Guten Morgen liebe SV'ler,
als meist stiller aber dauerhafter Mitleser in unserem Forum, möchte ich heute mal anfangen, aus der Fast-Versenkung aufzutauchen.
Die Schnecken sind da ein geeignetes Thema, weil ich mich mit den Mistviechern locker über 10 Jahre auseinandergesetzt habe und erst seit heuer das Problem als (fast) gelöst ansehen kann.
Doch erst die Vorgeschichte:
Wenn Zucini- oder Gurkenpflänzchen auflaufen, so'n Schleimi das Zentrum ausfrißt, ist ja bekanntlich alles hinüber und man kann von vorne beginnen. Diesmal aber mit Fliegendrahtkäfig oder übergestülpter PT-Flasche ... etc.
Werden die Pflänzchen älter, entwickeln die ja dann Abwehrkräfte bzw. werden so behaart - fast stachelig, dass den Schnecken die Lust meist vergeht. Kennt ja jeder, der was pflanzt.
Sind schon Seitenblättchen da und wird das Zentrum (die Gipfelknospe sozusagen) gekillt, treiben die ja aus den Blattachseln neu aus (wurde ja in einem Vorbeitrag schon beschrieben), was die Pflanze aber um 'ne Woche zurückwirft und neue 'Verwüsterchen' auch auf den Plan ruft.
Zeitgleich beginnt Absammeln, Bretter auslegen und ich als Bastler und Tüftler entwickelte einen Elektro-Schneckenzaun mit soner Blockbatterie, der bestens funktionierte aber im handling schwierig war.
Man brauch dazu halt 'ne regengeschützte Beetumrandung; geht ganz gut mit Hochbeet, ist aber permanent kontrollbedürftig. Vom Ansatz her aber genial, da die Viecher bei Berührung der zweiten Strippe richtig "aufschäumen", abfallen (vom z. B. Hochbeetrand) und nicht mal getötet sind (mein Mitgefühl hielt sich da in Grenzen und die waren lernfähig - kehrten bei Kontakt mit dem ersten Draht regelmäßig freiwillig um...).
Nach dem Umzug hierher und der "Installation" eines fast 20m langen elktrischen Schneckenzaunes (je länger desto störanfälliger), suchte ich permanent nach anderen, wartungsfreundlicheren Lösungen.
Da wurde dann dieses Glasfiebernetz empfohlen, das recht gut funtionieren soll, aber vom Aufbau her fragil und auch störanfällig ist.
Stellt euch vor:
ein nur knapp 500m² großes Gartengrundstück, von 3 Seiten von einer 2m Mauer umgeben, die von Haus auf keine Schnecken drüberläßt (Eckgrundstück - an 'ner Kreuzung gelegen; also straßenseitig von zwei Seiten keine Schneckengefahr).
Nur eine Seite mit Schneckenrisiko - Nachbarzaun - da aber massiver "Invasionsdruck"
Elektrozaun ist nicht mehr kontrollierbar, wenn der Spargel wächst (steht an diesem Zaun über fast die gesamte Länge) - also keine Dauerlösung.
Ich träumte andauerend von dem schneckenfreien Garten, brächte ich die dritte Seite schneckendicht...
Die Lösung:
Da ich auch Bienen hier habe und mit Räuberei zu tun (kennt jeder Imker), kannte ich die Abwehrmethode gegen stockfremde Bienen: sog. "robber-screen".
Das Prinzip:
Ein Fliegengittergang, den die Stockbienen nach ein paar Tagen begriffen haben, die Räuberbienen aber nicht. Die folgen nur dem Stockduft und hocken ratlos direkt vor dem Stockeingang aufm Gitter und finden den Eingang nicht.
Ein Schneckenzaun müsste also ein schneckendichtes aber luft- und damit duftdurchlässiges Gitter oder Netz sein war mein Gedankengang

.
Die Tennisplätze sind da oft mit so einem grünen, fast durchblickdichten Geflecht umgeben und davon besorgten wir uns:
Sichtschutznetz, 1,20m breit x 19m lang, tannengrün über 'ne Internetfirma zum Preis von exakt 63,90 € (hab' jetzt tatsächlich die Rechnung incl. MWSt. gefunden!)
Einerseits schon 'ne Menge Kohle aber einfache Blechschneckenzäune sind erheblich teuerer.
Fazit für 2014:
Im Frühling, bevor die Hostas auflaufen (die werden von den Schnecken sofort überfallen und sind sozusagen meine "Indikatorpflanzen") verteilen wir flächendeckend ein halbes kg von dem Fe-III-Phosphat-Schneckenkorn (ohne Fallen und anderem pipapo), sprühen das nass und gut is...
Ruhe im Schneckenpuff für den ganzen Frühling (die paar wenigen Schneckenfrühgelege aber sämtliche Jungschnecken sind dran!.)
Erst jetzt entdecke ich zwei- bie dreizentimetrige Jungschnecken, die kaum mehr Schäden anrichten, da sie einfach zu spät dran sind. Wirklich und wahrhaftig Null Fraßschäden in der Hauptvegetationsgartenzeit durch diese Schneckenbiester.
Das wäre doch auch für SV-Kleingärten (z. Olaf's) auf größeren SV-Grundstücken praktikabel:
Da wo intensiv gewirtschaftet wird: Sichtschutznetz rum (unten natürlich 10cm einbuddeln und Türe irgendwie abdichten oder drüber-'schreiten', wenn man nicht zu kleinwüchsig und kitzlig im Schritt ist

...
Das Sichtschutznetz ist UV-stabilisiert und soll Ewigkeiten halten.
Jajaja - ist aus Plastik und ich fühl' mich da nicht so wohl dabei aber ich schwöre ... ES FUNKTIONIERT!!!
Unser Internet spinnt derzeit (und wir brauchen einen anderen Anbieter - werden schon seit Wochen total verar...t) und ich würde euch gerne ein paar Bilder reinstellen.
Versuche die jetzt dann zu machen...und hoffe, euch nicht erschlagen zu haben
Vorerst schneckenfreie (fast

) Grüße
Werner