Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
- 
				Benutzer 2365 gelöscht
Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Hallo,
ich habe im Januar 2012 im letzten Drittel des abnehmenden Mondes ca. 800 qm Fichten (Alter 20 - 30 Jahre) am Hang gefällt und am Fällort liegen gelassen (inkl. grünen Ästen). An meinem früheren Wohnort wären diese gut vorgetrocknet, doch hier herrscht höhere Luftfeuchtigkeit und es gibt einige Starkniederschläge im Frühjahr und Herbst, so dass sich auf diversen Stämmen kleine Schwammgruppen gebildet haben.
Mich würde nun interessieren, ob jemand weiß, ob diese Schwämme einen Holzstruktur-Schädigenden Charakter haben, da ich das Holz gerne teils als Bauholz verwenden wollte.
			
							ich habe im Januar 2012 im letzten Drittel des abnehmenden Mondes ca. 800 qm Fichten (Alter 20 - 30 Jahre) am Hang gefällt und am Fällort liegen gelassen (inkl. grünen Ästen). An meinem früheren Wohnort wären diese gut vorgetrocknet, doch hier herrscht höhere Luftfeuchtigkeit und es gibt einige Starkniederschläge im Frühjahr und Herbst, so dass sich auf diversen Stämmen kleine Schwammgruppen gebildet haben.
Mich würde nun interessieren, ob jemand weiß, ob diese Schwämme einen Holzstruktur-Schädigenden Charakter haben, da ich das Holz gerne teils als Bauholz verwenden wollte.
- Dateianhänge
- 
			
		
				- Myzelspuren unter Borke
- DSC02232.JPG (141.46 KiB) 3576 mal betrachtet
 
- 
			
		
				- Ansicht Splintholz unter Befallsstelle
- DSC02234.JPG (132.57 KiB) 3576 mal betrachtet
 
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Moin, 
ich hab keine Erfahrung mit Bauholz, aber mit Kaminholz - wenn du außen Schwamm siehst, ist er auch schon komplett innen.
Es ist ja der Job dieser Pilze, das Holz zu zersetzen, indem sie die Cellulose verdauen.
Bei den Kulturpilzen auf Holz kannst du nach 3 Jahren mit dem Finger durch, ohne Anstrengung.
Manfred oder Emil können da bestimmt mehr sagen - meine Idee wäre nur, soviel wie möglich so schnell wie möglich zu trocknen, auf ein Level, bei dem sich die Pilze nicht weiter ausbreiten können.
			
			
									
									ich hab keine Erfahrung mit Bauholz, aber mit Kaminholz - wenn du außen Schwamm siehst, ist er auch schon komplett innen.
Es ist ja der Job dieser Pilze, das Holz zu zersetzen, indem sie die Cellulose verdauen.
Bei den Kulturpilzen auf Holz kannst du nach 3 Jahren mit dem Finger durch, ohne Anstrengung.
Manfred oder Emil können da bestimmt mehr sagen - meine Idee wäre nur, soviel wie möglich so schnell wie möglich zu trocknen, auf ein Level, bei dem sich die Pilze nicht weiter ausbreiten können.
I love life. And it loves me right back.
And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
						And resistance is fertile. :-)
Words are no substitute for actions...
- 
				Holzknecht
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Hi,
Wenn Du das Holz so ein Jahr hast liegengelassen, ohne es zu asten, schälen und trocken zulagern, hast du jetzt "Kaminholz"!
Käfer hast du auch im Holz!
Sieh zu das du die Fläche aufgeräumt bekommst, sonst hast du die Borkenkäfer im ganzen Bestand!
Gruß Holzknecht
P.S.
Die Pilze sind Holzzersetzend.
			
