallo!

Hm...
Das mit dem reichlichen Kompost stimmt sicher - aber wieso Kalk?
Mögen es Erdbeeren nicht eher leicht sauer?

steht auch auf dieser (finde ich) informativen Seite.

Wir haben "nur" Walderdbeeren - die tragen ganz toll!
Ich hab allerdings bis jetzt noch gar nicht gedüngt, außer eben "Humusaufbau"
Humusaufbau - hihi - die wachsen ja wild, sprich "in der Wiese" - ich schneide nur hie und da die zu hohen Beikräuter ab und lasse sie an Ort und Stelle verrotten.
Es ist dort halbschattig und feucht genug.
Letzteres ist für die allermeisten Erdbeersorten wichtig!

Zuviel Stickstoff ist eher nicht gut, Erdbeeren brauchen mehr Phosphor (wie alle Pflanzen, die blühen und fruchten sollen).
Manfred hat geschrieben:humusaufbauende Kulturen
Das klingt ja interessant!!
Weißt du zufällig, was ich da anbaun sollte? Denn sowas tät ich meinem "Wiener Garten" gerne gönnen....

edit: falls Gründünger gemeint ist - oh, Frage hätt sich erübrigt: Ich dachte (hoffte!), vielleicht gibt es "humusaufbauendes Gemüse :rot:

danke!

liebe Grüße!

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Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#36

Beitrag von hobbygaertnerin » Sa 28. Jul 2012, 06:49

Hallo Manfred,
unser Erdbeerbauer hat mir so was ähnliches erzählt, deswegen werden die Erdbeeren auch nach 2 Jahren wieder woanders neu ausgepflanzt.
Hab in einem alten Buch gelesen, dass man Erdbeeren schon länger stehen lassen könnte, da waren dann Begriffe von Rigolen, Holländern gestanden, die ich damals noch nicht verstand. Die Erdbeeren würden angeblich bis zu einen Meter tief wurzeln. Diese sehr gut bewurzelten Erdbeeren sollten angeblich alle Erwartungen übertreffen.
Jetzt begreife ich, was damit gemeint war. Hab letztes Jahr Erdbeeren neu auf ein sehr gut mit bestem Kompost versorgtes Beet gepflanzt.
Möchte einen Versuch wagen, wie lange Erdbeeren auf einem Beet stehen können und dabei auch einen guten Ertrag liefern.
Gruss
hobbygaertnerin

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Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#37

Beitrag von kraut_ruebe » Sa 28. Jul 2012, 07:16

ich hatte mal erdbeeren über viele jahre an der selben stelle. die haben immer gut getragen und sich immer selbst erneuert - die neu gebildeten erdbeerkinder wuchsen kreuz und quer heran und haben die alten zugewuchert und verdrängt.

alles ganz von selbst, da musste man gar nix zutun dazu. damals kannte ich das wort permakultur noch nicht, trotzdem ist es genau das was ich mir darunter vorstelle.

ich hab nur für nähstoffe gesorgt. im ersten jahr hab ich sie überdüngt, da war ich etwas zu enthusiastisch. seitdem weiss ich dass erdbeeren nach pferdescheisse schmecken können.

ich verstehe dieses rumgetue mit den pflanzen, insbesondere mit den erdbeeren nicht.... und eigentlich nicht nur das - ich finde es hat was von gierig und ausbeutend für zwei oder drei früchte mehr da so ein theater zu veranstalten. wenn jemand nur ganz wenig gartenfläche hat und erdbeeren besonders liebt könnt ichs noch verstehen. aber warum dieser extreme ertragsgedanke in die normalen, liebevollen gärten eingezogen ist um der natur eine 3%-steigerung abzutrotzen ist mir schleierhaft.
There's a crack in everything. That's how the light gets in.

Knecht

Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#38

Beitrag von Knecht » Sa 28. Jul 2012, 08:17

kraut_ruebe hat geschrieben: ich verstehe dieses rumgetue mit den pflanzen, insbesondere mit den erdbeeren nicht.... und eigentlich nicht nur das - ich finde es hat was von gierig und ausbeutend für zwei oder drei früchte mehr da so ein theater zu veranstalten. wenn jemand nur ganz wenig gartenfläche hat und erdbeeren besonders liebt könnt ichs noch verstehen. aber warum dieser extreme ertragsgedanke in die normalen, liebevollen gärten eingezogen ist um der natur eine 3%-steigerung abzutrotzen ist mir schleierhaft.
Kommt oft drauf an wo man sich mit Informationen versorgt. Im Kleingartenbereich dann bei Landtreff, dann Infoblätter des LWA usw. das gibt dann so 'ne Info- Mischung zwischen gewerblichem Vorgehen und Liebhaberei. Passiert mir leider auch oft :aeh:
.....und wenn ich dann für meine paar qm (im Vergleich zu Landwirten) überlege mir KAS aus Polen kommen zu lassen :haha: ,dann ist es spätestens so weit wieder mal :bang: und :ohm:

LG

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Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#39

Beitrag von Adjua » Sa 28. Jul 2012, 09:14

Ich will nicht 3% Ertragssteigerung, ich wills nur nicht komplett daneben anfangen. Bei allen Pflanzen, die ich in meinen Garten setze, versuche ich mich schlau zu machen, was sie brauchen und es so gut zu machen, wie man es eben mit einer Tonne tw. widersprüchlicher Info, ohne Erfahrung und nach Gefühl machen kann.

