Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

berti071

Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#1

Beitrag von berti071 » Fr 8. Jul 2011, 22:49

Moinsen

Ich muß mich demnächst um 3000m² Grundstück kümmern. Einige m² sind zwar bebaut, aber es bleibt immer noch ne menge Rasen übrig.... und Rasenmähen ist nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung.

Mir wurde nun ans Herz gelegt, ich solle mich doch mal nach Kamerunschafen umhören.
Bei uns auf der Ecke (MV) sind nun diese lustigen Tierchen für etwa 30€ zu bekommen und es wurde mir Empfohlen mindestens 3-4 solcher Migrationshintergründler anzuschaffen.
Die sollen den Rasen schaffen. Und bei der Fläche auch keinen großen Dreck- Aufwand machen. Unterstand wäre vorhanden und ein Zaun schnell gezogen.

So, nun steh ich da mit meinem Talent. Die Verkäufer der Mähs sagen das geht, meine Schwiegereltern sagen "Näh" (Stadtmenschen!!).

Hat hier jemand mit diesen Tierchen erfahrung? Kann dieser Jemand die Daten bestätigen!?

Muß ich auf weitere Überraschungen gefasst sein?

Wenn es geht, kann ich die Migranten zum Winter hin in die Gefriere stecken (schmecken Kamerunschafe?) und im Frühjahr neue holen?

Machen sie doch mehr "Arbeit" als einmal in der Woche 3 Std. Rasenmähen?

Freue mich über jeden Hinweis! Hab nämlich garkeinen Plan!

lg
Nils

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die fellberge
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Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#2

Beitrag von die fellberge » Fr 8. Jul 2011, 22:59

Unsere Lämmer sind Feinschmecker- sie sind mal gerade kniehoch und schaffen nicht viel wech!

Arbeit machen sie so gut wie keine- Rasen mähen wir trotzdem!

Kamerunies sind sehr scheu- der Zaun sollte schon unter Strom stehen- und Handfütterung ist sehr gut- dann werden sie schnell handzahm.

- und bitte NUR Zippen oder Böcke, sonst gibt es ungeplanten Nachwuchs.

Hier unser Dreigestirn:

Bild
Jeder Mensch ist schlau- der eine vorher, der andere hinterher!

LG Marianne

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Zacharias
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Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#3

Beitrag von Zacharias » Sa 9. Jul 2011, 00:57

Kameruner können mitunter gute Springer sein. Daher sollte der Zaun schon angemessen hoch sein. Sie haben einen enormen Fluchttrieb, daher nicht meine Lieblingstiere. Wenn sie einmal weg sind, dürfte es schwer werden, sie wieder einzufangen. Wenn du in der Nähe an Barbados Blackbellys kommt, bevorzuge die. Sie sind nicht scheu, sehen fast genauso aus.
Der Geschmack von Haarschafen ist klasse. Ich hab Anfang des Jahres einen einjährigen Kamerunbock gegessen, der schmeckte so zart wie ein Milchlamm, einfach nur genial. Viel dran ist aber nicht.
Ums Rasenmähen kommst du sicherlich trotzdem nicht drumrum. Wenn eine Herde den Rasen wirklich kurz hält, dann nur, weil nicht genug zu fressen da ist.
Grüße,
Birgit

hunsbuckler
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Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#4

Beitrag von hunsbuckler » Sa 9. Jul 2011, 00:59

Hallo Nils !
Oh, wenn ich Fellberges Bilder seh´, möchte ich wieder kleine Schäfchen haben !!!
Ich verkneife es mir wegen meiner 2-3 Jobs und kleinerem Grundstück.

