Ich hab vergessen zu sagen, dass ich in Sued-Portugal lebe. Ich muss das wohl mal ins Profil schreiben.
Adjua hat geschrieben:Die schwarze Nacktschnecke ist eine einheimische Nacktschnecke, die braune eine erst kürzlich zugewanderte (anscheinend doch nicht aus Spanien). Bei mir sind beide Arten überall, wobei es früher im Jahr mehr schwarze gibt, später im Jahr dann mehr braune.
Das erstaunt mich. Bei uns sind die schwarzen
ausschliesslich auf der Wiese (und den Haengen), wogegen die braunen
ausschliesslich im Garten sind.
Die braunen sind das ganze Jahr im Garten aktiv, weil der natuerlich im Sommer bewaessert ist, wenn hier alles in der Natur austrocknet. Die schwarzen ueber-Sommern scheinbar in Erdloechern (z.T. Ameisengaengen), um dann mit dem ersten Regen im Oktober an die Oberflaeche zu kommen. Die braunen graben sich am Tag, wenn es warm wird, in die lockere Erde und kommen erst nachts an die Oberflaeche.
Demnach hat die verschiedene Faerbung also nichts mit der Ernaehrung zu tun, sondern damit, dass die beiden Schnecken-Arten andere Strategien haben, die Trockenheit zu ueberleben. Ich kann es nicht beweisen, aber ich glaube, dass die schwarzen die Trockenzeit ueberleben, indem sie sich von Wurzeln oder Ameisen-Vorraeten ernaehren; vielleicht essen die sogar die Ameisen-Eier. Davon duerfte es einen grossen Vorrat bei uns geben.
Die braunen schmecken angeblich bitterer, weswegen sie vielen einheimischen natürlichen Feinden nicht schmecken.
Das wuerde erklaeren, warum die Kroeten sich vorwiegend bei den schwarzen Schnecken auf der Wiese aufhalten. Ich hab alles versucht die Kroeten in den Garten zu locken (Wasserbaeder aufstellen, usw.), aber die wollen einfach nicht.
aron hat geschrieben:Aber, DieterB, was meinst du mit besser schmecken, hast du vor , die zu essen?LG
Nein, ich meinte damit, dass die schwarzen Schnecken den Kroeten offensichtlich besser schmecken. Ich esse gerne Weinbergschnecken, aber an Nacktschnecken hab ich mich noch nicht getraut. Gibt es jemand der Erfahrung mit Nacktschnecken als Nahrung hat?
fuente hat geschrieben:Da wunder ich mich aber sehr, dass es bei dir Nacktschnecken gibt. Bei uns gibt es nur Häusleschnecken und die kenne ich alle beim Namen.
Wir haben auch Gehaeuse-Schnecken, aber die braunen und schwarzen Nacktschnecken sind eine echte Plage. Das kann vielleicht daran liegen, dass unser Grundstueck in einer Talsenke liegt und dadurch auch in der Trockenzeit mehr Vegetation und Nacht-Feuchtikeit hat als Grundstuecke, die oben auf der Eben liegen.
Die schwarzen sind mit egal, solang sie nicht in den Garten kommen. Aber die braunen wuerden fast alle Setzlinge wegfressen, wenn ich nicht fast jede Nacht auf Schneckenjagt gehen wuerde. Ich hab festgestellt, dass das an dem Gemuese liegt. In einigen Gaerten habe ich fast keine Schnecken, obwohl ich mulche. In den Gaerten, in denen ich Probleme mit Schnecken habe, habe ich mal Meerrettich angebaut. Ich mag zwar gerne Meerrettich, aber er kommt bei uns nur selten auf den Tisch. Deshalb steht der das ganze Jahr im Garten als Nahrungsquelle fuer Schnecken ueber und unter der Erde. Die koennen sich am Tag leicht in die lockere Erde unter dem Meerrettich bohren. Das sieht manchmal aus wie gepfluegt.
unkrautaufesserin hat geschrieben:Zurück zur eigentlichen Frage: die hellen, "glasigen" Exemplare sind die gleiche Spezies, nur eine durch Auslese begünstigte Farbvariante.
Also doch diegleiche Spezies! Kann die Auslese etwas mit der Nahrung zu tun haben, wie ich anfangs vermutete?
Wenn die Schwarzen im Gemüsebeet nicht "weggehen", fühlen sich die Nützlinge im Beet vielleicht nicht so heimisch...
Nein, die schwarzen gehen nicht in den Garten. Der Garten ist fest in der Hand der glasigen.
lg. Dieter