Die Erdebeeren sollen ja zwei, drei Jahre am selben Platz sthen, da will ich nicht von vornherein alles falsch machen. Noch idealer wäre natürlich, wenn man versteht, was man tut.

Ich habe Kompost, auch älteren, meine Eltern kompostieren seit Jahren auf derselben Miete und nehmen nie was raus. Wenn es sinnvoll ist, Erdbeerpflanzen in dermassen reiche Erde zu setzen, kann ich das tun. Mist zu organisieren, wäre hingegen eher mühsam, aber nicht unmöglich.

Allerdings: ich lese fast überall, dass man junge Erdbeerpflanzen niemals in ein frisch gemistetes Beet setzen soll. Was denn nun?

Weiters: Die Pflanzen sollen heuer, soweit ich das verstanden habe, mal wachsen, dann den langen kalten Winter überstehen und dann erst tragen. Trotzdem in ein nährstoffreiches Beet setzen? Macht sie das widerstandsfähiger oder ist es eher umgekehrt?

Warum darf man Rasenschnitt eigentlich nicht unter das Beet geben? Veranstaltet der nicht genauso eine Heissrotte, wie Mist das tun würde? Oder ist das etwas anderes?

Mulchen mit Rasenschnitt mache ich schon, allerdings lasse ich ihn dafür etwas antrocknen, damit es nicht fault. Schnecken: Ich habe Wald und Wiese nebenan, da gibt's Einfallsschneisen, entlang derer die Pflanzen keine Chanche haben, wenn man sie nicht schützt, egal was ich mulche.

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Thomas/V.
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Re: Erdbeeracker vorbereiten?

#40

Beitrag von Thomas/V. » Sa 28. Jul 2012, 22:21

Die Erdebeeren sollen ja zwei, drei Jahre am selben Platz sthen,
Bei guter Bodenvorbereitung und bedarfsgerechter Nachdüngung tragen Erdbeeren 3 Jahre gut, danach sinkt der Ertrag stark.
Ich habe Kompost, auch älteren, meine Eltern kompostieren seit Jahren auf derselben Miete und nehmen nie was raus. Wenn es sinnvoll ist, Erdbeerpflanzen in dermassen reiche Erde zu setzen,
Direkt in den Komposthaufen setzen ist unnötig. Den vorbereiteten löckeren Boden mit Kompost vermischen ist wesentlich sinnvoller. Danach mit Kompost nachdüngen, wie ich oben beschrieben habe. Damit tragen meine 3 Jahre recht gleichmäßig gut.
Allerdings: ich lese fast überall, dass man junge Erdbeerpflanzen niemals in ein frisch gemistetes Beet setzen soll. Was denn nun?
Frischen Mist sollte man nicht verwenden, sondern wenigstens etwa 1/2 Jahr abgelagerten.
Der wird im Falle der Erdbeeren tiefer eingegraben als eine Art Vorrat für die Zeit, in der dann tiefere Wurzeln gebildet werden, also nicht als Sofortdünger für die Jungpflanze.
Reifen Kompost hingegen kannst Du als Startdünger mit in das Pflanzloch geben (ich nehme so eine kleine Handschaufel voll pro Pflanze) und als Bedarfsdüngung wie oben beschrieben oberflächlich um die Pflanzen verteilen und dann mit Mulch abdecken.
Weiters: Die Pflanzen sollen heuer, soweit ich das verstanden habe, mal wachsen, dann den langen kalten Winter überstehen und dann erst tragen. Trotzdem in ein nährstoffreiches Beet setzen? Macht sie das widerstandsfähiger oder ist es eher umgekehrt?
Siehe meine vorherige Antwort, reifer Kompost ist in einer dünnen Schicht oder im Pflanzloch kein Problem, frischer Mist an Jungpflanzen eher ungünstig, die können den nicht verwerten.
Nährstoffreiches Beet, das im Ganzen mit reifem Kompost vermengt ist, ist auch unnötig, weil durch die notwendigen Pflanzabstände ja ja erstmal große Freiflächen bleiben, wo der Kompost "sinnlos" ist. Du kannst aber da noch eine Gründüngung dazwischen aussäen, die nicht zu hoch wird (z.B. Seradella), im Winter abfriert und den Boden anreichert und bedeckt.
Warum darf man Rasenschnitt eigentlich nicht unter das Beet geben? Veranstaltet der nicht genauso eine Heissrotte, wie Mist das tun würde? Oder ist das etwas anderes?
Feuchter Rasenschnitt rottet nicht, sondern fault. Auch unter der Erde. Erst in einem entsprechend gebautem "Haufen" und durch öfteres Umsetzen wird daraus guter Kompost, wenn auch andere Dinge mit eingearbeitet werden (Stroh, strohiger Mist oder sowas) und gut belüftet wird.
allerdings lasse ich ihn dafür etwas antrocknen, damit es nicht fault.
Eben ;)
Lassen sie mich durch, mein Bruder ist Arzt!

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