Ich habe 10 Jahre in einer alten Wassermühle in Alleinlage mit Wildnis drumherum gelebt.
Rasenmäher wären dort wegen dem buckligen und felsigen Gelände mit 2m hohem Brennessel-Klettenlabkrautgemisch völlig albern gewesen.
Deshalb fing ich 1990 mit 2 Kamerunweibchen und einem Bock an und hatte 2001, als wir die Mühle verkauften, ca. 60 Stück.
Wenn keine Gäste da waren, zäunten wir unseren großen Kopfsteinpflasterhof ein, um uns das wochenlange Jäten der Fugen zu ersparen. Die Kamerunköttel sind klein wie Hasenköttel, trocknen schnell und lassen sich leicht aufkehren.
Wenn der Hof wieder gebraucht wurde, habe ich ein neues Stück verwildertes Land eingezäunt oder auch mal zugewachsene Wanderwege abgehütet.
Die Schafe sind mir auch öfter ausgebüxt, aber sobald sie den ersten Appetit gestillt hatten, reichte ein Pfiff und das Rasseln mit dem Broteimer und sie kamen laut mähend von irgendwoher angewetzt.
Ich hatte das große Glück, sehr viel Zeit mit ihnen verbringen zu können, ich habe das nie als Arbeit, sondern als pure Lust empfunden. Auch wenn das hieß, im Winter nachts durch den Schnee zum Schafstall zu stapfen, um Flaschenlämmer zu tränken.
Überzählige Böckchen verkaufte ich an eine kurdische Großfamilie. Ab und zu grillten wir sie direkt auf der Wiese. Ja, sie schmecken.
Man sollte schon morgens und abends nach ihnen gucken, ob sie Wasser haben und alles in Ordnung ist.
Wenn man nicht züchtet und sie nicht über den Winter füttern muß, machen sie recht wenig Arbeit.
Nimm zum Einzäunen gleich 1,20 m hohes Schafknotengitter und veranker es gut am Boden.
Benutze bei Böckchen möglichst keine Elektronetze, weil sie sich mit ihren kleinen Hörnchen darin verwickeln.
Falls doch, müssen die Netze straff gespannt und immer ordentlich Strom drauf sein. Dann sollte mittags auch nochmal geguckt werden. Wenn Ihr direkt dort wohnt, sollte das kein Problem sein.
Versuche Tiere zu bekommen, von denen wenigstens eins einigermaßen zahm ist, dann kannst Du viel Freude mit ihnen haben !
Liebe Grüße, Hans www.jugendrettet.org

Melusine

Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#5

Beitrag von Melusine » Sa 9. Jul 2011, 05:18

Es macht sehr viel Spaß,ja.
Aber reine Rasenmähertiere-kenn ich nicht.Und sie machen " mäh"r Arbeit als wöchentlich drei Stunden.Pro Tag mindestens eine halbe Stunde,wenn Du nur Braten füttern willst.Anmeldung Veterinäramt und zu Schlachtung Fleischbeschau.
Sollte nach Möglichkeit schon sein,Veterinär ist bei uns auch für ein halbes Jahr Pflicht.
Aber das bestimmt Dein Bundesland. :schaf_1:
LG,Melusine

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Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#6

Beitrag von Bunz » Sa 9. Jul 2011, 07:27

So seh' ich es auch.
Wenn Du Freude an Schafen hast...mach es.
Wenn es nur um das Rasenmähen geht...kauf Dir einen Aufsitzmäher.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

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Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#7

Beitrag von emil17 » Sa 9. Jul 2011, 07:51

Vielleicht kannst du von jemandem, der Schafe oder ähnliches hat, eine Herde ausleihen. Wenn Du den Zaun stellst, dürfte es kein Problem sein, jemanden zu finden. Man soll über kurze Zeit hohen Besatz haben, damit alles abgefressen wird. Wenn immer nur wenig Tiere drauf sind, suchen sich die die besten Kräuter aus, und das andere Zeug, das man nicht will, wird deshalb immer häufiger. Man muss also nachmähen. Oder man muss viele kleine Teilflächen abzäunen und die nacheinander abweiden lassen. Im Spätherbst müssen die Tiere dann weg, oder man muss Winterfütterung kaufen.