			
									
									
						Wenn Du das Holz so ein Jahr hast liegengelassen, ohne es zu asten, schälen und trocken zulagern, hast du jetzt "Kaminholz"!
Käfer hast du auch im Holz!
Sieh zu das du die Fläche aufgeräumt bekommst, sonst hast du die Borkenkäfer im ganzen Bestand!
Gruß Holzknecht
P.S.
Die Pilze sind Holzzersetzend.
- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Das Holz wird durch diese Pilze sehr rasch entwertet, auch der Heizwert nimmt rasch ab.
Fichte sollte man bald nach Einschlag decken. Wenn das Holz erst einmal richtig durchgetrocknet ist, ist es am Wetter etwas dauerhafter, d.h. grün eingeschlagene Pfähle halten weniger lang als solche, die vorher getrocknet worden sind.
Käfer sind eher kein Problem, denn die Arten, die in lebendes Holz gehen, befallen Totholz nicht. Sie entwickeln sich in frisch gefälltem Holz selbstverständlich noch weiter, solange das Holz grün ist. "Der Borkenkäfer" (es gibt Hunderte von Arten) ist ein Schwächeparasit lebender Bäume. Gesunde Fichten haben soviel Harz, dass die Käfer in den Bohrgängen ersaufen würden.
Die Angst, man schleppe mit Brennholz den Holzwurm ins Haus, der dann an die Konstruktion geht, ist unbegründet.
Deshalb muss man auch die Schläge nicht "räumen" - Wald gab es schon lange bevor es Menschen gab die aufräumten.
Für einen Forstwirt sehen unaufgeräumte Wälder natürlich nicht schön aus, und das Publikum reklamiert oft, warum man soviel Geld für den Wald aufwende und was der Forstdienst eigentlich mache, wenn es dann so unordentlich aussehe.
Für den lebenden Wald sind unpassende Baumarten, zu hoher Wildbestand und in gewissen Gebieten Luftverschmutzung die eigentlichen Probleme, nicht das Totholz.
Verpilztes Holz kann man noch zu Brennholz aufarbeiten, wenn es sich noch lohnt und wenn man es locker stapelt und so, dass der Wind zu kann.
			
			
									
									Fichte sollte man bald nach Einschlag decken. Wenn das Holz erst einmal richtig durchgetrocknet ist, ist es am Wetter etwas dauerhafter, d.h. grün eingeschlagene Pfähle halten weniger lang als solche, die vorher getrocknet worden sind.
Käfer sind eher kein Problem, denn die Arten, die in lebendes Holz gehen, befallen Totholz nicht. Sie entwickeln sich in frisch gefälltem Holz selbstverständlich noch weiter, solange das Holz grün ist. "Der Borkenkäfer" (es gibt Hunderte von Arten) ist ein Schwächeparasit lebender Bäume. Gesunde Fichten haben soviel Harz, dass die Käfer in den Bohrgängen ersaufen würden.
Die Angst, man schleppe mit Brennholz den Holzwurm ins Haus, der dann an die Konstruktion geht, ist unbegründet.
Deshalb muss man auch die Schläge nicht "räumen" - Wald gab es schon lange bevor es Menschen gab die aufräumten.
Für einen Forstwirt sehen unaufgeräumte Wälder natürlich nicht schön aus, und das Publikum reklamiert oft, warum man soviel Geld für den Wald aufwende und was der Forstdienst eigentlich mache, wenn es dann so unordentlich aussehe.
Für den lebenden Wald sind unpassende Baumarten, zu hoher Wildbestand und in gewissen Gebieten Luftverschmutzung die eigentlichen Probleme, nicht das Totholz.
Verpilztes Holz kann man noch zu Brennholz aufarbeiten, wenn es sich noch lohnt und wenn man es locker stapelt und so, dass der Wind zu kann.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
						- 
				Holzknecht
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Hi,
Mit aufräumen meinte ich nicht das man die Schlagfläche aufräumen solle im Sinne von Stammholz nach links Kronen nach rechts und den Feinreisig ins Regal!
Sondern das von Borkenkäfer befallene Holz von der Fläche und aus dem Bestand zu entfernen. Um ein weiteres vermehren des Borkenkäfers zuvermeiden.
Die Bäume sind durch Umweltbelastungen teilweise so geschwächt das der natürliche Abwehr nicht mehr ausreicht. dazu kommen Monokulturen und ähnlicher Blödsinn.
Wenn dann noch Nester mit Borkenkäferbefall im Wald verbleiben erhöht sich die Möglichkeit das der angrenzende Wald zuschaden kommt.
Natur sollte man natürlich lassen, wenn aber schon Monokulturen entstanden sind, muß man diese Monokulturen auch schützen und pflegen,
Gruß Holzknecht
			
