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Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 11:35
von fuente
Hola beisammen,

ich hoffe, ihr könnt mir bei meinem Problem raten. Ich halte eine hier gängige Gebrauchsschafrasse, die asessional ist. Meine ursprünglich Idee war, im Frühjahr ein Bocklamm zu kaufen, es im Herbst decken zu lassen und nach getaner Arbeit zu schlachten. Nun habe ich von unserem besten Altschaf ein Bocklamm aufgezogen, er ist inzwischen 3 Jahre alt, und ich bringe es nicht übers Herz ihn zu schlachte, da er sehr lieb ist und keinerlei Schwierigkeiten macht macht. Mein Problem ist nun, dass wir mehr Fleisch erzeugen als wir verbrauchen können. Verkauf ist offiziell verboten und schwierig, da die Spanier Lammfleisch bevorzugen und ich nicht vor einem halben Jahr schlachten mag, da ich das für Verschwendung halte. Ein anderes Problem ist, dass ich nur zur kalten Jahreszeit schlachten kann da ich kein Kühlmöglichkeit habe. Ein weiteres Problem sind die Kilberlämmer, da ich die nicht separieren kann. Haltet ihr es für eine gangbare Lösung eine Bockschürze zu verwenden, da die ja über einen langen Zeitraum getragen werden müsste?

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 12:41
von DerElch
Bock kastrieren .... Dann die Fleischreserven aufbrauchen und wenn es soweit ist ...fremddecken lassen...wenn man denn selber emotional nicht "schlachtbereit" ist... Schaffleisch kann man uebrigends auch prima lufttrocknen und Wuerste daraus machen...

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 12:49
von Spottdrossel
Ich muß mal ganz dumm fragen, der Verkauf von gesundem Fleisch eines Nutztieres ist verboten?

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 13:08
von Landfrau
Hallo fuente,

beim Lesen deiner mail war mein erster Gedanke: warum hast du überhaupt Schafe bzw. Nachzucht?

Wäre es nicht einfacher, Lämmer zur Mast zu kaufen, sowohl ihr braucht und die im Winter zu schlachten?
Sentmentalität und Nutztierhaltung gehen nicht zusammen - man soll seine Tiere anständig behandeln, selbstverständlich, aber sein zukünftiges Essen kuschelt man besser nicht.

Um deine Frage zu beantworten: Bockschürze funktioniert an sich, aber du weißt nie, wann sie verrutscht, der Riemen ausleiert oder sonstwas damit ist. Ich würde die nicht als Dauerlösung ansehen und verwende sie auch deswegen nicht, weil ich meine Schafe melke und den Bock nicht in der Melkgruppe lauifen lassen mag. Der Bock / die Böcke müssen extra laufen, möglichst abseits, zur allgemeinen Seelenruhe.

Auf dass du bald eine Lösung finden magst ... und immer dran denken, dass Biologisches sich exponentiell vermehrt!

GRuß, L.

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 14:11
von Sabi(e)ne
Lamm ist es doch bis zu einem Jahr lt. EU - oder haben die Spanier ne andere Definition dafür?

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Mo 2. Dez 2013, 19:55
von fuente
Hola beisammen,

ich hatte heute Mittag ausführlich auf die Frage von Spottdrossel geantwortet und das ist spurlos verschwunden. Das ganze nochmals zu schreiben habe ich keine Lust. Nur in Kürze, da ich keine Stallnummer für die Schafe habe und die wohl auch in absehbarer Zeit nicht bekomme, bekomme ich auch keine Fleischbeschau. Für den Eigenbedarf darf ich zu Haus e schlachten, mein Metzger darf aber das Fleisch nicht in sein Kühlhaus hängen und auch nicht in seinem Betrieb zerlegen.

Der Vorschlag von Elch scheint mir als gute Lösung. Ich werde den Bock im Januar kastrieren lassen und bei Bedarf schlachten.

Landfrau: Ich halte Schafe, weil es mir Freude macht zu sehen wie es den Tieren gut geht, die Lämmer bei ihren Müttern bleiben bis sie von denen abgesetzt werden. Das hat nichts mit Sentimentalität zu tun und ich kuschle auch nicht mit meinen Schafen und mit dem Bock gleich zweimal nicht. Ich freue mich an den verschiedenen Persönlichkeiten und die Mutterschafe bleiben bei mir bis zum Ende. Mit den Lämmern mache ich gar nicht rum, wobei von den letzten 2 dabei waren, die den körperlichen Kontakt zu mir gesucht haben. Das hörte aber auf, als die Schafe wieder auf ihren 4 ha rum gestreift sind. Als positivem Nebeneffekt haben meine Enkel Gelegenheit bei Geburten dabei zu sein und den Kreislauf des Lebens zu erleben. Sie sind zwar beim Schlachten nicht dabei, wissen aber dass das mit den Schafen passiert und sie essen auch das Fleisch gerne.