Am Hang wäre ein Balkenmäher besser. Der schafft auch mehr, und man kann das Gras so lang werden lassen, wie man will. Im Juni Heu machen und dem Schafbesitzer geben, dann nach Bedarf nachweiden lassen, und dafür einen oder zwei Braten als Lohn eintauschen, wäre wohl die effizientere Lösung.
Falls da Obstbäume stehen, muss man die gründlich schützen, sonst werden sie ruiniert. Die Tierchen haben den ganzen Tag Zeit, sich zu überlegen, wie sie an die Bäumchen rankommen.

Falls es ein Balkenmäher sein soll, das Ding muss einen Rückwärtsgang haben, sonst ist man bei der geringsten Hanglage verloren.
Wer will, findet einen Weg. Wer nicht will, findet eine Ausrede.

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Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#8

Beitrag von MeinNameistHASE » Sa 9. Jul 2011, 11:15

wieso muss der balkenmäher einen Rückwärtsgang haben?
Ich verlasse mich auf meine Sinne: Irrsinn, Wahnsinn und Blödsinn!

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Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#9

Beitrag von chris » Sa 9. Jul 2011, 11:58

bei kamerunschafen solltest du wissen das sie wenn alles gut geht, 2x im jahr lämmer bekommen. zwillingsgeburten sind sehr häufig.und auch drillinge kommen vor.
wir hatten im ersten jahr mit 1 bock und 6 auen angefangen....nach 2 jahren waren es 8 böcke und 22 weibl schafe.
also schaue darauf das du genügend abnehmer hast :flag:

bei 3000m² solltest du nicht mehr wie 10 stück halten, sonst musst du irgend wann zufüttern...im winter etwas heu und stroh. ab und zu ein paar möhren und/oder äpfel zufüttern und deine tiere fühlen sich wohl.
einen schattenplatz im sommer und einen windgeschützen unterstand für den winter, mehr bedarf es nicht.
wir lassen sie auf unsere pferde u.kühweide nach den großtieren nachweiden....gegenüber von ziegen lassen sie die wurzeln stehen so das nachdem die tiere auf den weiden waren es fast wie auf einem golfplatz aussieht.

ob sie schmecken? ich finde sie durch ihren leichten "wildgeschmack" einfach klasse... böcke musst du nicht extra kastrieren wenn du sie schlachten willst, einfach das fleisch in rotwein einlegen und du meinst es wäre reh oder hirschbraten, preiselbeeren dazu und dein "freudeskreis" wir merklich größer werden :pfeif:
die felle lassen sich super (selbst)gerben und wenn du hunde hast, bleibt nichts übrig, nicht einmal die hörner :pfeif:

wir schneiden ihnen 2x im jahr die klauen (wir haben sehr sandigen boden).
2x im jahr entwurmen und evtl das eine oder andere schaf "bürsten" wenn es beim fellwechsel probleme hat.
wir geben ihnen 1x am tag einen kleinen eimer voll mais (auf`s rascheln reagieren sie) das hat den effekt, das sie anhänglich werden wie hunde bei der fütterung...und sie immer angelaufen kommen wenn sie dich sehen..ist schon fast lässtig, ein gehen durch die herde ist fast nicht möglich, was aber den vorteil hat, das man sie ohne probleme einfangen kann :pfeif:

das problem mit dem hängen bleiben im schafszaun bei den böcken haben wir nach dem ersten totalverlusst eines bockes dadurch gelöst, das wir im unteren drittel des zaunes einfach ein 3cm pferdeband (weiss) miteingebunden haben...so sehen die böcke auch im hohen gras, den zaun frühzeitig und kommen ihm mit ihren hörnern nicht zu nahe.

du wirst sehr viel spass mit den tieren haben.
Alles wird gut!

Melusine

Re: Kamerunschafe als Rasen"mäh"erersatz?

#10

Beitrag von Melusine » Sa 9. Jul 2011, 13:00

Also doch mehr Arbeit als 3 Stunden in derWoche :michel:
Ich liebe diese Tiere.Wer aber denkt "Füße hoch,Sonne laß scheinen"wird enttäuscht.

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