			
									
									
						Mit aufräumen meinte ich nicht das man die Schlagfläche aufräumen solle im Sinne von Stammholz nach links Kronen nach rechts und den Feinreisig ins Regal!
Sondern das von Borkenkäfer befallene Holz von der Fläche und aus dem Bestand zu entfernen. Um ein weiteres vermehren des Borkenkäfers zuvermeiden.
Die Bäume sind durch Umweltbelastungen teilweise so geschwächt das der natürliche Abwehr nicht mehr ausreicht. dazu kommen Monokulturen und ähnlicher Blödsinn.
Wenn dann noch Nester mit Borkenkäferbefall im Wald verbleiben erhöht sich die Möglichkeit das der angrenzende Wald zuschaden kommt.
Natur sollte man natürlich lassen, wenn aber schon Monokulturen entstanden sind, muß man diese Monokulturen auch schützen und pflegen,
Gruß Holzknecht
- 
				Benutzer 72 gelöscht
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
hallo!
oder entmonokultivieren? 
 
und ich war so glücklich über eine umgefallene Fichte, die offensichtlich schon länger in unserem Wäldchen liegt, inzwischen voller Moos ist und Tierchen? Käfer weiß ich nicht, aber Ameisen wohnen da jede Menge drin....
liebe Grüße!
			
			
									
									
						Holzknecht hat geschrieben:wenn aber schon Monokulturen entstanden sind, muß man diese Monokulturen auch schützen und pflegen,
oder entmonokultivieren?
 
 und ich war so glücklich über eine umgefallene Fichte, die offensichtlich schon länger in unserem Wäldchen liegt, inzwischen voller Moos ist und Tierchen? Käfer weiß ich nicht, aber Ameisen wohnen da jede Menge drin....
liebe Grüße!
- AlterSchwede
- Beiträge: 196
- Registriert: Di 30. Okt 2012, 16:54
- Familienstand: verheiratet
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Wenn schon außen die Samenkörper der Pilze sind... ist drinnen längst Alles verloren... 
Sowas taugt (wenn überhaupt...) nur als Brennholz. Wobei ich da aber auch dann schon lieber der Natur was gutes tu'und die entsprechenden Stämme als Heimstatt für Kleingetier liegen lasse. Da muß man ja auch ganz klar sehen daß man damit auch den Borkenkäfer wohl mehr schädigt als nutzt... wenn man vor allem seine natürlichen Feinde versorgt.
			
			
									
									Sowas taugt (wenn überhaupt...) nur als Brennholz. Wobei ich da aber auch dann schon lieber der Natur was gutes tu'und die entsprechenden Stämme als Heimstatt für Kleingetier liegen lasse. Da muß man ja auch ganz klar sehen daß man damit auch den Borkenkäfer wohl mehr schädigt als nutzt... wenn man vor allem seine natürlichen Feinde versorgt.
Lesenswert auch für nicht-religiöse Gläubige: [url]http://www.giordano-bruno-stiftung.at/?p=1337[/url]
						- 
				Benutzer 2365 gelöscht
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Hallo,
danke für die Antworten.
Zusammengefasst heiß das also, wenn ich außen den Pilz sehe, auch wenn nur ein wenig, ist der Stamm schon völlig vom Myzel desselben durchsetzt, auch wenn man das nicht sieht und das Holz noch eine feste Struktur hat ?!
Wenn ich es nun auf Meterstücke zersäge und ein paar Monate aufsetze mit Dach drüber und danach Spalte, kann ich es aber zum Heizen nehmen ?
Weitere Frage, da schon so viele "Wissende" an dem Thema dran sind :
Wenn ich jetzt im Winter bei abnehmendem Mond ca. 30 Jahre alte Fichten schlage, entaste und entrinde, kann ich diese SOFORT für statische Bauten im Außenbereich verwenden, wenn ich den Schwund einberechne oder müssen Sie dann auch gleich irgendwie chemisch behandelt werden, um Schadpilzen/ Insekten vor zu beugen. Oder ist es sinniger zu Behandeln, wenn sie durchgetrocknet sind ?
Danke.
Gianni
			
