Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

Manfred

Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#11

Beitrag von Manfred » Di 30. Nov 2010, 16:12

Das ist halt der Unterschied, wenn man von den Tieren leben muss.
Lässt er alle 3 leben, hat er im Herbst 3 zu kleine Lämmer, die evtl. nicht in die Schlachtmaske seines Abnehmers passen, also billigst verhökert werden müssen oder länger gefüttern und extra verkauft, was sich auch nicht rentiert.
Also lieber eines weg, bringt etwas Geld, und die anderen haben zum Verkauf die richtige Größe.
Wegen einem Lamm erst lang rumexperimentieren, ob es nicht evtl. doch klappt, dass schaut am Ende finanziell nicht raus.
Die meisten Berufsschäfer nagen eh am Hungertuch. Da ist wenig Luft für Emotionen.

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erdbeben
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#12

Beitrag von erdbeben » Di 30. Nov 2010, 16:14

ein sack lämmermilch kostet 30 euro das ist mir jedes lamm wert :grr:
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smallfarmer
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#13

Beitrag von smallfarmer » Di 30. Nov 2010, 16:35

Eh Martina
Ein Säckchen Lämmermilch mit 10 kg kostet 30 Euro. Und du brauchst 2 Säckchen um das Lämmchen groß zu kriegen.
Vielleicht gibt er aber auch mit 15 kg den Löffel ab, dann hast du mal 60 Euro verbrannt.
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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#14

Beitrag von Landfrau » Di 30. Nov 2010, 18:05

.... mal abgesehen von dem Preis für die Lämmermilch - es ist eine Sch***arbeit, Flaschenlämmer großzuziehen.
Und von dem zeug wachsen die auch nicht richtig.
Eigentlich müsste man abgemolkene Schafmilch in die Buddel tun.

Und man erhält dann diese fehlgeprägten ewig blökenden Viecher, die man wirklich nur schlachten kann.

dafür - es ist ja meist noch Winter - nächtens aufstehen, in die Küche, dann in den Stall, dann durchgefroren wieder in die Falle und nochmal nicht ausschlafen können? Schlaf ist des Menschen Erholungszeit.....

Milchschafe kriegen notfalls auch 3 Lämmer allein groß, zwei reichen aber allemal hin.

Man überlege mal, Schafmilchbetriebe geben Lämmer von bis zu 10 Tagen für 10 Euro ab, zum Großpäppeln.

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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#15

Beitrag von erdbeben » Di 30. Nov 2010, 18:19

25kg hat so ein sack und sorry das ich so sentimental bin :rot: aber wenn ich tiere halte hab ich auch verantwortung für sie oder? ausserdem melke ich immer ab so hab ich biestmilch eingefroren und muttermilch für die ersten tage.und die lämmer wachsen super mit josera.
lg martina



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Manfred

Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#16

Beitrag von Manfred » Di 30. Nov 2010, 19:49

Es ist ja nichts negatives dran, die Lämmchen großzufüttern.
Wird jeder verstehen können oder begrüßen.
Aber die andere Realität gibt es halt auch noch.
Und in der "Natur" geht es noch eine ganze Nummer härter zu. Da würden die meisten Lämmer nie das Schlachtalter erreichen.

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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#17

Beitrag von Tanja » Di 30. Nov 2010, 20:22

Manfred hat geschrieben:Und in der "Natur" geht es noch eine ganze Nummer härter zu. Da würden die meisten Lämmer nie das Schlachtalter erreichen.
Das ist halt eine Frage der eigenen Einstellung. Ich bin in dieser Hinsicht voll bei Martina. Wir entnehmen Tiere der Natur, wir züchten nach unseren Bedürfnissen an ihnen herum, verpaaren sie zu unserem Nutzen wie es uns beliebt und schränken sie in allen Lebensbereichen ein. Sie versorgen uns mit Milch, Eier, Wolle und Fleisch. Wir entscheiden, wie sie zu leben haben, wann und auf welche Weise sie sterben. Aus meiner Sicht verpflichtet uns das, sie wenigstens bestmöglichst zu behandeln und zu versorgen. Und das schliesst selbstverständlich auch das "zu viel" an Nachwuchs mit ein.
Tanja

:blah:

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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#18

Beitrag von kraut_ruebe » Di 30. Nov 2010, 20:45

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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#19

Beitrag von Theo » Di 30. Nov 2010, 20:57

Klar, wenn man es sich leisten kann ;)
Interessant wird es erst, wenn man entscheiden muss, ob das Haustierchen hungert oder man selbst. :teddy: :sauenr_1:
Gruß
Theo

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Re: Schaf-Alttiere: Wie Fleisch ohne "Gschmäckle" gewinnen?

#20

Beitrag von Landfrau » Di 30. Nov 2010, 21:10

Selbst wenn ich anfallende Päppellämmer bekennendermaßen auch großziehe - bin ja nicht ganz frei von Mutterhormon - halte ich das eher für eine Ausprägung (fehlgeleiteten?) Brutpflegetriebes bei mir.

Wir neigen dazu, vom schlappen Welpen übers überzählige Lamm bis zum frühgeborenen Säugling alles unter monströsem Aufwand großzupäppeln und nennen das "human", weil unsere menschlichen Hormone uns zu diesem Handeln anleiten und unsere Apparatekiste da vielerlei hergibt.

Die Lebenstüchtigkeit dieser Zöglinge (Phänotyp) und ihr genetisches Erbe sind womöglich vergleichbar?

Was tut eine gesunde Wölfin mit einem schwachen Welpen oder eine Kätzin?
Muss man die Lämmer von schlechten Muttern aufpäppeln und womöglich wiederum eines TAges decken lassen?

Aber ich hör hier lieber auf, denn soviel Fettnäpfchen mit so wenig Worten hab ich sicher selten erwischt und kaum ein Thema ist so tabu ( das Wort kommt von buuuhhhh!) wie dieses.

Gute NAcht, LAndfrau

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