Der 2m-Zaunempfehlung schließe ich mich an. Aus meiner Forst-Jagd-Zeit heraus ist mir bekannt, dass sogar 1,80m von Rehen ziemlich locker übwerwunden werden.
Kein Zaun wäre natürlich ideal.
Es ist aber kaum möglich, irgendetwas anzubauen, sind Rehe als Dauergäste da. In einer Nacht (tags zuvor hatte ich so 50 Kirschlorberstecklinge aufgeschult) waren die ratzekahl abgefressen (abgeäst klingt in Jägerohren besser...).
Noch gemeiner wird's, wenn sich ein Rehbock deinen zaunlosen Garten als 'Revier' auserkoren hat. Im zeitigen Frühjahr verfegt dir der JEDEN frisch gepflanzten Obstbaum, sollte er den Winter mit heiler Rinde überstanden haben

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Das Fegeverhalten der Böcke ist ziemlich rätselhaft, hat aber System...
Nehmen wir an, du bepflanzt eine größere Fläche als Waldbesitzer mit Fichten und hoffst, der Tanne (oder Lärche) auch eine Chance zu geben, die du in geringer Anzahl dazwischen pflanzt:
Garantiert werden genau diese Bäumchen radikal verfegt, sodass sie meist eingehen bzw. im Wachstum jahrelang stagnieren.
Ebenso sind alle etwas exponiert stehenden Bäumchen/Sträucher bevorzugte Fegeopfer. Genauso erginge es deinen Obstbäumchen, sicher!
Beim Fegen wird der Bock ja nicht nur Kampfaggression los, er markiert auch mit den Duftdrüsen am Gehörnansatz seinen Einstandsbereich.
Alternative wäre, falls Versuch ohne Zaun:
Einzelstammverbiss- und Verfegeschutz bis eine entsprechende Höhe erreicht ist. Sträucher oder Buschbäume kriegst du nur mit 2m Zaun hoch.