			
									
									
						danke für die Antworten.
Zusammengefasst heiß das also, wenn ich außen den Pilz sehe, auch wenn nur ein wenig, ist der Stamm schon völlig vom Myzel desselben durchsetzt, auch wenn man das nicht sieht und das Holz noch eine feste Struktur hat ?!
Wenn ich es nun auf Meterstücke zersäge und ein paar Monate aufsetze mit Dach drüber und danach Spalte, kann ich es aber zum Heizen nehmen ?
Weitere Frage, da schon so viele "Wissende" an dem Thema dran sind :
Wenn ich jetzt im Winter bei abnehmendem Mond ca. 30 Jahre alte Fichten schlage, entaste und entrinde, kann ich diese SOFORT für statische Bauten im Außenbereich verwenden, wenn ich den Schwund einberechne oder müssen Sie dann auch gleich irgendwie chemisch behandelt werden, um Schadpilzen/ Insekten vor zu beugen. Oder ist es sinniger zu Behandeln, wenn sie durchgetrocknet sind ?
Danke.
Gianni
- emil17
- Beiträge: 11096
- Registriert: Di 21. Sep 2010, 08:07
- Wohnort: In der Schweiz da, wo die Berge am höchsten sind
Re: Borken-Pilze/-Schwämme schädlich für Holzstruktur ?
Als Bauholz würde ich es nicht mehr verwenden, denn auch wenn die Festigkeit noch nicht gelitten hat, wird es doch gegen Pilzbefall anfälliger. Spätenstens wenn sich beim Einschneiden Modergeruch bemerkbar macht, taugt es nicht mehr viel.ItaliaMontagna hat geschrieben: Zusammengefasst heiß das also, wenn ich außen den Pilz sehe, auch wenn nur ein wenig, ist der Stamm schon völlig vom Myzel desselben durchsetzt, auch wenn man das nicht sieht und das Holz noch eine feste Struktur hat ?!
Im Prinzip schon, wobei es mindestens zwei Jahre sein sollten.ItaliaMontagna hat geschrieben:Wenn ich es nun auf Meterstücke zersäge und ein paar Monate aufsetze mit Dach drüber und danach Spalte, kann ich es aber zum Heizen nehmen
Vom Mond verstehe ich nichts- aber chemische Holzschutzmittel braucht man nicht, wenn der konstruktive Holzschutz beachtet wird.ItaliaMontagna hat geschrieben: Wenn ich jetzt im Winter bei abnehmendem Mond ca. 30 Jahre alte Fichten schlage, entaste und entrinde, kann ich diese SOFORT für statische Bauten im Außenbereich verwenden, wenn ich den Schwund einberechne oder müssen Sie dann auch gleich irgendwie chemisch behandelt werden, um Schadpilzen/ Insekten vor zu beugen. Oder ist es sinniger zu Behandeln, wenn sie durchgetrocknet sind ?
Man kann Holz grün verbauen, wenn man das Abschwinden beachtet (schlecht für Nagelplatten, Holzverbinder aus Metall und dergleichen) und es am Bau trocknen kann, nur ist das Risiko grösser, dass man Holzfehler wie Drehwuchs übersieht. Deswegen würde ich das nur für untergeordnete Bauten machen.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.
						

