Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

Liv
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#21

Beitrag von Liv » Di 30. Nov 2010, 21:25

Landfrau hat geschrieben:...
Und man erhält dann diese fehlgeprägten ewig blökenden Viecher, die man wirklich nur schlachten kann...
Mein Ex-Flaschenlamm ist inzwischen vier Jahre alt und mit Josera gut gediehen, eine gute Mutter und das am wenigsten anhängliche Tier der Herde. Also nix mit Fehlprägung; ich bin ihr völlig egal, solange nur genug Heu in der Raufe ist :hmm:.

LG
Liv

Benutzer 72 gelöscht

Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#22

Beitrag von Benutzer 72 gelöscht » Di 30. Nov 2010, 21:33

hallo!

Versteh ich jetzt nicht ganz...
was passiert dann mit dem Lamm, wenn es erwachsen ist?
Wird es nie geschlachtet??

Irgendwie sehe ich nämlich jetzt grad keinen Unterschied an "Grausamkeit", ob man ein kleines Lamm tötet (wenn mans auch wirklich verwertet!!), oder ein großes Lamm :hmm:

Ich tät mir seeeehr schwer, so ein handaufgezogenes Lamm dann später zu schlachten - aber gut, das ist meine Art mit dem Thema "Fleischessen" fertig zu werden

liebe Grüße!

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kraut_ruebe
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#23

Beitrag von kraut_ruebe » Di 30. Nov 2010, 21:41

Landfrau hat geschrieben:Selbst wenn ich anfallende Päppellämmer bekennendermaßen auch großziehe - bin ja nicht ganz frei von Mutterhormon - halte ich das eher für eine Ausprägung (fehlgeleiteten?) Brutpflegetriebes bei mir.

...
:nick:

und wir tun das auch noch gerne :) und wir bereuen es nicht :)

die viecher zu verziehen ist sogar im erwachsenen-alter noch ruchzuck möglich. in nur zwei tagen hab ich ne gesamte herde zu blökern ;) gemacht. zwei kübel voll äpfel und jeder schritt vor die tür von mir wurde kommentiert. wehe ich hatte nix dabei!

bevor alle schafe ins winterquartier umgesiedelt wurden, haben sies sogar noch geschafft, mich IN meinem auto zu erkennen und hinter dem BMW herzublöken.
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#24

Beitrag von erdbeben » Mi 1. Dez 2010, 14:37

@ina der schäfer von dem ich schrieb verwertet daslamm nicht er erschlägt es :bang:
und klar auch flaschenlämmer kommen irgentwann zum metzger.aber sie hatten wenigstens mindestens 8monate ein schönes artgerechtes leben
@tanja du sprichst mir aus der seele :)
lg martina
ps mein erstes flaschenlamm wird 9 jahre alt ein kastrierter bockund ein riese dazu
klimazone 8a?

Manfred

Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#25

Beitrag von Manfred » Mi 1. Dez 2010, 14:55

Erschlagen und entsorgen? So hatte ich das nicht verstanden... :eek: Ich dachte, es kommt auf den Teller.

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erdbeben
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#26

Beitrag von erdbeben » Mi 1. Dez 2010, 14:58

nein manfred leider nicht :ohoh:
klimazone 8a?

Bunz
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#27

Beitrag von Bunz » Do 2. Dez 2010, 07:05

Hallo Ina,
wie die liebe Landfrau schon bemerkt hat, sind es die Hormone, die uns einen Streich spielen, und zwar nicht nur den lieben Frauen.
Also, es ist so:
Du läufst über Deine Weide, und da liegt ein nicht angenommenes Lamm, gerade geworfen.
Hm.
Was machst Du da?
Du weißt, daß jetzt eine Arbeit rund um die Uhr auf Dich wartet, und daß es ziemlich viel Kohle kostet.
Aber...Du nimmst dieses kleine Ding, das tapfer den (Über)lebenskampf aufnehmen will.
Hm. Naja.

Tja Manfred,
dann mache sich der Ziegenkäse-Liebhaber mal schlau, unter welchen Bedingungen sein Käse entsteht.
Und DESHALB wird der Mensch eben Selbstversorger.
lg
Bunz
Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche und nicht durch die Apotheke.
Sebastian Kneipp

Manfred

Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#28

Beitrag von Manfred » Do 2. Dez 2010, 10:46

@Bunz:
Bei den Milchziegenhalter, die ich kenne, werden die Zicklein mit Milchaustauscher aufgezogen und geschlachtet.

Olaf
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#29

Beitrag von Olaf » Do 2. Dez 2010, 11:49

Moin,
unsere Leitziege ist auch nen Flaschenkind. Weder meckert sie viel noch ist sie sonst irgendwie anders, hatte etwas schlechtere Mutterinstikte als ihre Schwester. Und ist ein kaum sichtbaren Part kleiner als ihre Schwester, aber bei der hat uns auch Herr Mendel einen kleinen Streich gespielt.
Der "Ziehvater" ist übrigens auch männlich und hat das Viech nachts einfach mit ins Haus genommen. (Sein Stall ist so 100 m weg vom Haus und unbeleuchtet).
lG
Olaf
Eigentlich bin ich ein netter Kerl.
Wenn ich Freunde hätte, könnten die das bestätigen.

Landfrau

Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#30

Beitrag von Landfrau » Do 2. Dez 2010, 15:41

Klar kann man die Fehlprägung auch beschränken - man muss sie nicht zu Blökern machen, die einem ewig hinterherrennen.
Zahmer als andere Tiere sind Handaufzuchten aber wohl immer.

Das bedeutet aber, in artgleicher Gesellschaft lassen, tränken und dann weggehen.
Nicht mit ins Bett nehmen ;-) oder tränenduselig das "arme verstoßene mutterlose Kleine" streicheln und hätscheln oder Besuchern zum Betatschen herumreichen.

Es ist auch nicht ganz ungefährlich - Handaufzuchten halten sich für eine Art Mensch und richten später ihr sexuelles Interesse auch gern auf den Menschen.

als Gegenbeispiel sei noch ein Soaylamm genannt, welches nach 3 tagen verstoßen wurde, sich dann aber nicht mehr auf den Menschen prägen ließ und lieber verhungert wäre als zur Buddel zu kommen.
Wenn es auch mit viel Mühe nicht gelang, das Tierchen zu fangen, musste es hungrig in die Nacht gehen.

Zwei meiner Katzen sind in einer Gartenkolonie geboren, dort gefangen worden und kamen gerade noch rechtzeitig zu uns, um zahm zu werden. Mit deutlichen Unterschieden schon - der KAter wurde von mir einige wenige Tage vor seiner Schwester bis in den Schlaf "zwangsgekuschelt" und ist nun haushaltskompatibel - die Schwesterkatze ist deutlich reservierter geblieben.

Aber das war KOnrad Lorenz, der sich mit diesen zeitfenstern beschäftigte, gell?

Für Katzenfans noch eine von mir im herzen gehaltene Episode - vor einigen Jahren hatte ich Gelegenheit, einen handaufgezogenen Luchs zu treffen und anfassen zu dürfen. Die Tiere können schnurren! und sie sind so weich wie eine Hauskatze!
Dieser Kuder braucht - und könnte wohl - sein Leben nicht artgerecht verbringen, er lebt heute im Harz im Luchs-Schaugehege. Im Ggsatz zu den wilden Luchsen im HArz ist er nicht besucherscheu, so dass die Gäste am Luchsgehege nicht immer frustriert von dannen ziehen müssen.

Landfrau, bekennende Themenfremdgängerin

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