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von Landfrau » Do 2. Dez 2010, 15:41
Klar kann man die Fehlprägung auch beschränken - man muss sie nicht zu Blökern machen, die einem ewig hinterherrennen.
Zahmer als andere Tiere sind Handaufzuchten aber wohl immer.
Das bedeutet aber, in artgleicher Gesellschaft lassen, tränken und dann weggehen.
Nicht mit ins Bett nehmen ;-) oder tränenduselig das "arme verstoßene mutterlose Kleine" streicheln und hätscheln oder Besuchern zum Betatschen herumreichen.
Es ist auch nicht ganz ungefährlich - Handaufzuchten halten sich für eine Art Mensch und richten später ihr sexuelles Interesse auch gern auf den Menschen.
als Gegenbeispiel sei noch ein Soaylamm genannt, welches nach 3 tagen verstoßen wurde, sich dann aber nicht mehr auf den Menschen prägen ließ und lieber verhungert wäre als zur Buddel zu kommen.
Wenn es auch mit viel Mühe nicht gelang, das Tierchen zu fangen, musste es hungrig in die Nacht gehen.
Zwei meiner Katzen sind in einer Gartenkolonie geboren, dort gefangen worden und kamen gerade noch rechtzeitig zu uns, um zahm zu werden. Mit deutlichen Unterschieden schon - der KAter wurde von mir einige wenige Tage vor seiner Schwester bis in den Schlaf "zwangsgekuschelt" und ist nun haushaltskompatibel - die Schwesterkatze ist deutlich reservierter geblieben.
Aber das war KOnrad Lorenz, der sich mit diesen zeitfenstern beschäftigte, gell?
Für Katzenfans noch eine von mir im herzen gehaltene Episode - vor einigen Jahren hatte ich Gelegenheit, einen handaufgezogenen Luchs zu treffen und anfassen zu dürfen. Die Tiere können schnurren! und sie sind so weich wie eine Hauskatze!
Dieser Kuder braucht - und könnte wohl - sein Leben nicht artgerecht verbringen, er lebt heute im Harz im Luchs-Schaugehege. Im Ggsatz zu den wilden Luchsen im HArz ist er nicht besucherscheu, so dass die Gäste am Luchsgehege nicht immer frustriert von dannen ziehen müssen.
Landfrau, bekennende Themenfremdgängerin