Der Gedanke Lämmer zu kaufen und auf zu ziehen hat was für sich, nur ich weiss dass die Schäfer die Lämmer sehr klein von den Müttern wegnehmen und mit Fertigfutter (Genmanipuliertem Soja und Mais) aufziehen. Das möchte ich nun wirklich nicht essen. Es ist auch ein Grund selber Schafe zu halten, da wir wissen wollen wie die Tiere gelebt haben, was sie gefressen haben und wie sie gestorben sind.

Sabine: die Spanier bevorzugen Fleisch von 12 Wochen alten Lämmern. Die sind etwa so groß wie Riesenwidder. Übrigens haben die Spanier früher auch Fleisch von älteren Schafen gegessen, aber heute bevorzugt man ja das Feinere. Hähnchen werden ja auch nicht mehr ganz verwendet sondern nur die Brüste und Schlegel.

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: So 12. Jan 2014, 23:23
von matze 79
Hallo ich las den Artikel mit Freude. Hast du deine Schafe hier in good old germany stehen? Dann erledigt sich dein Problem fast von selbst, wenn dich das Veterinäramt unter hat.
Es gibt ne Kennzeichnungspflicht für Schafe, Ziegen und Rinder!
Will man Ohrmarken kriegt man ne Betriebsnummer vom Schafzuchtverband des jeweiligen Bundeslandes.Außerdem hat man als Nutztierhalter eine Meldepflicht bei der Tierseuchenkasse auch wenn man nur ein paar Hühnchen hat und Selbstversorger ist!Die Arbeiten eigentlich untereinander ,Dann besteht eine Impfpflicht für Nutztiere die das jeweilige
Veterinäramt(Landkreis abhängig) festlegt. Auch musst Du Buch führen welche Tierbewegungen in deinem Bestand sind und wohin die Tiere gehen. Von wo sie kommen auch! Viehverkehrs Verordnung.!
Ich schreib das nicht als Schlaumeierei ,sondern als traurigen Ernst.
Ich war umgezogen und dachte zu meinem großen Hof ein paar Schafe und diverses Geflügel.
Angemeldet im alten Landkreis war ich. Die Strafe für Nichteinhaltung der oben genannten
Verordnungen beträgt bis zu 125000 eu!!!!!!!!!! Da ich einsichtig war und schon teilweise gemeldet war. Die Affen vom Amt das
Weiterhelfen verpennen. Löhnte ich einen Prozent davon Plus Bearbeitungsgebühren
waren das schnucklige 650 eu ! Zahlbar in Raten! DAS WAR. DANN EIN PROBLEM. :schaf_1: :flag: in diesem Sinne

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Di 21. Jan 2014, 21:16
von fuente
Hola matze 79,

ich habe deinen Beitrag erst jetzt gesehen. Ich lebe in Spanien und die Schafe haben Ohrmarken. Das Problem ist, dass ich bis jetzt keine Stallnummer für die Schafe habe. Bei den Pferden hat es immerhin 3 Jahre gedauert. Wegen der Schafe bin ich am Arbeiten. Anscheinend gibt es laut Amtsveterinär ein neues Gesetzt für Kleinhalter. Als Kleinhalter darf ich zu Hause für den Eigenbedarf schlachten. Ohne Stallnummer darf ich nicht ins Schlachthaus und unser Metzger darf die Schlachtkörper nicht in seinem Kühlhaus abhängen und in seinem Laden zerlegen. So mache ich das selbst.

Für dieses Jahr haben unsere 3 Schafe gelammt und da es nur 4 Lämmer sind, werden wir damit fertig. Die nächsten Wochen werde ich den Bock kastrieren lassen und im Herbst, wenn es wieder kalt ist, mit den Lämmern zusammen schlachten.

Du hast ja Pech gehabt. Der spanische Amtsschimmel wiehert zwar lauter als der deutsche, aber es schert sich kein Mensch wer Hühner, Kaninchen, Schafe oder sonst was hält. Wir bemühen uns auch nur um die Stallnummer, da wir gut deutsch alles in Ordnung haben wollen.

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Di 21. Jan 2014, 23:01
von ludwig
Was ist eine Stallnummer, hab ich noch nie gehört ?

Grüsse

ludwig

Re: Wenn der Segen zum Problem wird

Verfasst: Di 18. Feb 2014, 16:40
von fuente
Hola beisammen,

ich habe mich nun doch entschieden den Schafbock zu schlachten. Vielmehr hat mein spanischer Metzger das für mich erledigt. Nach dem der Schlachtkörper 3 Tage abgehängt war, haben wir ihn heute mittels einer elektrischen Säge zerteilt. Da ich immer Probleme beim Spalten hatte, ist es uns heute mit der Säge gelungen die Wirbelsäule in der Mitte zu teilen. Auch die Rippen wurden auf diese Weise gekürzt. Eine feine Sache. Die Keulen werde ich in Bratenstücke zerlegen, die Kotelette werden Schafrücken und aus den Schultern und sonstigen Stücken wird Hackfleisch.