Düngen beim vorziehen des Gemüses?

happysebastian
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Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#1

Beitrag von happysebastian » Fr 6. Jan 2012, 21:52

Ich habe mich gefragt, ob es den Pflanzen besser tut wenn ich zu den Sämlingen oder vielleicht erst wenn die ersten Blätter da sind, ein bischen dünger gebe.
meine paprika, aubergine und tomatenpflanzen kommen mir immer sehr zögerlich wachsend vor.
Und wenn ja, eher Kompost oder Flüssigdünger?
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desRiu
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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#2

Beitrag von desRiu » Fr 6. Jan 2012, 22:02

Ich meine nicht, das würde sie sicher zu sehr belasten oder sogar verbrennen.

Nicht umsonst ist die sog. Anzuchterde ja sehr mager an Nährstoffen, eben damit die Sämlinge besser treiben.

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Nordhang
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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#3

Beitrag von Nordhang » Fr 6. Jan 2012, 22:18

Hatte früher auch meine Pflänzchen in Dünger ertränkt, mit miesem Ergebnis.
Werden Sämlinge gleich gedüngt entwickeln sie nur wenig Wurzeln, was später nicht mehr auszugleichen ist.
Am Anfang ist Wasser, Wärme in der richtigen Dosis und viel Licht viel wichtiger.

Lg Nordhang

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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#4

Beitrag von permakulturblog » Fr 6. Jan 2012, 22:19

Gärtner verwenden beim Aussääen ein soganntes "Nullsubstrat", d.h. Erde die im Prinzip Nährstofffrei ist.
Der Keim benötigt keine Nährstoffe, er trägt alles was er braucht im Samenkorn bei sich.

Ein guter Kompromiss, grade bei Starkzehrern, ist es als unterste Schicht etwas Kompost zu verwenden, darauf eine magere Erde
(gerne mit groben Sand gemischt, für mehr Luft im Substrat und besseres abfliessen des Wassers).
Als ganz oberste Schicht sieben wir noch mit einem sehr feinen Sand ab. Dadurch trocknet die Oberfläche schnell ab (weniger Schädlinge und Pilze)
und es macht noch eine helle Oberfläche, damit die Jungpflanze jeden Lichtstrahl abbekommt.

Bis der Keimling wirklich nennenswert Nährstoffe braucht hat er dann lange seine Wurzeln unten in den Kompost geschoben.

Zu viel Dünger im Frühstadium kann zu vielen Problemen führen. Unter anderem zu verkümmerten Wurzeln.
Der PH-Wert des Substrats kann sich ändern und evtl. den Keim damit eher schädigen.


Ich habe schon Lavendel gesehen, der 2 Jahre lang in einer Quickpott-Platte mit Nullsubstrat stand. Danach hatte er zwar etwas Hunger, aber an und für sich ging es ihm noch gut.
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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#5

Beitrag von sybille » Fr 6. Jan 2012, 22:23

Am Anfang ist Wasser, Wärme in der richtigen Dosis und viel Licht viel wichtiger.
Ja, das ist so! Ich verwende gar keinen Dünger, nur Mist. Das Gemüse gedeiht sehr gut und die Erde ist schön locker.
Hühner sind Menschen wie Du und ich, nur das sie zur Hausordnung Hackordnung sagen.

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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#6

Beitrag von Nordhang » Fr 6. Jan 2012, 22:28

Noch einen Beitrag vom BR über Tomaten Voranzucht.

Tomatenaussaat Frühjahr Querbeet BR 28.02.2011
http://www.youtube.com/watch?v=cJWvYN34 ... laynext=17
Lg Nordhang

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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#7

Beitrag von permakulturblog » Fr 6. Jan 2012, 22:36

sybille hat geschrieben:
Am Anfang ist Wasser, Wärme in der richtigen Dosis und viel Licht viel wichtiger.
Ja, das ist so! Ich verwende gar keinen Dünger, nur Mist. Das Gemüse gedeiht sehr gut und die Erde ist schön locker.
Ich bin bei Paprika und so erstmal von Voranzucht im Haus ausgegangen. Wenn sie ausgepflanzt werden, brauchen sie guten Boden, z.B. mit Mist.
Gut geht immer auch Flächenkompost bzw. Mulchen.

Und wenn meine Tomaten auf dem Balkon Hunger haben, dünge im mit Urin (mindestens 1:2 verdünnt). Das funktioniert prima, kostet nichts und ist Natur pur.

Hunger erkennt man aber bei Tomaten sehr gut an Chlorosen (gelbe Verfärbung der Blätter).
Gehemmter Wuchs könnte auch von Wassermangel (hängende Blätter) und verdichtetem Boden herrühren.

Oder aber der Boden ist wirklich grundlegend Murks und leer, dann hilft Dünger auch nicht mehr, dann muss erstmal Humus aufgebaut werden (siehe Flächenkompost).
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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#8

Beitrag von sybille » Fr 6. Jan 2012, 22:46

Hunger erkennt man aber bei Tomaten sehr gut an Chlorosen (gelbe Verfärbung der Blätter).
Gehemmter Wuchs könnte auch von Wassermangel (hängende Blätter) und verdichtetem Boden herrühren.
Oder aber genau das Gegenteil. Zuviel Wasser :lol: Ja, ich hatte letztes Jahr Tomaten aus Platzmangel in einer Speißbütt, die unter einem Dach stand. Speißbütt ohne Löcher, da ich dachte, da kann nix passieren durch Regen. Und immer schön gegossen, und noch mehr gegossen, weil die Blätter gelb wurden und irgendwann merkte ich das die Tomaten unter Wasser standen und praktisch ersoffen sind :motz:
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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#9

Beitrag von permakulturblog » Fr 6. Jan 2012, 23:11

sybille hat geschrieben:
Hunger erkennt man aber bei Tomaten sehr gut an Chlorosen (gelbe Verfärbung der Blätter).
Gehemmter Wuchs könnte auch von Wassermangel (hängende Blätter) und verdichtetem Boden herrühren.
Oder aber genau das Gegenteil. Zuviel Wasser :lol: Ja, ich hatte letztes Jahr Tomaten aus Platzmangel in einer Speißbütt, die unter einem Dach stand. Speißbütt ohne Löcher, da ich dachte, da kann nix passieren durch Regen. Und immer schön gegossen, und noch mehr gegossen, weil die Blätter gelb wurden und irgendwann merkte ich das die Tomaten unter Wasser standen und praktisch ersoffen sind :motz:
Oha, Staunässe mögen sie auch nicht. Kein Wasser auf die Blätter, keine Staunässe, aber ja genug Wasser und auch gut Nährstoffe, aber im lockeren Boden...
Mistdinger die. :nudel:

Die gelben Blätter kamen bei dir aber (vermutlich) auch vom Nährstoffmangel. Durch Staunässe sind die Wurzeln verfault und dann ist die Pflanze indirekt verhungert.
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Re: Düngen beim vorziehen des Gemüses?

#10

Beitrag von sybille » Fr 6. Jan 2012, 23:25

Die gelben Blätter kamen bei dir aber (vermutlich) auch vom Nährstoffmangel. Durch Staunässe sind die Wurzeln verfault und dann ist die Pflanze indirekt verhungert.
Nene, die Tomaten standen im Kompost. Der sollte eigentlich reichen um den Tomatenpflanzen genügend Nährstoffe zu geben.
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